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Spiel um Macht und Liebe (German Edition)

Spiel um Macht und Liebe (German Edition)

Titel: Spiel um Macht und Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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Heinrich heiraten, weil sie einen Vater für ihr Kind brauche. Sie konnte die Schande nicht ertragen, und außer mir wusste niemand, dass sie schwanger war. Sie sagte, sie hätte sich Heinrich bereits hingegeben, und da erkannte ich, dass sie alles darum gab, das Kind ihres verstorbenen Liebhabers zu schützen.“
    Wieder atmete sie tief durch. „Sie haben sehr bald und in aller Stille geheiratet, und Wilhelm kam hier im Schloss zur Welt. Zum Glück war es eine leichte Geburt, sodass wir behaupten konnten, Wilhelm sei zu früh gekommen. Sozusagen ein Kind der Hochzeitsnacht. Dein Vater hat nie bezweifelt, dass Wilhelm sein Sohn war, und ich bin sicher, dass deine Mutter dafür gesorgt hat, dass er glaubte, er sei ihr erster und einziger Liebhaber. Kurz nach der Geburt zogen sie in die Schweiz.“
    Ihre Stimme wurde leiser, und als Leo sie ansah, schloss sie die Augen. Es fiel ihm schwer, sie weiter zu bedrängen und auszufragen, während sie offenbar dem Tod so nahe war, aber er musste etwas noch erfahren, und dieser Verdacht belastete ihn so schwer wie der Mangel an väterlicher Liebe.
    Er beugte sich über das Bett und strich seiner Großmutter über die zerbrechliche alte Hand.
    „Großmutter … Mein Vater … Hat er es schließlich doch erfahren?“
    Zuerst dachte er, sie könne ihn nicht mehr hören und verliere schon das Bewusstsein, doch dann wandte sie ihm das Gesicht zu und sah ihn an.
    „Ja“, sagte sie ihm. „Deine Mutter. Vor ihrem Tod … Er war so grausam zu ihr gewesen, Leo. So boshaft. Viele Male habe ich sie bitten wollen, ihn zu verlassen, aber ich wusste, dass sie das nicht tun würde. Sie hatte Angst, weißt du … Um dich. Sie hatte Angst, dass dein Vater sich das Sorgerecht für dich holen würde. Unseretwegen hatte sie auch Angst vor der Rache deines Vaters. Deshalb ist sie geblieben. Aber letztendlich hat sie ihm all das Unglück, das sie durch ihn erfahren hat, selbst heimgezahlt.“
    Leos Großmutter seufzte auf. „Sie wusste, dass sie sterben musste, weil sie darauf bestanden hatte, von den Ärzten die Wahrheit zu erfahren. Sie hat mir gesagt, was sie vorhatte und dass sie das Geheimnis von Wilhelms wirklichem Vater nicht mit ins Grab nehmen könne.“
    Besorgt beobachtete Leo, wie seine Großmutter tief durchatmete und erzitterte.
    „Sie war meine Tochter, mein einziges Kind, und ich habe zugesehen, wie dein Vater sie missbraucht und zugrunde gerichtet hat. Ich wusste, dass sie ihm nicht aus einem Schuldgefühl heraus die Wahrheit sagen wollte, sondern aus Wut und Hass. Er kam anschließend zu mir …“
    Einen Moment lang schloss sie die Augen, und Leo konnte sehen, dass ihr Tränen in den Augen standen.
    „Er hat mich gefragt, ob es stimmt. Ich habe Ja gesagt. Ich glaube, wenn es sein Stolz nicht verboten hätte, hätte er Wilhelm damals sofort öffentlich enterbt. Ich sagte zu ihm, dass Wilhelm sein Sohn sei, den er nach seinem Bild erzogen habe. Doch er sagte: ‚Er ist nicht mein Sohn‘. Und ich werde seinen Tonfall und seinen Blick nie vergessen. ‚Ich habe keinen Sohn, keinen richtigen Sohn. Dafür hat deine schlampige Tochter gesorgt.‘“
    Traurig blickte sie Leo an. „‚Leo ist dein Kind‘, habe ich ihm gesagt. Er sagte nur: „Möglich, dass ich ihn gezeugt habe, aber mehr hat er nicht von mir. Deine Tochter hat ganze Arbeit geleistet. Sie hat mich betrogen und belogen. Hoffentlich bezahlt sie jetzt dafür.“
    Leo sah, dass seine Großmutter erschaudernd die Augen schloss. „Wenn jemand für seine Grausamkeiten nach seinem Tod bezahlen muss, dann mein Vater“, sagte er schmerzerfüllt. Seine Augen brannten, doch er konnte nicht weinen.
    Schlagartig fühlte er sich wieder als Kind und wünschte sich, er könnte dieser Frau, die ihm immer so nahegestanden hatte, von den Entdeckungen erzählen, die er über seinen Vater gemacht hatte. Doch es gelang ihm, das Kind in sich zurückzudrängen und wieder die Kontrolle über sich zu gewinnen. Wie könnte er ihr noch zusätzliche Qualen bereiten, indem er ihr noch mehr schreckliche Dinge erzählte?
    „Deshalb also hat er mir die Leitung über Hessler-Chemie übertragen“, sagte er stattdessen.
    „Ja, weil du sein Sohn bist.“
    Sein Sohn. „Mein Sohn.“ Jetzt verstand Leo die letzten verbitterten Worte seines Vaters.
    Es gab noch eine Frage, die er stellen musste. „Wilhelm. Kennt er die Wahrheit?“
    Seine Großmutter schüttelte den Kopf.
    Die Baronin starb um zwei Uhr nachts. Leo war bei ihr und hielt ihre Hand,

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