Spiel ohne Regeln (German Edition)
getroffen hatte.
Er fühlte sich sofort beschissen deswegen.
»Leck mich!«, wisperte sie und legte auf.
Aufgebracht packte er das Telefon und schleuderte es gegen den Spiegel. Direkt zwischen die Reflexion seiner blitzenden Augen.
Der Spiegel zersprang, und von seinem Zentrum zogen sich strahlenförmige Risse nach außen. Scharfe Glassplitter ragten heraus und prasselten ins Waschbecken.
Sieben Jahre Pech. Er starrte den Spiegel an. Als ob das Pech, das er in letzter Zeit gehabt hatte, noch zu toppen wäre.
14
Kristoff langweilte sich in dem neuen Haus. Es gab noch nichts zu tun. Niemand wollte nach seinem Versagen im Überwachungsraum auf der Insel seine Hilfe. Der Vor war absolut mies drauf, und die Vorsicht gebot, ihm so weit wie möglich aus dem Weg zu gehen. Also harrte Kristoff im Hinterzimmer aus, seine Nerven noch immer angeschlagen von dem, was vergangene Nacht passiert war.
Tatsächlich war er überrascht, dass der Vor ihn wegen seiner langsamen Reaktion noch nicht exekutiert hatte. Vielleicht war es ihm einfach noch nicht in den Sinn gekommen.
Kristoff fühlte sich schuldig. Er hatte ins Nichts gestarrt und sich ausgemalt, wie er das Mädchen ficken würde, sobald er an der Reihe wäre. Auf den Bildschirmen zu beobachten, wie Arkady es mit ihr trieb, hatte sie alle aufgegeilt.
Und dann hatten sich die Ereignisse plötzlich überschlagen. Der Mistkerl war mit dem Mädchen abgehauen und hatte wie ein blutsaugender Dämon aus der Hölle vier Leichen auf seinem Weg zurückgelassen.
Kristoff holte seinen Laptop hervor, loggte sich ein und surfte durch die Pornoseiten. Er überflog den Müll, der ihn am wenigsten interessierte: Perversionen und Fetische, das schwule Zeug, Sadomaso. Er war ein traditioneller Mann mit einem traditionellen Geschmack.
Oralverkehr. Ja, er liebte Oralverkehr. Er gab seine brandneu gelernte Vokabel »Blasen« in die Suchmaschine ein.
Millionen von Treffern. Er sortierte sie, klickte auf die Fotos. Er öffnete seine Hose, während er die Mädchen bewunderte, die ihre glänzenden, bemalten Lippen um verschiedenste übergroße Schwänze legten, und onanierte träge, während er die wundervolle Auswahl durchstöberte. Alle Farben, Formen und Größen waren vertreten, aber keins der Mädchen war so hübsch wie das auf der Insel. Ihre Titten waren unvergleichlich. Er klickte auf ein weiteres Bild, vergrößerte es und glotzte mit runtergeklappter Kinnlade darauf. Nicht möglich. Das reinste Wunder. Er hatte gerade an sie gedacht, und hier war sie. Das Mädchen von der Insel.
Aber es war ein normales Foto, kein Porno. Sie blickte über ihre Schulter, und ihr langes dunkles Haar wehte im Wind. Sie wirkte gehetzt, gestresst und hatte den Mund protestierend geöffnet, während sie die Person, die sie ablichtete, mit der Hand abzublocken versuchte. Sie trug eine Brille.
Rebecca Cattrell, die leidgeprüfte Verlobte unseres unartigen Don Juan, wollte keinen Kommentar zu dessen misshandeltem Glied abgeben … Alle wollen Genaueres über den berühmten Oralverkehr wissen, der in einem Skandal, gebrochenen Herzen und einem Millionen-Dollar-Prozess gipfelte, ganz zu schweigen von dem Klinikaufenthalt … ist schon jetzt unauslöschlich in die Annalen mythischer Stadtgeschichte eingegangen …
Kristoffs Erektion schrumpfte mangels Aufmerksamkeit in sich zusammen, während eine andere Art der Erregung ihn erfasste. Er verstaute seinen Penis rasch wieder in seiner Hose, schnappte sich den Laptop und trug ihn hinüber ins Speisezimmer. Das hier könnte helfen, die gestrige Katastrophe auszubügeln.
Pavel servierte dem Boss gerade ein riesiges, dickes Steak. Außen verbrannt, innen rot, der Fleischsaft verteilte sich auf dem ganzen Teller. Der Vor attackierte es mit der für ihn charakteristischen Brutalität.
Die Informationen auf seinem Monitor, verliehen Kristoff gerade ausreichend Mut, um sich dem Tisch zu nähern und dem finsteren Blick standzuhalten, mit dem der Vor ihn bedachte.
Zhoglo schnitt einen blutigen Klumpen ab und stopfte ihn sich in den Mund. »Was könnte wichtig genug sein, um mich beim Essen zu stören?«, nuschelte er.
Kristoff stellte den Laptop auf den Tisch und drehte ihn zu seinem Boss um.
Zhoglo richtete den Blick auf den Bildschirm. Die Kaubewegungen seiner feisten, überdehnten Backen verlangsamten sich, dann hörten sie ganz auf. Er schluckte den Bissen Steak hinunter und fing an zu lachen.
»Du nutzlose, stinkende Kröte«, beschimpfte Ludmilla ihn auf
Weitere Kostenlose Bücher