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Spiel ums Glueck

Titel: Spiel ums Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Jarrett
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kommen!“
    Vereinzelter Applaus erklang, doch Richard übertönte ihn: „Du reist in meiner Kutsche, und ich habe jedes Recht, sie wieder mit nach Hause zu nehmen.“
    Sie warf den Kopf in den Nacken, sodass die Holzspäne auf ihrer Schute raschelten. „Dann werde ich mir eben eine Chaise mieten.“
    „Das wirst du nicht tun“, drohte er. „Nicht, wenn ich dem Stallmeister verbiete, dir eine zur Verfügung zu stellen.“ „Dann werde ich zu Fuß gehen. Oder willst du auch meinen Füßen das Gehen verbieten?“
    „Dein Kopf soll mir gehorchen und mir zuhören! “
    „Da muss ich Sie enttäuschen, Sir“, verkündete sie wütend. „Sie werden mich nicht länger beleidigen. Ich bin weder Ihre Gattin noch Ihre Mätresse, noch bin ich Ihr Hausmädchen. Und das heißt, dass ich Ihnen in keiner Weise verpflichtet bin.“
    Sie wirbelte herum und verließ den Schankraum hocherhobenen Hauptes. Erst als sie vor der Tür stand, bemerkte sie, wie sehr sie zitterte und wie heftig ihr Herz klopfte. Die Kutsche wartete auf sie. Wenn sie sich beeilte, bestand die Möglichkeit, dass sie unbehelligt davonkam.
    „Sprich mit mir, Cassia!“, forderte Richard sie inbrünstig auf, überholte sie und verstellte ihr den Weg. Er nahm den Hut ab. „Ich bitte dich, Mädchen. Wir wollen uns nur ... nur ein wenig unterhalten. “
    Diesen Ausdruck in seinen Augen kannte sie nicht an ihm; er verriet, wie verzweifelt und einsam er war.
    „Es gibt nichts mehr zu sagen, Richard“, antwortete sie und versuchte, an ihm vorbei zur Kutsche zu gelangen.
    Er stellte sich ihr wieder in den Weg. „Das ist nicht wahr, Mädchen, und du weißt es. Sag mir, warum du gegangen bist. “ „Weil du am Ende doch immer nur an dich denkst, Richard“, erklärte sie und wollte ihm ein zweites Mal ausweichen. „Und so wird es sein, solange du lebst.“
    „Sag mir, was ich tun muss, damit du bleibst“, forderte er sie auf, denn er begriff nicht, warum Cassia sich gegen ihn entschieden hatte. Er hielt sie sacht am Arm fest, als wäre sie zerbrechlich. „Was würde dich glücklich machen und dich umstimmen? Sag es mir; ich werde dir jeden Wunsch erfüllen. “
    Sie blickte auf seine Hand an ihrem Arm und lächelte traurig. Ihr Zorn war verflogen. Wenn er mir nur erklären würde, dass er mich liebt und es auch wirklich so meinte! ging es ihr durch den Kopf. Hätte er ihr gestanden, dass sie ihm etwas bedeutete, wäre sie geblieben.
    „Was ich will und was ich brauche, kann ich nicht von dir verlangen, Richard. Es muss von dir selbst kommen. “
    Sie entschlüpfte ihm und setzte ihren Weg zu der Kutsche fort, den Blick tapfer geradeaus gerichtet.
    Er holte sie ein, unfähig, sie gehen zu lassen. „Wenn die Amethystkette dir nicht gefallen hat, Cassia, dann sag mir, was du lieber hättest. Diamanten oder Perlen ... “
    „Ich bitte dich, sei nett zu dem armen kleinen Jungen, Richard“, erwiderte sie. „Er ist so weit gereist, um dich zu finden. Enttäusche ihn nicht.“
    Er blieb kurz stehen. „Natürlich werde ich mich um Luke kümmern. Es besteht kein Zweifel daran, dass er mein Sohn ist, und deswegen bin ich für ihn verantwortlich.“
    „Für seine Mutter hast du dich aber nicht verantwortlich gefühlt“, bemerkte sie mit sanfter Stimme und schluckte dann schwer, als sie daran dachte, in welches Elend er Marie-Claire gestürzt hatte. „Du hast sie zu deinem Vergnügen benutzt - eine arme junge Frau, die sich dir nicht verweigern durfte, und dann hast du sie vergessen. “ '
    „Cassia, das ist mehr als zehn Jahre her! “
    „Ja, und in all diesen Jahren hast du nicht einen Gedanken daran vergeudet, dass du ein Kind mit ihr gezeugt haben könntest. Wie viele andere Frauen wie sie gab es noch in deinem Leben, Richard? Und wäre ich bloß eine mehr?“
    „Aber du bist nicht Marie-Claire, Cassia“, verkündete er. „Du bist anders, ganz anders, anders als alle Frauen, die ich je kannte!“
    „Ich weiß! “, sagte sie und stieg in die Kutsche. „Deswegen verlasse ich dich jetzt. Ich muss es tun, um mich zu schützen - und mein Herz. Lebe wohl, Richard. Lebe wohl.“
    Und bevor sie ihre Meinung hätte ändern können, setzte sich die Kutsche in Bewegung, und sie ließ Richard hinter sich.
    Es war spät, sehr spät. Im Haus herrschte Stille, nur das Ticken der Standuhr war zu hören. Luke konnte keinen Schlaf finden.
    Dabei sollte er schlafen. Das wusste er. Er hatte keine Entschuldigung parat, weshalb er noch wach war, zumal er die Nacht zuvor

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