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Spiel unter Freunden

Spiel unter Freunden

Titel: Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
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Mitgliedern des Stadtrats oder
vielleicht sogar mit dem Gouverneur. Er versuchte ganz bestimmt zu
klären, was in der Mall of America schief gegangen war, wer
die Schuld daran trug und was sie, verflucht nochmal, als
nächstes tun sollten. Magozzi mochte sich gar nicht
vorstellen, was der Chief sagte. Es gab keine Patentlösungen,
und zum ersten Mal seit seinem Antrittsbesuch im Büro von
Monkeewrench beschlich ihn der Gedanke, dass es womöglich
überhaupt gar keine Lösung gab. Dieser Irre würde
einfach weitermachen und ihnen eine Leiche nach der anderen
servieren. Es gab verdammt nochmal nichts, was sie dagegen tun
konnten.
    Und zum zweiten Mal
innerhalb von vierundzwanzig Stunden konnte keiner der
Monkeewrench-Leute ein wasserdichtes Alibi vorweisen. Zum Zeitpunkt
des Mords im Shopping-Center befanden sich Annie, Harley und
Roadrunner angeblich jeweils allein bei sich zu Hause, Grace war im
Loft gewesen, und Mitch hatte sich zwischen zwei Kundenbesuchen im
Auto befunden. Keiner konnte auch nur einen einzigen Zeugen
aufbieten. Langsam fing die Sache an zu stinken, wie selbst Magozzi
fand ­ bei Leuten, die gewöhnlich zwölf von
vierundzwanzig Stunden aufeinander hockten, konnte es doch
irgendwie nicht mit rechten Dingen zugehen, dass jedes Mal, wenn
sie nicht zusammen waren, prompt jemand ermordet wurde.
    «He, Leo.»
Patrol Sergeant Eaton Freedman saß hinter einem Schreibtisch,
der im Verhältnis zu seiner Riesengestalt wie ein
Möbelstück aus einer Puppenstube wirkte, und sah Magozzi
betreten an. «Üble Stimmung heute.« Er hatte den
ganzen Tag lang die Tür-zu-Tür-Vernehmungen der Leute auf
der Registrierungsliste koordiniert und war als einziges Mitglied
der Spezialeinheit nicht in der Mall dabei gewesen.
    «Hab
gehört, dass es Langer schwer mitgenommen
hat.»
    «Er war ganz
schön fertig. Wir haben ihn nach Hause geschickt. Peterson
geht es auch nicht viel besser. Ist ebenfalls reichlich
angeschlagen.» Sie sahen beide hinüber zu einem
Schreibtisch ganz in der Ecke, wo Detective Peterson saß, den
Kopf in den Händen vergraben.
    Freedman
schüttelte den großen Kopf. «Ich kapier's
nicht.
    Die Frau war doch
schon lange tot, als sie sie gesehen haben,
stimmt's?»
    «Ja. Wir haben
einen möglichen Tatort in einem der Umkleideräume von
Nordstrom's. Sieht so aus, als hätte er es dort getan und sie
dann einfach im Rollstuhl rausgeschoben.
    Wegen dieses Mordes
fühlen sie sich ja auch nicht schuldig, aber wenn es den
nächsten Mord gibt, geht der irgendwie auch auf ihr Konto.
Denken sie jedenfalls.» Freedman nickte verständnisvoll.
Inzwischen wussten alle im Department, dass Langer und Peterson den
Mordschützen gesehen hatten und ganz dicht an ihm dran gewesen
waren.
    Aber er war nicht nur
entkommen, sondern auch keiner der beiden Detectives konnte ihn
beschreiben. «Ist nicht ihre Schuld, es liegt an dieser
verfluchten Kälte», sagte er wütend.
    «Man könnte
auf der Straße die eigene Mutter umrennen, ohne sie zu
erkennen.» Und die vage Beschreibung seines
Äußeren, die sowohl Peterson als auch Langer noch an Ort
und Stelle abgegeben hatten, schien dafür Beweis zu sein.
Einer dieser langen bauschigen Daunenmäntel mit pelzverzierter
Kapuze, die dicke Strickmütze, ein Schal, der die untere
Gesichtshälfte verhüllte ­ typische Einheitstracht in
Minnesota, wenn die Quecksilbersäule fiel und es zu
stürmen begann, absolut nichts Verdächtiges dabei-, und
die Person, die sich darunter verbarg, hätte alles sein
können, von Marilyn Monroe bis zu Frankensteins
Monster.
    «Aber darum geht
es doch nicht!», hatte Langer ihn in der Mall angeschrien. Er
weigerte sich, mit einer derartigen Entschuldigung von einer Schuld
freigesprochen zu werden.
    «Sie verstehen
mich nicht! Ich hab nicht einen Blick auf die Person verschwendet, die
den Rollstuhl schob! Aber man hat mich doch dazu ausgebildet, dass
ich genau beobachte! Ich muss einfach alles sehen! Und alles, was
ich gesehen hab, war die Frau in ihrem Rollstuhl!» Inzwischen
zitterte er am ganzen Körper, ganz sicher vor Kälte, aber
zusätzlich auch gequält von einem ganz persönlichen
Dämon, den Magozzi noch nicht einschätzen
konnte.
    Peterson hatte so
ziemlich dasselbe gesagt, aber wo Langer sich Hals über Kopf
in das erstbeste Büßergewand gehüllt hatte, wollte
sich Peterson nur selbst unentwegt in den Hintern
treten.
    «He, Leo.»
Bei der sanften Berührung seiner Schulter drehte er sich um
und wurde mit einem Hauch von Glorias Parfüm

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