Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Spiel um Macht und Liebe (German Edition)

Spiel um Macht und Liebe (German Edition)

Titel: Spiel um Macht und Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
Vom Netzwerk:
erinnern, die McCall als Kunden verloren hat. Was glaubst du denn? Als ich heute aus meinem Büro ging, hat mich niemand angesehen, geschweige denn mit mir gesprochen.“
    Sie holte tief Luft. „Natürlich haben sie mich nie gemocht, weil ich nicht so war wie sie … wegenmeines Hintergrunds.“ Wieder lief Karen im Raum hin und her. Verbitterung klang aus ihrer Stimme, und ihre Augen sprühten förmlich Funken.
    Saul versuchte, sie zu beruhigen und ihr zu sagen, dass es andere Jobs und andere Erfolge geben würde, aber sie wollte nicht zuhören. Sie warf ihm vor, dass er naiv sei, und fragte ihn, wie er sich an ihrer Stelle fühlen würde. Als er sie festhalten wollte, schob sie ihn von sich.
    „Um Himmels willen, Saul. Fass mich nicht an! Siehst du nicht, dass Sex das Letzte ist, was ich jetzt will? Männer.“ Verächtlich verzog sie den Mund. „Ihr könnt an nichts anderes denken, oder?“
    Diese Beschuldigung war so ungerechtfertigt und der Klang ihrer Stimme so verbittert, dass Saul sofort einen Schritt zurücktrat. An Sex hatte er überhaupt nicht gedacht. Er hatte sie nur berühren und umarmen wollen, um sie zu trösten, wie seine Mutter es mit ihm gemacht hatte, als er noch ein Kind gewesen war.
    Aber Karen ließ keinen Zweifel daran, dass sie keinen Trost wollte. Dass sie Saul nicht wollte. In dieser Nacht schlief sie im Gästezimmer.
    Am Wochenende hatte er Arbeit zu erledigen. Er bot ihr an, zu Hause zu bleiben, doch Karen lachte nur verbittert und lehnte ab. Einen ganzen Monat blieb sie im Apartment und weigerte sich, irgendjemanden zu sehen.
    Sauls direkter Vorgesetzter sagte ihm, dass seine Frau sich Sorgen mache, weil sie versucht habe, Karen telefonisch zu erreichen, um mit ihr über ein Wohltätigkeitsfest zu sprechen. Es sei aber niemand an den Apparat gegangen. Saul erwähnte nicht, dass sie entlassen worden war, obwohl jeder es wusste. Sogar in der „Financial Press“ hatte gestanden, dass die Agentur McCall als Kunden verloren hatte.
    Als Saul abends nach Hause kam, wartete Karen auf ihn. Sie sagte, dass die Frau von Bob Lucas sie angerufen habe, um sich mit ihr zu verabreden. Bob Lucas war Sauls Chef, und Saul war gespannt, wie Karen darauf reagiert hatte.
    „Ich finde, es ist Zeit, aus New York wegzuziehen“, teilte sie ihm mit. „Es gibt ein paar schöne Grundstücke in Westchester und …“
    „Westchester?“ Saul blickte sie fassungslos an. Sie hatte immer behauptet, sie könne nirgendwo außerhalb des Zentrums einer Großstadt leben. Die Leute, die aufs Land gezogen waren, hatte sie belächelt.
    „Immerhin“, fuhr sie fort, ohne ihn anzusehen, „werden wir, wenn wir erst eine Familie gründen, mehr Platz brauchen.“
    „Eine Familie? Aber ich dachte, du willst dir einen anderen Job suchen.“
    „Nein“, entgegnete Karen gelassen. „Nein, ich werde mir keinen Job suchen … Wie auch?“, regte sie sich auf. „Nach dieser Beleidigung? Man hat mich zum Narren gemacht. Keine vernünftige Agentur würde mich einstellen wollen.“
    „Karen, du siehst das alles zu persönlich. Ich weiß, dass du gekränkt worden bist, aber alle wissen, dass die Agentur dich nur benutzt hat. Jeder weiß, dass sie auch ohne dich McCall als Kunden verloren hätten.“
    „Auch ohne mich? Ohne dass ich die Sache richtig vermasselt habe? Natürlich wissen das alle. Und alle lachen darüber, dass ich so dumm gewesen bin, in diese Falle zu tappen. Ich kann nicht zurück, Saul. Das kann und werde ich nicht.“
    Mit nichts würde er ihre Meinung ändern können. Sie sagte, sie könnten es sich leisten, nach Westchester zu ziehen. Es sei für ihn auch bezüglich seiner Karriere ein richtiger Schritt. Sie war fünfundzwanzig und damit im richtigen Alter, um eine Familie zu gründen.
    Sie hatte in allen Punkten recht, dennoch fühlte Saul sich bei der Angelegenheit unwohl. Karen hatte immer betont, dass ihr die Karriere wichtig sei. Auch Saul wünschte sich Kinder, aber er wollte nicht, dass sie aus den falschen Gründen Kinder bekamen, doch das wollte er Karen nicht sagen. Sie wirkte in letzter Zeit so zerbrechlich, und deshalb hielt er sich zurück und bemühte sich, sie nicht aufzuregen.
    Und so gab er nach. Sie kauften ein Haus in Westchester, und Sauls Chefs waren mit diesem Schritt sehr zufrieden. Sie gaben ihm eine Gehaltserhöhung und übertrugen ihm mehr Freiheiten bei seiner Arbeit und mehr Verantwortung.
    Seine ehemaligen Mitstudenten aus reichem Hause, die früher immer abfällig auf ihn

Weitere Kostenlose Bücher