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Spiel ohne Regeln (German Edition)

Spiel ohne Regeln (German Edition)

Titel: Spiel ohne Regeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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nicht siehst.«
    »Du siehst, was du sehen willst«, gab er zurück. »Die meisten Frauen tun das.«
    An dem drückenden Schweigen, das folgte, erkannte er, dass er sie verletzt hatte.
    Aber sie blieb zäh wie Leder. »Ich kaufe es dir nicht ab.«
    »Was kaufst du mir nicht ab?« Er zog sich einen Stiefel über und versuchte, ihn zuzuschnüren. Das Ding war mit Wasser vollgesaugt, die Lederbänder aufgequollen und widerspenstig.
    »Dein gemeines und furchtbares Benehmen«, antwortete sie. »Ich kaufe es dir nicht eine Sekunde ab. Du hast letzte Nacht etwas Ungeheuerliches für mich gewagt, und ich kann nicht glauben … «
    »Nein.« Er kämpfte mit dem verflixten Schnürsenkel, bis er in seiner Hand zerriss. »Ich habe letzte Nacht versagt . Krieg das endlich in deinen Kopf!«
    Betroffen schnappte sie nach Luft. »Es war nicht dein Fehler, dass ich zum Haus rüberkam. Und mich vor dem sicheren Tod zu retten, ist kein Versagen!«
    »Das meinte ich nicht«, knurrte er. »Es war meine Aufgabe, mir eine Lösung für das Problem einfallen zu lassen, ohne meine Tarnung aufzugeben. Diesbezüglich habe ich versagt und damit Jahre meines Lebens verschwendet, für nichts.« Er zuckte mit den Schultern und stand auf, ließ die Stiefel offen. »Das hier hat mich gerettet. Ich versuche, positiv zu denken. Soweit es mir möglich ist. Zumindest hat es mir spektakulären Sex eingebracht. Du hast mich bei lebendigem Leib verbrannt. Ich werde das nie vergessen.«
    Becca schwang die Beine herum und kauerte sich mit dem Rücken zu ihm auf die andere Seite des Betts. »Na schön«, sagte sie. »Ich kapituliere. Du bist gemein, niederträchtig und ekelhaft, Nick Ward. Du kannst aufhören, mich davon überzeugen zu wollen. Es muss dich viel Energie kosten, und ich weiß, dass du müde bist. Geh einfach!«
    Ihre Worte ließen seinen Magen in eine bodenlose Tiefe stürzen, wie er sie sich niemals hätte vorstellen können. »Es ist besser, dass du das von Anfang an weißt«, sagte er mit schwerer Stimme. »Besser, als später desillusioniert zu werden, glaub mir.«
    Sie machte eine scharfe Handbewegung. »Ich habe versucht, dir zu vertrauen«, fauchte sie. »Und du schleuderst mir dieses Vertrauen wieder und wieder ins Gesicht. Verschwinde einfach, okay? Ich habe genug.«
    Das waren die Worte, die er brauchte, um den Bann zu brechen, um sich in Bewegung setzen zu können. Er streckte den Arm aus, um ihr glänzendes Haar zu berühren, das ihr über den Rücken floss, hielt es in seiner Handfläche. Es fühlte sich warm an, seidig und kraftvoll und lebendig. Er empfand tiefes Bedauern, weil er das hier tun musste, aber es half nichts.
    »Du bist ein süßes Mädchen, Becca.«
    Sie lachte bitter. »Ist das gut oder schlecht? Bei dir wage ich noch nicht mal zu raten.« Sie ruckte mit dem Kopf, um seine Hand abzuschütteln.
    Er verstärkte seinen Griff um ihre Haare, ließ sie durch seine Finger gleiten. »Es ist eine Beobachtung, kein Kompliment.«
    »Lass meine Haare los! Und vielen Dank für die Unterscheidung! Gott bewahre, dass ich von dir irgendetwas Nettes erwarten könnte.«
    »Gott bewahre«, pflichtete er ihr bei. »Ein Mädchen wie du sollte sich von Arschlöchern wie mir fernhalten.«
    »Danke für den Tipp!« Ihr Kopf fuhr herum, als sie das Aufschnappen seines Taschenmessers hörte, aber er war zu schnell. Zwei geschmeidige Schnitte mit der rasiermesserscharfen Klinge, und er hielt ein dickes Haarbündel in der Hand.
    Mit einem empörten Aufschrei stürzte sie sich auf ihn. »Meine Haare! Was fällt dir ein? Wie kannst du es wagen ? Warum hast du das getan? «
    Er warf die abgesäbelten Locken auf das Bett, wo sie sich zusammenkringelten. Losgelöst von Becca sahen sie schrecklich kümmerlich aus.
    Beccas verbliebene Haare endeten zwischen ihren Ohren und Schultern, auf der einen Seite einen Zentimeter kürzer als auf der anderen.
    »Du hast mich nicht ernst genommen«, antwortete er. »Ich habe keine Lust, mir das Hirn zu zermartern, ob du tun wirst, was ich sage, oder nicht. Auf diese Weise weiß ich es.«
    »Du anmaßender, kontrollsüchtiger Scheißkerl !« Sie unterstrich jedes Wort mit einem unbeherrschten Stoß gegen seine Brust.
    »Offensichtlich begreifst du allmählich.«
    »Verschwinde!«, brüllte sie. »Verlass sofort meine Wohnung, du … du Arschloch ! Hau ab!«
    Ihr heftiger Ausbruch ließ ihn zurückweichen, dabei schnappte er sich hastig die SIG , die er auf Beccas Kommode deponiert hatte. Eine geladene Waffe in

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