Spiel ohne Regeln (German Edition)
bereits länger. Ich werde eine letzte Testreihe durchführen, bevor wir … «
»Wir können an Bord über das Geschäftliche reden«, fiel die Spinne ihm ins Wort.
Der Gast hob überrascht die Brauen. »Verzeihung?«
Die Spinne blickte vielsagend zu Becca, dann zurück zu dem Mann. »Ich möchte einen elektronischen Lauschangriff vermeiden. Mein Boot steht unter ständiger Bewachung. Wir werden uns ein paar Hundert Meter vom Ufer entfernen und die praktischen Details dort besprechen.«
»Ach so! Nun, ganz wie Sie meinen«, entgegnete der Mann mit zweifelndem Unterton.
»Wir sollten uns jetzt lieber auf das Vergnügen anstatt auf das Geschäft konzentrieren.« Die Spinne fuhr mit der Hand Beccas Schenkel hinauf und bohrte die Finger in ihre Leiste.
Ihre Hände zuckten unwillkürlich. Eine Erdbeere entglitt ihr, prallte von dem mit Puderzucker bestreuten Teller der Spinne ab und landete auf dem Tisch, dabei hinterließ sie auf dem Leinen eine hässliche Spur, die auf entsetzliche Weise wirkte wie …
Blut . Eine Entschuldigung murmelnd, nahm sie die Beere weg. Zhoglos Finger glitten in ihr Schamhaar und befummelten sie.
»Hätten Sie das Mädchen gern, bevor wir mit dem Boot rausfahren?«, fragte die Spinne so beiläufig, als offerierte sie ihrem Gast einen Drink.
»Aber ich … aber … « Beccas Protest schwächte sich zu einem Wimmern ab, als seine Hand sich krümmte und er einen langen Fingernagel in ihre Klitoris stieß.
Der Schmerz war grauenvoll. Sie drohte, das Bewusstsein zu verlieren. Wenn sie doch nur loslassen, sich in die Dunkelheit fallen lassen könnte. Für immer. Sie starrte auf die rote, schimmernde Frucht auf dem Teller und klammerte sich an die Realität.
»Sie könnten das Mädchen gleich hier nehmen, wahlweise gibt es oben Schlafzimmer, falls Sie ein wenig Privatsphäre vorziehen«, bot die Spinne an. »Was immer Sie wünschen.«
Der andere Mann räusperte sich. »Oje! Ich bin wirklich in Versuchung.«
Sie sah ihm in die Augen. Es stimmte. Er zog es in Erwägung. Sie erkannte es an seinen geröteten Wangen, an der Schlaffheit seines Mundes und an seinem leeren Blick, dass er es sich vorstellte. Er war erregt und schaute sie direkt an, trotzdem nahm er sie noch immer nicht wahr. Das Einzige, was er sah, war sich selbst, wie er sie missbrauchte.
Der Hass, den sie verspürte, war so überwältigend, dass sie ihm in die Augen spucken, sich ein Messer schnappen und es ihm in die Kehle rammen wollte.
Niemals würde sie dieses eingebildete, selbstzufriedene, vor Wein und Lust gerötete Gesicht über sich ertragen, während er sie bumste. Ihr wurde erneut kotzübel. Gut, dass ihr Magen leer war. Oder auch nicht gut. Explosionsartiges Erbrechen war eine sichere Methode, die sexuelle Begierde eines Mannes zu killen.
Allerdings würde das der Spinne sicher gar nicht gefallen.
Verschaff mir Zeit! hatte Mr Big gesagt. Doch welchen Preis würde sie dafür bezahlen müssen?
Sie fokussierte den Blick auf das schwammige Gesicht der Spinne. »Wie wäre es mit dem Dessert?« Die Worte, die sie von sich gab, sprach der Restaurantroboter auf atemlos feminine Art. »Ihre Aufmerksamkeit schmeichelt mir, aber Sie sollten sich meinen Grand-Manier-Kuchen auf keinen Fall entgehen lassen. Es ist eine mehlfreie, saftige Schokoladentorte, die praktisch im Mund zergeht. Sie ist mit Orangenlikör aromatisiert und besteht aus verschiedenen Mousse-Schichten, die von einer dicken Glasur dunkler belgischer Schokolade umhüllt sind.«
Bei der Erwähnung des Desserts ließ die Spinne von ihrer Klitoris ab.
Vor Erleichterung wäre sie fast in die Knie gegangen. Er kniff sie beifällig in den Hintern. »Dann sollten wir vielleicht noch warten, meine Liebe. Wenn auch nur so lange, bis wir dein Meisterwerk gekostet haben.«
Der andere Mann blinzelte. »Natürlich«, murmelte er. »Was immer Sie vorschlagen. Für mich bitte nur ein sehr kleines Stück.«
Lächeln, lächeln, lächeln! »Dann werde ich jetzt die Dessertplatte vorbereiten.«
Becca schaffte es aus der Tür, aber das war’s. Sie konnte niemandem mehr Zeit verschaffen, zu welchem Zweck auch immer. Ihre geistige Gesundheit lag in Trümmern.
Sie würde die ihr verbleibende Zeit nutzen, um den Versorgungsschrank nach irgendeinem Gift zu durchsuchen, das sie schlucken konnte, oder einfach schreiend in die Nacht davonstürzen und sich in den Rücken schießen lassen.
Mit diesem festen Vorsatz hetzte sie in Richtung Küche, als sie über etwas Großes,
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