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Spiel um Sieg und Liebe

Spiel um Sieg und Liebe

Titel: Spiel um Sieg und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Aufschlag ließ er sich nicht übertölpeln. Er traf den Ball genau und schlug ihn in die entgegengesetzte Ecke, sodass Amy über den Platz spurten musste. Ihre Rückhand war zwar nicht so kraftvoll, aber dafür setzte sie den Ball sehr platziert. Tad musste sich strecken, um ihn noch zu erreichen.
    Diesmal schlug sie die Rückhand beidhändig. Tad nahm den Ball auf und retournierte ihn so kurz, dass er knapp hinter dem Netz aufkam.
    »Fünfzehn beide«, rief er und ging zurück an die Grundlinie.
    Amy wusste, dass sie aufgrund ihrer geringen Kraft keine Chance gegen ihn hatte. Noch spielte er sehr verhalten, aber wenn er erst einmal voll aufdrehen würde, musste sie sich geschlagen geben. Was ihr blieb, war allerdings die Möglichkeit, ihn auszutricksen.
    Geduldig wartete sie ab, bis er sich zu sicher fühlte. Der Augenblick war gekommen, nachdem Tad sie mehrfach quer über den Platz gehetzt hatte und sicher war, dass sie an den nächsten Ball nicht mehr herankommen würde. Mit letzter Kraft bekam sie den Schläger noch unter den Ball und platzierte ihn so geschickt, dass er nicht mehr die Möglichkeit hatte, ihn zu erreichen.
    »Du bist verdammt gut heute«, hörte sie ihn sagen.
    »Und du verdammt langsam.«
    Ihren nächsten Aufschlag hämmerte er mit einer solchen Kraft zurück, dass sie keine Chance hatte.
    »Hast du was gesagt?«, rief er scheinheilig.
    »Kein Wort.« Jetzt hatte sie der Ehrgeiz gepackt. Als sie zu ihm hinübersah, merkte sie sofort, dass er nicht auf den Ball sah, sondern ganz offensichtlich auf den etwas tiefen Ausschnitt ihres T-Shirts.
    Scheinbar unabsichtlich beugte sie sich noch weiter vor, als sie den Ball einige Mal auf den Boden tippte, bevor sie den Schläger hob und den Ball in die Luft warf.
    Für einen Sekundenbruchteil reagierte Tad zu spät. Er kam zwar noch heran, aber Amy hatte keine Mühe, den nächsten Schlag außerhalb seiner Reichweite in die äußerste Ecke zu setzen.
    Sie ließ sich Zeit, als sie einen Ball vom Boden aufhob und ihm dabei den Rücken zukehrte. Sein Blick war förmlich auf ihren langen Beinen und dem hochgerutschten Rock zu spüren. Sie strich sich mit der Hand über die Hüfte, tippte den Ball mehrmals auf und sah dann zu ihm hinüber. »Fertig?«
    Er nickte, die Augen schon wieder auf ihren Ausschnitt gerichtet. Amy wartete, bis ihre Blicke sich begegneten. Er sah das Lächeln auf ihrem Gesicht.
    Amy gewann den ersten Punkt mit Leichtigkeit. Lachend ging sie zum Netz. »Wohl etwas von der Rolle, Starbuck, hm?«
    »Satan«, murmelte er und kam zu ihr ans Netz.
    Unschuldig zog sie die Brauen hoch und sah ihn mit großen Augen an. »Ich weiß gar nicht, wovon du redest.« Sie hatte die Worte kaum ausgesprochen, als er den Schläger fallen ließ und sie an sich riss.
    »Am liebsten würde ich dich jetzt auf der Stelle nehmen«, murmelte er nah an ihrem Mund.
    Amy lachte. »Denk dran, das Netz ist noch zwischen uns.« Wie war es nur möglich, dass er sie schon mit einem Kuss völlig durcheinander bringen konnte?
    Tad lockerte seine Umarmung etwas und sah hinunter auf das Netz. »Sei vorsichtig, Amy. Reiz mich nicht.«
    »Tu ich das?«
    »Verdammt, Amy. Das weißt du ganz genau.«
    Sie lehnte ihren Kopf gegen seine Brust. »Nein, manchmal nicht«, sagte sie so leise, dass er sie kaum verstehen konnte.
    Es fiel ihm schwer, sie loszulassen. Aber das war weder der Zeitpunkt noch der Ort, seinen Wünschen nachzugeben. Er fasste ihre Schultern und hielt sie etwas von sich ab. »Weißt du eigentlich, dass es beim Tennis auch unerlaubte Tricks gibt?«
    »Tricks?« Amy lächelte. »Welche Tricks?«
    »Lässt du dir immer so viel Zeit, einen Ball aufzuheben?«
    »Nein, normalerweise tun das die Balljungen«, gab sie geistesgegenwärtig zurück.
    »Wart nur ab, noch einmal gelingt dir das nicht«, entgegnete er. »Und wenn du nackt spielen würdest, ich würde nicht einmal hinschauen.«
    Ihre Augen blitzten amüsiert. »Wollen wir wetten?«
    Tad nahm seinen Schläger, aber bevor er damit noch ihren Po treffen konnte, war sie schon lachend davongelaufen.
    Die Kabinengänge waren leerer als zu Anfang des Turniers. Man merkte, dass schon einige ausgeschieden waren und sich die Reihen allmählich lichteten.
    Amy freute sich auf ihr Spiel gegen ein junges Mädchen, das in dieser Saison von einem Platz über hundert in der Weltrangliste auf Position dreiundvierzig vorgeprescht war. Sie war sich sicher, dass auch diese Gegnerin sie nicht aufhalten konnte. Noch nie war Amy so

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