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Spiel um Macht und Liebe (German Edition)

Spiel um Macht und Liebe (German Edition)

Titel: Spiel um Macht und Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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unauffällig mit Davina Carey oder jetzt Davina James in Kontakt zu treten. Aber das Erlebnis mit Christie hatte ihn völlig aus der Bahn geworfen, sodass er stattdessen nicht auf der Autobahn den direkten Weg fuhr, sondern die schönere Strecke durch die Landschaft nahm.
    Ich brauche Zeit, stellte er fest. Nicht nur, um mich auf das vorzubereiten, was vor mir liegt, wenn ich Davina James treffe, sondern auch aus dem viel persönlicheren Grund, dass ich die unerwarteten und erschreckenden Gefühle verarbeite, die Christie in mir ausgelöst hat.
    Als junger Mann hatte er einst davon geträumt, sich mit aller Leidenschaft von einem Tag auf den anderen zu verlieben. Er dachte, er würde den Kopf drehen, sie sehen und sofort und ohne jeden Zweifel wissen, dass sie die Traumfrau war. Leider war in diesem Traum keine Rede davon gewesen, dass diese Frau vielleicht ganz andere Ansichten als er haben konnte. Und es war ihm nicht in den Sinn gekommen, dass sie möglicherweise eine unabhängige, halsstarrige Frau war, die mit so unreifen Vorstellungen nichts mehr anfangen konnte und jetzt Männer nur noch in ganz begrenzte Bereiche ihres Lebens hineinließ: Dieser Mann war ein Freund, dieser ein Kollege, der dort ein Liebhaber und der andere ein Feind.
    Christie hatte eine Seite in ihm berührt, die er schon lange nicht mehr hatte wahrhaben wollen. Eigentlich hatte er gedacht, diesen Zug gar nicht mehr zu besitzen. Sie zu treffen, hatte ihm gezeigt, dass diese Seite noch sehr lebendig war. Er hatte sie attraktiv gefunden und sich fast sofort zu ihr hingezogen gefühlt. Die Anziehungskraft hatte ihn so überwältigt, wie er es noch nie an sich erlebt hatte. Doch er hatte schon so oft erlebt, wie seine Kollegen dem „Kongressfieber“ verfielen, dass er zu Anfang lediglich erstaunt gewesen war, dass es ihn diesmal selbst erwischt hatte.
    Aber dann hatte er gemerkt, dass er immer wieder an sie dachte und sie sehen wollte. Er wollte in ihrer Nähe sein. Und er hatte sie zum Essen ausgeführt.
    Lange vor Ende des Dinners hatte er die Wahrheit gewusst: Dies war die Frau, nach der er sich sehnte. Von ihr hatte er geträumt und sich in den einsamen Jahren als junger Mann so sehr nach ihr gesehnt, dass er gemeint hatte, ohne sie als Geliebte, als Partnerin und Freundin, als zweite Hälfte unvollständig zu sein.
    Schon während dieses Gedankens hatte er sich über sich selbst lustig gemacht, und während er ihr zugehört hatte, war ihm klar geworden, wie schwer es werden würde, sie dazu zu bringen, dass er Teil ihres Lebens werden durfte. Und das nicht nur wegen seines Namens und seiner Position.
    Egal, welche Rolle er im Leben hatte, sie würde versuchen, ihn in eine bestimmte Rolle hineinzudrängen. Vielleicht gestattete sie ihm, ihr Freund zu sein, doch dann hätte sie niemals zugelassen, dass er ihr Liebhaber wurde. Wenn er allerdings nicht ihr Freund war …
    Er sah, dass sie sich fürchtete wie ein Mensch, der verletzt wurde, als er noch zu jung und empfindsam war, um diesem Schmerz widerstehen zu können. Er hatte diese Furcht in ihr erkannt, weil sie in so vieler Hinsicht auch seine eigene Furcht widerspiegelte.
    Es war ihm gelungen, ein Tonband ihrer Rede zu bekommen, und den ganzen Weg von Edinburgh hörte er sich im Wagen diese Kassette an, bis er jedes Wort und jeden leisen Tonfall kannte. Und wenn sie redete, konnte er sie fast in seinem Wagen vor sich sehen.
    Das war also Liebe. Dieses raue, schmerzhafte und hilflose Gefühl. Dieses Wissen, völlig machtlos und unbeherrscht zu sein, obwohl man sich nach außen ganz anders gab. Die Erkenntnis, dass sich das ganze Leben verändert hatte. Dieser unterdrückte Ärger auf sich selbst und seltsamerweise auch diese kindische Wut auf sie, weil die Dinge ganz anders hätten laufen können. Vielleicht, wenn sie anders gewesen wäre?
    Oder hätte er sich von ihr überhaupt angezogen gefühlt, wenn sie anders gewesen wäre? Weniger leidenschaftlich und weniger beharrlich bei den Punkten, die ihr wichtig waren? Wollte er sie überhaupt zahm und denselben Zwängen verhaftet, die ihn an Hessler-Chemie fesselten? Bei all den Anforderungen, die an ihn gestellt wurden und die ihn bedrückten und davon abhielten, sein eigenes Leben zu führen?
    Selbst jetzt in seinem Auto konnte er den Pflichten nicht entkommen. Er hatte bereits Anrufe aus Hamburg bekommen, dringende Nachrichten, er solle so schnell wie möglich zurückkehren,weil sein Bruder so viel Ärger bereite und Streitereien

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