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Spiel Satz Tod - Kriminalroman

Spiel Satz Tod - Kriminalroman

Titel: Spiel Satz Tod - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Geheimnis, das er irgendwo eingeschlossen hat und dir mitteilen wollte. Und aus einem dieser Gründe hat ihn jemand getötet.«
    Ich blickte ihn finster an. »Es ist nicht recht, wenn du so von ihm sprichst. Du weißt nicht, wie er war.«
    »Wie er war, spielt keine Rolle. Du musst dich an die Tatsachen halten«, sagte Alan.
    Für mich spielte es schon eine Rolle, wer Trainer Fred gewesen war, wie er gelebt und was er geleistet hatte. Colin und jetzt auch Alan schienen anzunehmen, Trainer Fred habe irgendetwas sehr Unrechtes getan, das schließlich zu seinem Tod führte. Das konnte ich nicht akzeptieren. Verdrossen sah ich Alan an.
    Er bemerkte das gar nicht und fuhr fort: »Vielleicht hat er sich zu sehr mit diesen Drogenhändlern eingelassen und wollte dir als Rückversicherung ihre Namen mitteilen? Möglicherweise nicht die Namen, sondern nur den Schlüssel, damit du sie finden kannst, wenn ihm etwas passiert. Das wäre eine Erklärung dafür, was sich hinter dem Schlüssel verbirgt. Nur haben sie ihn umgebracht, bevor er ihn dir geben konnte.«
    »Nein!«, protestierte ich. »Das kann es nicht gewesen sein. Fred hat mit Schülern gearbeitet, nicht mit dem Corleone-Clan. Und es geht hier auch nicht um ganze Beutel mit Kokain, sondern um ein paar Gramm Marihuana. Da hatte Willie Nelson ja in seiner Sockenschublade mehr herumliegen.« 9
    Beleidigt hob Alan die Arme. »Dann erkläre du es mir.«
    Ich seufzte tief auf. »Kann ich nicht. Noch nicht«, sagte ich und überdachte meine Möglichkeiten. Ich konnte immer noch einiges tun.
    Vor allem hatte ich noch nicht mit allen in der Schule gesprochen. Und ich musste herausbekommen, warum ich überfallen worden war. Hatte ich, ohne es zu bemerken, einem der Befragten einen solchen Schrecken eingejagt, dass er oder sie sich zum Handeln veranlasst sah? Wenn ja, wer konnte das sein? Und warum wurde mein Haus so verwüstet? Es sei denn, wegen des Schlüssels, der gar nicht mehr in meinem Besitz war.
    »Was meinst du mit ›noch nicht‹?«, fragte Alan. »Du kannst doch nicht ernsthaft daran denken, selbst ganz allein zu ermitteln.«
    »Ich bin nicht allein«, sagte ich. Dabei dachte ich an Colin und Kyla, die so viel für mich getan hatten. Und an Laura Esperanza, die versprochen hatte, sich für mich umzuhören.
    Bei diesem Gedanken zuckte ich zusammen. Ich musste sie anrufen und ihr sagen, was mir passiert war, damit sie nicht noch weitere Personen befragte. »Es geht nicht darum, ob ich das will oder nicht«, sagte ich zu Alan. »Ich stecke mittendrin, und ich muss herausbekommen, was da läuft.« »Nein, das musst du nicht. Das ist Sache der Polizei. Du kannst nicht überall herumschnüffeln und dich selber in Gefahr bringen. Am besten du verschwindest für eine Weile von hier.«
    Seine Sorge rührte mich, aber sein Vorschlag war nicht zu realisieren.
    »Das kann ich nicht. Ich habe einen Job.«
    »Nach allem, was passiert ist, bekommst du bestimmt eine Freistellung für ein paar Wochen.«
    Damit hatte er wohl recht.
    Ich begann darüber nachzugrübeln, ob es an der Schule wohl einen Ort gab, wo Fred ein verschlossenes Kästchen oder einen kleinen Safe versteckt haben könnte. Den Tennisraum hatte ich gründlich durchsucht, aber vielleicht war ja in seinem Klassenzimmer ein Versteck. Oder bei ihm zu Hause. Selbst wenn seine Frau nichts davon wusste, war sie vielleicht bereit zu suchen oder mich suchen zu lassen.
    Plötzlich schlug Alan mit der flachen Hand auf den Tisch, so dass ich erschrocken hochfuhr. »Du hörst mir ja gar nicht zu.«
    »Entschuldigung, was hast du gesagt?«
    »Ich habe gesagt, dass du von hier verschwinden musst.«
    »Das habe ich gehört. Ich dachte nur nicht, dass du das ernst meinst. Ich kann hier nicht weg.«
    »Doch, das kannst du. Du bist bei einer von der Schule genehmigten Tätigkeit verletzt worden. Die werden froh sein, wenn du sie nicht anzeigst, und dir vielleicht sogar anbieten, eine Auszeit zu nehmen. Du könntest mit nach Dallas kommen«, fügte er leise hinzu und griff nach meiner Hand.
    Zum ersten Mal seit seiner Ankunft schaute ich ihn lange an, sah seine buschigen Augenbrauen und die Anspannung in seinem Gesicht. Er machte sich wirklich Sorgen um mich, daran gab es keinen Zweifel. Aber war es mehr als die Sorge eines Menschen für einen anderen? Als ich seine warme Hand spürte, wurde mir bewusst, dass wir uns seit Wochen das erste Mal wieder berührten. Aber so sehr ich es auch vermisst hatte, jetzt war es irgendwie anders.
    Ich

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