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Spiel um Macht und Liebe (German Edition)

Spiel um Macht und Liebe (German Edition)

Titel: Spiel um Macht und Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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Cathys Geburt schuldete.
    Jetzt wurde ihr schlagartig bewusst, dass er sich verändert hatte. Er wirkte viel mehr in sich gekehrt und zurückgezogen als sonst. Am liebsten hätte sie ihn berührt und gefragt, was ihm fehle, aber unterbewusst war ihr klar, dass er sie abweisen würde. Ihr Vater hatte Angst vor Gefühlen gehabt, weil sie ihn angreifbar machten. Er hatte Saul beigebracht, dass ein Mann seine Gefühle stets beherrschen musste. Bedrückt fragte Christie sich, ob Saul allmählich merkte, dass ihr Vater nicht in jeder Hinsicht recht gehabt hatte. Sie wusste, wie sehr er seinen Vater angehimmelt hatte. Fehler bei seinem Vater zu erkennen bedeutete für Saul, dass er den stärksten Antrieb für sein Leben verlor.
    Über unseren Vater haben wir niemals ruhig oder vernünftig reden können, stellte Christie fest, als sie Saul und Cathy noch einmal zum Abschied umarmte, bevor sie in das Flugzeug nach Schottland stieg.
    Als Teenager hatte sie Saul bewundert und gleichzeitig verabscheut. Manchmal hatte sie ihn sogar gehasst, und diese Gefühle hatten sie völlig durcheinandergebracht. Sie hatte sich gefragt, ob das überhaupt noch normal war. Ihr Vater hatte sich nicht wirklich für sie interessiert, das wusste sie. Ihre Mutter war eine ruhige, stille Frau, die offenbar mit ihrer Ehe und ihrem Leben zufrieden gewesen war. Aber diesem Vorbild hatte Christie niemals nacheifern wollen. Sie liebte ihre Mutter sehr, doch sie hätte sich nie mit einer Rolle abfinden können, die sich darauf beschränkte, einen Ehemann zu umsorgen, zu beruhigen, sein Selbstbewusstsein aufzubauen und sich ständig unterzuordnen.
    Sie hatte sich manchmal brennend danach gesehnt, ihre Mutter zu fragen, ob sie wirklich mit ihrer Rolle im Leben zufrieden war, wenn sie nur die Erwartungen anderer erfüllen und nie ihre eigenen Ziele verfolgen durfte. Vielleicht hatte sie sich vor der Antwort gefürchtet.
    Ihre Mutter war eine liebevolle, freundliche Frau, die ständig von anderen Leuten ihre Probleme anhören musste. Als Erwachsene hatte Christie erfahren, wie sehr ihre Mutter respektiert und geliebt wurde und wie sehr andere ihren Rat und ihre Weisheit schätzten. Sie hatte erkannt, dass ihre Mutter mehr geschätzt wurde als ihr Vater, aber ihr Leben lang hatte ihre Mutter darauf geachtet, dass sie auf keinen Fall auch nur im Geringsten in der Ehe ihren Mann in den Hintergrund drängte.
    Wie viel Anstrengung und Unterdrückung ihrer eigenen Bedürfnisse mochte das bedeutet haben? Wie viel Zurückhaltung und Liebe? So sehr könnte Christie nie jemanden lieben. Sie war zu selbstbezogen, und bestimmt würde sie sich nicht mit ihren Idealen und Zielen einem Mann unterordnen, nur weil er zu unreif und kleinlich war, um zu erkennen, dass sie das Recht hatte, ihre eigenen Ziele zu verfolgen.
    Ihr Vater hatte nie gewollt, dass sie Ärztin wurde. Ganz sicher sei Krankenschwester eine passendere Arbeit für eine Frau, hatte er gemeint und sie missbilligend angesehen. Verärgert hatte sie zu streiten begonnen und sich aufgeregt, dass ihre Mutter sie rasch aus dem Zimmer drängte.
    „Wieso hört er nicht auf mich?“, verlangte sie unter Tränen zu wissen, als sie mit ihrer Mutter allein in der Küche war. „Habe ich nicht dasselbe Recht, meinen Verstand zu gebrauchen, wieSaul?“
    „Dein Vater ist in dieser Hinsicht ein bisschen altmodisch“, hatte ihre Mutter sie besänftigt. „Lass ihm nur etwas Zeit, sich an den Gedanken zu gewöhnen, Christie. Du weißt, wie sehr er es hasst, mit etwas überrumpelt zu werden.“
    „Du meinst, wenn es um Ideen geht, die nicht von ihm stammen“, regte Christie sich auf und ballte vor Wut die Fäuste. „Nur weil ich ein Mädchen bin, erwartet er, dass ich mich füge und keine eigenen Vorstellungen habe. Aber so bin ich nicht.“
    „Nein“, hatte ihre Mutter zugestimmt.
    Damals hatten ihr Tränen der Wut und Enttäuschung in den Augen gebrannt. Und auch des Schmerzes, weil ihr Vater sie nie so lieben würde, wie er Saul liebte, und weil er sie niemals so annehmen würde, wie sie wirklich war. Letztendlich war es Saul gewesen, der ihn dazu überredete zuzustimmen, dass sie Medizin studierte, und es war Saul gewesen, der ihr finanziell half.
    Diese frühen Jahre des Erwachsenseins waren für sie sehr schwer und sehr verwirrend gewesen. Der Schmerz und die Verwirrung über die Haltung ihres Vaters verheilten nur langsam. Oft dachte sie darüber nach, ob sie sich nicht nur deshalb zu Cathys Vater hingezogen

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