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Spiel um Macht und Liebe (German Edition)

Spiel um Macht und Liebe (German Edition)

Titel: Spiel um Macht und Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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ins gesetzte Alter“, hatte sie ihm gesagt und die Nase verzogen. „Es ist Zeit für uns beide, neue Partner zu suchen.“
    Er hatte sie vermisst, aber nicht so sehr, wie er erwartet hatte.
    Und als er sie ein paar Monate später wiedersah und sie von einem Mann begleitet wurde, den Leo als seinen Nachfolger ansah, da empfand er keine Eifersucht, sondern nur ein bisschen Neid auf ihre Fähigkeit, so oberflächlich durchs Leben zu gehen.
    Nüchtern gestand er sich ein, dass ihm Sex allein nicht reichte. Er empfand es als erotischer und erregender, gebraucht und geliebt und nicht nur begehrt zu werden.
    War das nicht eigentlich die Frauenrolle? Auf jeden Fall hatte es ihm die Augen geöffnet, und er hatte sich mit neuer Klarheit gesehen. Er als Mann sehnte sich nach mehr seelischem Tiefgang in der Beziehung, während Elle, die Frau, lediglich ihren sexuellen Appetit stillen wollte.
    Er ging die Treppe hinauf, zog sich im Bad aus und stellte sich unter die Dusche.
    Es erschütterte ihn immer noch, dass Wilhelm nicht Heinrichs Sohn war. Sie waren einander so ähnlich, viel ähnlicher als er und Heinrich, und dennoch war er Heinrichs Sohn.
    Vielleicht lag er mit seiner Sorge völlig falsch, dass er etwas von den Anlagen seines Vaters geerbt haben könnte. Er fürchtete, dass er diese Grausamkeit und Bosheit, die in ihm möglicherweise nur schlummerten, ohne sich zu zeigen, an seine Kinder weitervererben könne.
    Nachdem er gesehen hatte, was ein Mensch mit der Persönlichkeit seines Vaters anrichten konnte, war er überzeugt davon, dass es genauso schrecklich war, seinem Kind schlechte Charakterzüge zu vererben, wie ein Kind zu zeugen, von dem man wusste, dass es eine körperliche Behinderung erben würde.
    Heutzutage konnten Paare mit Erbschäden sich untersuchen und beraten lassen, aber würde es jemals möglich sein, Charakterfehler genauso zu behandeln? Oder wäre das eine zu große Einmischung des Menschen in die Natur?
    Früher hätte er das nicht gedacht, heute hingegen, wo er sah, dass Wilhelm Heinrichs Art schon dadurch übernommen hatte, indem er mit ihm zusammenlebte, fragte er sich, ob er nicht zu hart urteilte. Schließlich war Bosheit anscheinend bei Wilhelm nicht vererbt worden. Vielleicht sollte ich mich nicht so sehr von meiner Angst leiten lassen, überlegte Leo.
    Er drehte die Dusche ab und griff nach einem Handtuch. Sein Körper war sehr muskulös, seineBrust dicht behaart. Er trieb Sport, wenn er die Zeit dazu fand. Dann schwamm er in dem privaten Fitnessklub, in dem er Mitglied war. Im Winter lief er Ski und spielte bei Gelegenheit Squash, obwohl er sich allmählich zu alt für diesen Sport fand.
    Elle hatte ihn einmal damit aufgezogen, dass er den Körper eines griechischen Gottes und das Gesicht einer altrömischen Münze habe. Über seine Verlegenheit hatte sie gelacht und war mit den Fingernägeln aufreizend an der Innenseite seiner Schenkel entlanggefahren. Die feinen Härchen richteten sich sofort auf, weil Leo angespannt versuchte, nicht auf diese erotische Berührung zu reagieren. Sie lachte noch einmal und blickte an seinem Körper hinab. Sie hatten bereits miteinander geschlafen, aber diese absichtlich quälende Liebkosung machte es Leo schwer, sein Verlangen zu verbergen.
    Wenn Elle sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann wollte sie es auch durchsetzen, und so war Leo nicht überrascht, als sie den Kopf beugte und ihn mit den Lippen umschloss. Voller Sinnlichkeit reizte sie ihn, bis er meinte, vor Leidenschaft zu bersten.
    Sie hatte es genossen, ihre Beziehung zu steuern. Manchmal hatte Leo sich gefragt, ob sie ihn absichtlich dahin bringen wollte, dass er sie körperlich überwältigte. Doch er hatte sich versprochen, das niemals einer Frau anzutun. Das konnte nur zu Gewalt und Missbrauch führen, wie bei seinem Bruder und seinem Vater. Leo wollte diesem Beispiel niemals folgen. Wenn es ihn auch manchmal drängte, Ellens verführerischen Foltern ein Ende zu bereiten, indem er sie auf den Rücken drückte und seiner Lust rasch und heftig Erfüllung brachte, so wusste er doch, dass der Befriedigung sehr schnell Reue und Selbsthass folgen würden.
    Elle war eine kämpferische Geliebte, die seiner Haut oft blaue Flecke und Kratzer beibrachte. Für Elle gehörte Gewalt ganz eindeutig zum Sex dazu, und vielleicht hatte sie damit auch recht, aber wenn es so war, dann hatte Leo sich nie gestattet, diese Erfahrung zu machen.
    Stattdessen hatte er gelernt, Elle mit ihrem eigenen Verlangen

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