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Spiel Satz Tod - Kriminalroman

Spiel Satz Tod - Kriminalroman

Titel: Spiel Satz Tod - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Schaukel herab, die mit Goldfarbe gestrichen und mit scharlachroten Kissen gepolstert war.
    Die Ausstattung war um ein Vielfaches prächtiger als bei einer normalen Theateraufführung an einer Highschool. Aber die Krone des Ganzen stand links von der Mitte. Es war ein viertes Podest in der Form eines emaillierten, mit Juwelen besetzten Elefanten. Darauf thronte ein flacher Aufbau, der die Sänfte eines Maharadschas darstellen sollte. Goldene Säulen stützten einen seidenen Baldachin, der mit Quasten und Edelsteinen von der Größe meiner Faust geschmückt war.
    Mir gingen die Augen über.
    Da stieß Laura mich in die Rippen. »Komm«, flüsterte sie, und wir zogen uns geräuschlos aus dem Saal zurück. Laura ließ die Tür leise ins Schloss gleiten.
    Inzwischen begannen Schüler die Gänge zu füllen. Wir gingen zu unseren Klassenzimmern zurück und unterhielten uns dabei mit leiser Stimme.
    »Was war das eben?«, fragte ich.
    »Da siehst du es.«
    »Was sehe ich?«
    »Diesmal weiß ich es genau.« Laura schnappte fast über vor Aufregung. »Diesmal sind sie aufs Ganze gegangen. Ich habe immer vermutet, dass sie sich aus dunklen Quellen Geld beschaffen, aber jetzt haben wir den Beweis. Mir ist egal, wie viele Tombolas oder anderen Hokuspokus sie veranstalten, aber die können mir nicht einreden, dass ihr Förderverein so eine Menge Geld zusammengebracht hat.«
    »Auf keinen Fall. Das Bühnenbild muss ja mindestens 50 000 Dollar gekostet haben.«
    »Und das ist noch nicht mal die halbe Miete. Als ich gestern hinter der Bühne war, habe ich die Kostüme gesehen. Das ist echte Profiware, nicht das Zeug, das die Mütter in ihrer Freizeit zusammenschustern. Selbst wenn die nur geliehen sind, kosten sie ein kleines Vermögen.«
    »Und erst der Elefant!«, sagte ich entgeistert.
    »Genau. Der Elefant sprengt jeden Rahmen, nicht wahr? Ich bin so was von wütend! Aber dieses Mal kommt mir dieses Miststück Nancy Wales nicht davon. Ich verlange von Pat Carver, dass sie ihre Bücher mit der Lupe prüft. Von irgendwoher muss hier Geld geflossen sein.«
    Ich dachte angestrengt nach. »Aber die können doch nicht ernsthaft glauben, dass das niemand merkt.«
    Die Plakate auf den Gängen priesen das Musical bereits als eine »visuelle Sensation« und drängten die Schüler, sich zeitig um Karten zu bemühen, weil die Vorstellungen ausverkauft sein würden. Bisher hatte ich das für die übliche Aufschneiderei der Werbung gehalten.
    Laura rieb sich die Hände. »Ich frage mich nur, wie sie das mit dem Geld gedeichselt haben«, überlegte sie. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie etwas an Pat vorbeimogeln können. Die ist doch wie ein Pitbull. Vergangenes Jahr hat sie es der Lacrosse-Mannschaft 10 nicht einmal erlaubt, Windjacken zu kaufen.« Ihre Augen weiteten sich. »Vielleicht ist das alles ja noch gar nicht bezahlt! Sie haben es sich auf Pump besorgt, und die Bombe platzt erst nach der Aufführung.«
    »Aber warum das? Und warum jetzt?«, fragte ich Laura, obwohl ich wusste, dass sie darauf auch keine Antwort geben konnte. »Nancy ist Chefin des Theaters, seit diese Schule besteht. Warum bringt sie plötzlich so ein überdrehtes Spektakel heraus? Und jetzt ist nicht einmal die richtige Zeit für ein Musical, die ist eigentlich im Frühjahr.«
    »Wer weiß? Vielleicht hat sie erfahren, dass sie bald stirbt, und will mit einem Paukenschlag abtreten. Glaubst du, dass es mit ihr zu Ende geht?«, fragte Laura sehnsüchtig.
    »Ehrlich gesagt, nein. Denke daran, nur die Guten sterben jung. Danach müsste Nancy eigentlich unsterblich sein.«
    Wir waren bei meinem Klassenzimmer angekommen, und ich blieb an der Tür stehen. »Wie dem auch sei, sie werden erklären müssen, woher sie das Geld für diese Ausstattung haben. Wenn du Pat daraufhin ansprechen willst, dann tu das. Doch ich denke, das wird gar nicht nötig sein. So etwas kommt immer raus. Aber ich bitte dich, Laura, stelle keine Fragen nach dem Abend mehr, an dem Fred gestorben ist. Weder Roland noch sonst wem.«
    Sie wandte sich mir voll zu. »Warum soll ich das nicht? Kannst du mir das mal verraten?«
    Ich wies auf mein Gesicht. »Jemand hat mich überfallen und mein Haus verwüstet. Ich kann mir keinen anderen Grund denken als die Tatsache, dass ich zu sehr in der Sache mit Fred herumgestochert habe. Ich möchte nicht, dass dir das Gleiche passiert.«
    Sie schaute mich fassungslos an. »Das ist doch irre«, sagte sie schließlich in leicht ungläubigem Ton. »Du denkst

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