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Spiel Satz Tod - Kriminalroman

Spiel Satz Tod - Kriminalroman

Titel: Spiel Satz Tod - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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wir schließen es gemeinsam auf.«
    »Und was drin ist, gehört mir. Es ist für mich bestimmt.«
    Er runzelte die Brauen, nickte dann aber langsam. »Okay. In gewissem Sinne. Ich muss es aber trotzdem als Beweisstück in dem Fall betrachten. Und mitnehmen.«
    »Nicht, bevor ich es angeschaut habe. Richtig angeschaut habe.«
    »Sie wissen doch noch gar nicht, was es ist«, protestierte er.
    »Ich denke schon«, sagte ich selbstbewusst. »Wenn ich recht habe, könnte es der Grund sein, weshalb Fred getötet wurde.«
    Der Blick aus seinen blauen Augen wurde durchdringend. »Was wissen Sie?«
    »Ich weiß gar nichts«, sagte ich. »Ich habe nur Vermutungen. Aber ich denke, Fred wusste etwas, und der Beweis könnte in der Uhr liegen.«
    »In der Uhr? Was für eine Uhr?« Ich kniff die Lippen zusammen.
    Er schüttelte verzweifelt den Kopf. »Wir stehen doch hier beide auf derselben Seite«, erklärte er.
    »Genau«, sagte ich.
    »Gut, dann schauen wir uns das Ding jetzt zusammen an.« Ich warf ihm einen skeptischen Blick zu.
    Er hob die Hände. »Wirklich! Ich habe gesagt, wir beide zusammen. Soll ich auch noch schwören?«
    »Na schön«, sagte ich schließlich. Da er gekommen war, hatte ich sowieso keine andere Wahl.
    Ich holte die Uhr aus dem Versteck hinter der Mehlbüchse in der Vorratskammer hervor und stellte sie auf den Küchentisch. Colin nahm sie in die Hand, drehte sie hin und her, las die Inschrift auf der Rückseite und zog dann den Schlüssel aus der Tasche.
    Ich runzelte die Stirn.
    »Der Schlüssel ist ja nicht einmal in einer Plastiktüte für Beweisstücke«, sagte ich spitz. »Sie hatten ihn also die ganze Zeit bei sich.«
    Peinlich berührt schaute er mich an, aber nur ein wenig. »Vielleicht hatte ich nicht die Gelegenheit, ihn den Beweisstücken hinzuzufügen. Noch nicht.«
    »Oje. Da hätten Sie aber alt ausgesehen, wenn ich tatsächlich einen schriftlichen Antrag gestellt hätte.«
    »Das wäre doch sowieso nur im äußersten Fall geschehen«, sagte er und lächelte mir kurz zu.
    Mein Herz tat einen kleinen Sprung, und ich spürte, wie mir die Wangen heiß wurden. Rasch schaute ich zur Seite. Ich ärgerte mich zwar immer noch über ihn, aber er war ein viel zu attraktiver Mann, um mir meinen Seelenfrieden zu lassen.
    »Geben Sie mir den Schlüssel«, sagte ich und streckte meine Hand aus.
    »Wieso wollen gerade Sie die Uhr öffnen?«, fragte er und hielt den Schlüssel ein wenig außerhalb meiner Reichweite.
    »Weil ich die brillante Detektivin bin, die die Uhr gefunden hat«, antwortete ich.
    Er hielt den Kopf schief. »Wo eigentlich?«
    Ich sagte es ihm.
    Er nickte und stellte mit einem Grinsen fest: »Ihr brillanter Einfall, Frau Detektivin, kam Ihnen also, als Sie allein in einem stillen Zimmer saßen?«
    »Sie sind ja nicht darauf gekommen«, betonte ich.
    »Das ist wohl wahr. Dafür aber Sie. Wirklich brillant.« Ich versuchte ihn kalt anzuschauen, konnte mir aber ein Lächeln nicht verkneifen. »Sie erkennen auch nicht an, dass ich Pat Carver erwischt habe, als sie in Freds Schreibtisch wühlte?«
    »Das war wirklich sehr gut. Ich muss sie noch einmal gründlich durchleuchten. Vielleicht finden wir ja etwas. Sie ist die Buchhalterin der Schule, sagen Sie?«
    »Ja. Die gefürchtete Wächterin über das ganze Geld.«
    Er schnaufte abschätzig. »Wie viel Geld kann denn so eine Schule schon haben? Ihnen geht es doch wahrscheinlich noch schlechter als der Polizei. Da wird wohl jeder Penny für Gehälter und Ähnliches draufgehen.«
    »Das trifft auf die staatlichen Mittel zu. Aber denken Sie an die privaten Fonds. Da kommen Tausende, wenn nicht Hunderttausende Dollar zusammen«, erläuterte ich. »Die Klubs, die Sportmannschaften, die Abschlussklassen – sie alle nutzen jede freie Minute, um Geld für Reisen, Veranstaltungen oder Wettkämpfe zu beschaffen. Das sind Dutzende Organisationen, und jede von ihnen hat bei der Buchhaltung ein eigenes Konto.«
    Er ließ einen leisen Pfiff hören. »Okay, Nancy Drew 11 . Jetzt öffnen Sie endlich diese verdammte Uhr. Das Warten bringt mich noch um.«
    Der Schlüssel passte, und die Schublade ließ sich aufziehen. Wir hielten den Atem an. Unsere Gesichter berührten einander fast, als wir uns beide über das winzige Ding beugten. Mit zitternden Fingern holte ich einen zusammengefalteten Zettel heraus. Unsere begierigen Blicke kreuzten sich, dann faltete ich ihn auseinander.
    So enttäuscht bin ich selten in meinem Leben gewesen. Es waren drei Stückchen

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