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Spiel Satz Tod - Kriminalroman

Spiel Satz Tod - Kriminalroman

Titel: Spiel Satz Tod - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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wesentlich feindseligeren. Die für mich bestimmten Blumen, die Blüten immer noch nach unten, zitterten in seiner Hand. Ich befürchtete schon, er werde sie Colin gleich ins Gesicht schleudern wie einen Fehdehandschuh.
    Stattdessen fragte Alan: »Wer sind Sie überhaupt? Und was machen Sie hier?«
    »Ihren Job, wenn Sie wirklich ihr Freund sind.« Die Betonung des Wortes wenn war nicht zu überhören und der verächtliche Blick nicht zu übersehen, mit dem er Alan von oben bis unten musterte. Er nahm die Pistole samt Futteral vom Kaffeetisch, wo er sie abgelegt hatte. Als Alan sie erblickte, wurden seine Augen wieder größer.
    »Ich melde mich später per Telefon«, verkündete er in meine Richtung, sah Alan noch einmal kalt an und verließ das Haus. Leise zog er die Tür hinter sich zu.
    Was folgte war Schweigen. Alan und ich standen einander gegenüber und wussten nicht, was wir sagen sollten.
    Hier war wohl eine lange Erklärung fällig. Ich zog mich in die Küche zurück und machte mich erst einmal ans Kaffeekochen. Dann öffnete ich die Tür und ließ Belle hinaus. Merkwürdigerweise hatte sie weder gebellt, als es klingelte, noch als Alan eintrat. Sie schaute mich nur eingeschüchtert an und verdrückte sich nach draußen. Ich wusste genau, was in ihr vorging. Alan sah mir zu und überlegte wohl, ob ich schon bereit sei, mit ihm zu sprechen. Vielleicht wusste er auch nur nicht, womit er beginnen sollte. Und auch mich interessierte, welches der vielen möglichen Themen er als Erstes wählen werde.
    »Geht es dir wirklich gut?«, fragte er schließlich und bewies damit, dass er einer der nettesten Menschen ist, die ich kenne. Und einer der attraktivsten. Alan ist etwa 1,80 Meter groß, schlank und athletisch. Er hat dichtes goldbraunes Haar und graugrüne Augen. Jetzt glitzerten sie beinahe wie Smaragde. Ich versuchte beruhigend zu klingen. »Wirklich, ich weiß, es sieht schlimm aus, aber es tut gar nicht mehr weh.« Zumindest nicht sehr, dachte ich bei mir. »Sind die für mich?«
    Erschrocken schaute er auf die vergessenen Blumen, ordnete den Strauß ein wenig und überreichte ihn mir. Das gelbe Einschlagpapier war um die Stängel herum zerdrückt, und wahrscheinlich ein paar Blütenstiele auch.
    »Danke sehr. Die sind aber schön«, sagte ich, nahm sie ihm ab und öffnete einen Schrank, um eine Vase herauszuholen. »Wie war die Reise?«
    Er verzog das Gesicht. »Ich will doch jetzt nicht über meine Reise reden. Ich möchte wissen, was hier vorgeht. Und wer zum Teufel war dieser Kerl?«
    Wo sollte ich da beginnen? »Er ist Kriminalpolizist. Erhat letzte Nacht mein Haus überwacht.« Mit einer ausladenden Geste umfasste ich den Raum. »Hier ist jemand eingebrochen und hat alles verwüstet. Kyla hat mir schon geholfen, ein bisschen aufzuräumen, aber schau dir meine arme Couch an«, sagte ich bedrückt. »Colin war nicht überzeugt, dass der Einbrecher gefunden hat, was er suchte.«
    »Und warum nimmt dieser … Colin das an?«, fragte Alan, der noch nicht in der Lage war, den Namen in normalem Ton auszusprechen. »Was hat der Einbrecher nach seiner Meinung denn hier gesucht?«
    Ich zuckte die Schultern. »Zwei gute Fragen. Ich wünschte, ich könnte sie dir beantworten.«
    Mein Kaffeekocher war jetzt halbvoll. Ich schenkte zwei Tassen Kaffee ein und goss etwas Wasser nach. Dann ließ ich mich auf einen Stuhl fallen und zog einen zweiten mit dem Fuß unter dem Tisch hervor. »Komm, setz dich. Das ist eine lange Geschichte.«
    Er zögerte einen Moment, dann setzte er sich schließlich sachte nieder, als fürchte er, der Stuhl werde unter ihm zusammenbrechen oder er bekäme gleich etwas Schlimmes zu hören. Ich versuchte, meine Gedanken zu ordnen und zu entscheiden, womit ich anfangen sollte. Dann aber stürzte ich mich doch kopfüber in das ganze verworrene Geschehen. Ich erzählte es nicht sehr gut, sprang immer wieder vor und zurück, wenn mir Einzelheiten einfielen. Man muss es Alan lassen – er unterbrach mich nur ein-, zweimal, als ich mich allzu unklar ausdrückte. Am Ende saß er eine Weile schweigend da, hielt den Becher mit dem kaltgewordenen Kaffee in beiden Händen und starrte in die dunkle Flüssigkeit, als sei sie eine Kristallkugel.
    »Ausgelöst hat das Ganze also dieser Trainer …«
    »Trainer Fred«, ergänzte ich.
    »… Dieser Trainer Fred hatte Streit mit einem gewalttätigen Vater, außerdem hatte er etwas mit Drogen zu tun oder mit jemandem, der Zugang zu Drogen hatte, und er kannte ein

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