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Spiel ums Glueck

Titel: Spiel ums Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Jarrett
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Abreise in Kenntnis gesetzt?“
    „Miss Penny verlangte ausdrücklich, dass man Sie nicht benachrichtigt, Sir“, antwortete Neuf ruhig. „Sie sagte, sie habe Ihnen alles in einem Brief erklärt, Sir - in diesem Brief -, und dass Sie Ihr Leben besser ungestört fortsetzen.“ „Zur Hölle mit ihren Weisheiten!“ Richard humpelte zu dem Stuhl zurück und setzte sich. „Den anderen Stiefel, Neuf, den anderen Stiefel! Ich kann mein Pferd nicht reiten, als sei ich ein einbeiniger Geck! “
    „Vergeben Sie mir, wenn ich mich einmische, Sir“, begann der Kammerdiener, während er seinem Herrn den Stiefel reichte, „aber glauben Sie, dass Sie das Richtige tun, wenn doch die Dame wünscht, dass Sie sie vergessen sollen?“ „Dass sie das sagt, heißt noch lange nicht, dass ich mich ihrem Wunsch füge, der ohnehin mehr einem Befehl gleichkommt.“ Sie kann mich nicht einfach hier zurücklassen und sich davonschleichen, dachte er wütend, verdammt, das werde ich nicht zulassen. „Ich werde ihr nachreiten und versuchen, sie umzustimmen. “
    Neuf verneigte sich. „Dann viel Glück, Sir, und viel Glück auch für Miss Penny. “
    Die Kutsche hielt an der Umspannstelle, in der Cassia und Richard vor zwei Wochen auf dem Weg nach London gerastet hatten. Der Ort rief zu viele schmerzliche Erinnerungen in ihr wach, als dass sie sich ruhig irgendwo hätte niederlassen können, um eine ausgiebige Mahlzeit zu genießen. Stattdessen ging sie, eine dampfende Teetasse in der Hand, vor dem Wirtshaus auf und ab. Gedankenverloren riss sie mit der freien Hand ein paar hohe Gräser aus und peitschte sie durch die Luft, während sie rastlos hin und her lief.
    Zum wiederholten Mal machte sie sich klar, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hatte. In ihrem tiefsten Innern war sie längst entschieden gewesen, bevor Richards Sohn in Greenwood Hall aufgetaucht war. Die Geschichte, die der Knabe in aller Arglosigkeit erzählt hatte - wie Richard mit seiner Mutter geflirtet und gespielt hatte, um sich ihrer, wie Cassia vermutete, wenig später zu entledigen, ohne auch nur einen einzigen Gedanken an sie oder das ungeborene Kind zu vergeuden -, hatte sie bis ins Mark erschüttert und ihrem Gewissen auf die Sprünge geholfen. Sie liebte Richard, doch sie würde niemals dauerhaft glücklich mit einem Mann, der einzig sich selbst kannte und sich anderen gegenüber so gefühllos und gedankenlos verhielt.
    Ein Stallbursche kam auf sie zu und verbeugte sich. „Miss Penny, wenn ich bitten darf, die Kutsche ist angespannt und die Pferde sind getränkt. Sie können weiterfahren, sobald es Ihnen beliebt.“
    „Danke.“ Cassia warf die Gräser fort und griff in ihr Ridikül, um dem Burschen eine Münze zu geben. „Sag dem Kutscher, dass ich sofort komme.“
    Sie trank ihren Tee aus und ging in die Schankstube, um die Tasse abzugeben. Indessen kam ein Reiter im Galopp in den Hof gesprengt und brachte sein Pferd unter dem Geschrei erschrockener Zuschauer vor dem Wirtshaus zum Stehen. Sämtliche Gäste im Raum drehten sich zum Fenster oder erhoben sich und eilten nach draußen, um zu erkunden, was sich vor der Tür ereignete, und einen Blick auf den unverschämten Reiter zu werfen.
    „Rücksichtsloser Kerl“, schimpfte der Wirt, als er Cassias Tasse entgegennahm. „Mein Stallhof ist doch keine Rennstrecke, auch wenn das manche Dummköpfe anscheinend meinen. Es ist ein Wunder, dass er niemanden überrannt hat.“
    „Wollen wir hoffen, dass alles gut gegangen ist“, erwiderte Cassia. Ungeduld hat sich noch nie ...“
    „Cassia!“ Richards Stimme hallte donnergleich durch die Schankstube und brachte jeden im Raum zum Schweigen. „Warum bist du einfach weggelaufen?“
    Sie wandte sich um, und sie hörte sich entrüstet sagen: „Und weshalb verfolgst du mich, Richard Blackley? Ich habe dir mitgeteilt, weshalb ich gehen musste, weshalb ich ... “ „Den Teufel hast du getan!“, brüllte er erbost. „Du hast mir feige ein paar Zeilen hinterlassen, die nichts sagen und nichts erklären. “
    Der Wirt kam auf sie zu und streckte beschwichtigend die Hände aus. „Miss ... Sir, ich bitte Sie, könnten Sie der anderen Gäste zuliebe Ihre ... äh ... Meinungsverschiedenheiten draußen klären?“
    Cassia ignorierte den Mann. „Ich kann nicht mit dir zurückgehen, Richard, gleichviel, wie laut du schreist oder schimpfst. Es wird dir nicht gelingen, mich dazu bewegen, etwas zu tun, das ich nicht will. Und ich will nicht mit dir

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