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Spiel ohne Regeln (German Edition)

Spiel ohne Regeln (German Edition)

Titel: Spiel ohne Regeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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Drogendealer benutzten, um ihren Stoff zu portionieren. Er nahm den fedrigen Fliegenköder heraus, warf ihn in die Tiefen der Box und wühlte weiter, bis er ein loses Stück Schnur fand. Danach setzte er sich unter die Lampe an seinem Esstisch und holte Beccas Haare aus seiner Tasche.
    Es dauerte eine Weile, das Büschel zu ordnen und zu glätten, bis es wieder glänzend und perfekt vor ihm lag, dann wickelte er es zu einer einzigen Locke auf und band sie vorsichtig mit der roten Schnur zusammen. Seine Finger waren geübt durch Jahre des Fliegenköderbindens. Das einzig Brauchbare, das sein Vater ihm je beigebracht hatte.
    Er steckte die Locke zusammen mit den Fotos in den wattierten Umschlag. Eine Sekunde später zog er sie wieder heraus und schob sie zurück in seine Tasche.
    Gott, er war so schrecklich müde! Manchmal ertappte er sich dabei, wie er sich wünschte, Zhoglo möge endlich zur Sache kommen und ihn kaltmachen, damit er sich verflucht noch mal ausruhen konnte. Aber vermutlich würde er direkt in der Hölle landen, inmitten von Mistgabeln und Flammen.
    Das Leben war zum Kotzen. Warum sollte der Tod anders sein?
    Nick hing noch diesem erbaulichen Gedanken nach, als das Telefon klingelte. Er warf einen Blick auf das Display. Scheiße! Tamara. Er sollte ihren wutschäumenden Anschiss lieber schnell hinter sich bringen. Er nahm ab.
    »Ja?«, brummte er.
    »Du Idiot!« Ihre Stimme brannte sich wie Säure durch die Telefonleitung. »Du kannst dich noch nicht mal wie ein echter Mann umbringen lassen.«
    Er verdrehte die Augen, stapfte ins Bad, klemmte den Hörer zwischen Schulter und Kinn und durchforstete den Wandschrank nach dem Schergerät. Hundertprozentig waren die Klingen stumpf. Er hatte sich seit mehr als drei Jahren nicht mehr die Haare geschnitten. »Danke für deine rührende Sorge!« Sein lahmer Versuch, ironisch zu sein, ließ ihn an Beccas kratzbürstigen Sarkasmus denken.
    Reines Maulheldentum, um die verletzliche Seele zu schützen.
    »Sorge? Meine Fresse! Du dämlicher Ziegenbockpimmel von einem Mann«, zischte Tamara auf Ukrainisch. »Ich habe einen hysterischen Anruf von Ludmilla bekommen. Sie glaubt, dass sie ihr die Titten abschneiden werden, und sie hat allen Grund dazu. Gut gemacht, Nikolai! Was immer zum Teufel du getan hast, ich werde einen hohen Preis dafür zahlen müssen. Ich hätte dir niemals meine Hilfe anbieten dürfen. Du solltest ihn liquidieren, du Arschloch! Ich dachte, du wärst auf einer Selbstmordmission!«
    Mann, konnte die Braut kalt sein, wenn sie sauer war! »Das war ich auch«, bestätigte er. »Dann entwickelte sich die Sache zu einem erweiterten Selbstmord. Und ich habe gekniffen.«
    »Entwickelte sich zu … Wovon redest du? Sprich in kurzen Sätzen, okay? Benutz einfache Wörter! Was ist passiert?«
    Nick nahm die Schere aus der Badezimmerschublade, aktivierte die Freisprechfunktion und legte das Telefon auf das Waschbecken. Er starrte sein Spiegelbild an, hielt ein dickes, verfilztes Haarbüschel vom Kopf weg und schnitt es unbarmherzig ab.
    »Da war ein Mädchen«, begann er.
    »Ein Mädchen? Was für ein Mädchen?« Tamaras Stimme wurde schrill vor Ungeduld.
    »Mir ist ein Mädchen in die Quere gekommen«, sagte er mit zusammengebissenen Zähnen.
    »Warte!« Tamara machte eine Pause. Fast konnte Nick hören, wie sich die Rädchen in ihrem Kopf drehten. »Du willst nicht etwa sagen, dass du ein Mädchen mitgenommen hast auf diese … «
    »Scheiße, nein!«, donnerte Nick und hackte die nächste Strähne ab. Sie landete im Waschbecken. »Sie ist einfach aufgetaucht. Hat Ferien in einem Nachbarhaus auf der Insel gemacht. Eigentlich sollte dieses Haus leer stehen. Ich hatte es überprüft. Mehrfach. Sie kam mitten in der Nacht aus dem Nichts, um den beschissenen Pool zu benutzen. Ausgerechnet in der Nacht, bevor der große Z ankam.«
    »Oh Gott!«, stöhnte Tam. »Männer und ihre verfickten Heldenkomplexe.«
    »Ich habe versucht, sie zu verjagen«, verteidigte er sich unwirsch. Die Details sollte er besser weglassen, sonst würde Tamara ihm wirklich die Eier abschneiden und sich eine Halskette daraus machen. »Aber sie war zäher, als ich dachte. Sie hatte ihre Brille im Poolhaus vergessen, daher kam sie am nächsten Tag zurück, um sie zu holen.«
    »Sag es nicht! Lass mich raten. Im denkbar schlechtesten Moment?«
    »Sie ist Zhoglo und seinen Männern direkt in die Arme gelaufen, als sie von ihrem Boot heraufkamen«, bestätigte Nick erschöpft. »Fatalerweise

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