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Spiel ohne Regeln (German Edition)

Spiel ohne Regeln (German Edition)

Titel: Spiel ohne Regeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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Reaktionsmechanismus, der aktiviert wurde. Ein Notgenerator, der während eines Stromausfalls ansprang und gerade ausreichend Energie für die Basisfunktionen lieferte. Mehr nicht.
    Becca stellte das Tablett auf die Anrichte und warf den Männern am Tisch ein strahlendes Lächeln zu. Sie arrangierte ihre Gläser und schenkte ihnen mit geübter Grazie Wein ein. Automatische Gesten, einprogrammiert durch jahreslanges Kellnern und Jobs in der Gastronomie. Sie erhaschte einen flüchtigen Blick auf den Gast der Spinne, als sie ihm Wein einschenkte. Er bemerkte es kaum, so sehr war er damit beschäftigt, ihre Brüste anzustarren.
    Er sah aus, als könnte er Mitglied in ihrem Country Club sein: Ende vierzig, attraktiv, distinguiert. Graue Schläfen, weiße Zähne, perfekt gebräunter Teint – alles an ihm wirkte privilegiert.
    »Was hast du für uns vorbereitet, meine Liebe?«, säuselte die Spinne.
    Becca lächelte und lächelte, während sie die Antipasti servierte. »Sie beginnen mit vier verschiedenen Sorten Bruschetta und einer Variation delikater italienischer Käse- und Wurstsorten. Es folgen geröstete Zucchini, mit einem Minze-Limetten-Dressing, gratinierte Auberginen, gegrillte Portobello-Pilze und ofengeschmorte, gefüllte rote Paprika. Hauchdünne Scheiben einer piemontesischen Capocollo mit geraspeltem Grana, Rucola und dem allerbesten apulischen Olivenöl, danach in Scheiben geschnittene, pikante kalabrische Sopressata … «
    Und so weiter und so fort. Überzogenes Feinschmeckergeschwafel kam ihr mühelos über die Lippe. Dem Himmel sei Dank für ihre Jahre in der Gastronomie! Es war ihr gelungen, ein Festmahl wie dieses zusammenzustellen und sich somit ein wenig Zeit zu erkaufen.
    Oder vielleicht auch nicht. Sie registrierte die lüsterne Gier, die in den Augen der Spinne lauerte.
    Als sie sich in Richtung Tür zurückzog, war sie sich unangenehm der Blicke der Männer auf ihrem Hintern bewusst, dessen untere Hälfte unter der lockeren Tunika hervorlugte. Es kostete sie ihre ganze Selbstbeherrschung, sich langsam zu bewegen.
    Die Tür fiel ins Schloss. Becca sackte dagegen und rang nach Luft.
    Die Zeit verstrich, und ihre Aufgaben schienen ihr im Verlauf des Essens leichter von der Hand zu gehen, wenigstens auf einer oberflächlichen Ebene. Tatsächlich stellte sich eine Art scheinbarer Normalität ein – wenn man ihre fehlende Unterwäsche, den finster dreinblickenden, bewaffneten Wachmann und alles andere, was an diesem Tag passiert war, einmal außer Acht ließ.
    Gesprächsfetzen durchdrangen den Nebel der Furcht und Anspannung in ihrem Kopf. Die beiden Männer redeten weder über Mord noch Drogenhandel oder sonst etwas eindeutig Böses und Illegales. Becca versuchte, sich die Schlagzeilen ins Gedächtnis zu rufen, die sie vor ein oder zwei Tagen im Internet gelesen hatte. Erobern blutrünstige Sexteufel den pazifischen Nordwesten? Nein. Nichts dergleichen.
    Die Spinne und ihr Gast plauderten über internationale Politik, die Weltwirtschaft, Erdgas, den Aktienmarkt. Doch sobald sie mehr Wein intus hatten, begannen sie, Becca auf diese unmissverständliche Weise anzugaffen, und ihr wurde schlecht vor Angst.
    Als die Spinne ihren Hintern begrapschte, hätte sie beinahe eine Scheibe Rinderfilet in sein Weinglas fallen lassen. Mit seinen dicklichen, feuchtwarmen Fingern schob er ihre Tunika hoch, bis ihr Po komplett entblößt war.
    »Hübsch, nicht?«, sagte er zu seinem Gast. »Sehen Sie ihn sich an. So wohlgerundet. Samtig wie ein Rosenblatt.«
    Starr vor Panik kämpfte Becca gegen den Brechreiz an, als diese glitschigen Finger sich stochernd und stupsend an ihrer Poritze zu schaffen machten.
    »Absolut.« Der Gast der Spinne lachte leise – das selbstgefällige Lachen eines Mannes, dem eine derartige Situation vertraut war.
    Becca beging den kolossalen Fehler, ihm in die Augen zu sehen, das zementierte Lächeln in ihrem Gesicht eine eingefrorene Grimasse der Qual.
    Er sah sie nicht wirklich, selbst dann nicht, als er ihr direkt ins Gesicht blickte. Seine Augen glitzerten vor lüsternem Interesse. Er hob sein Glas und prostete der Spinne zu. »Auf die Schönheit«, sagte er und nahm einen großen Schluck.
    »Auf erfüllte Wünsche«, ergänzte die Spinne. Sie tranken wieder, und ihre Kehlen arbeiteten.
    Die Hand der Spinne packte fester zu. »Hast du dich in eine Statue verwandelt, meine Liebe? Leg das Fleisch auf meinen Teller, und schenke meinem Gast nach!«
    Sie goss Wein in das dargebotene Glas,

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