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Spiel unter Freunden

Spiel unter Freunden

Titel: Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
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eine
Frau, und das bedeutet: wahrscheinlich Grace MacBride, wie ich dir
ja schon die ganze Zeit sage.» Bonars dichte Brauen zogen
sich abrupt über seiner Nase zusammen und schienen sich dort
zu verhaken. Fasziniert sah Magozzi zu und fragte sich, ob der
Deputy sie wohl je wieder würde voneinander lösen
können. «Sie haben ein ungutes Gefühl, was MacBride
betrifft?», wollte Bonar von Gino wissen und schnappte sich
dabei ein übrig gelassenes Stück Toast von Sharons
Teller.
    «Ich weiß
nicht. Sie ist jedenfalls vermurkst genug, wenn ihr mich
fragt», sagte Gino. «Sie hat ihr Haus gesichert wie die
Bank of America, sie hat immer eine Knarre dabei, und sie hasst
Cops.»
    «Klingt nach der
Hälfte aller Amerikaner», merkte Halloran an.
    «Und mit
‹vermurkst› hat das sowieso nichts zu tun»,
meldete sich Sharon zu Wort. «Wenn sie nach dem, was ihr in
Georgia passiert ist, etwa nicht versuchen würde, sich zu
schützen, dann wäre
     
    das erst recht
verdächtig.» Gino spitzte die Lippen und dachte auch
darüber nach.
    «Verdammt, Leo,
was bist du für ein dämlicher Hund. Ein besseres Argument
dafür, dass MacBride nicht der Killer ist, hab ich bis jetzt
nicht gehört, und dir ist das nicht eingefallen.
    Aber weißt du
was? Damit sind die anderen Freaks ja vielleicht auch aus dem
Schneider. Sie alle hielten sich nämlich für Zielscheiben
des Georgia-Mörders, und deswegen sind auch sie alle
bewaffnet, und vermutlich haben sie sich ähnlich
verbarrikadiert wie MacBride.»
    «Aber dadurch
wird doch niemand als Verdächtiger ausgeschlossen,
oder?», fragte Bonar. «Wenn zum Beispiel einer von
ihnen der Mörder wäre und die restlichen vier hätten
Angst vor dem Killer, dann würde er doch tunlichst auch
vorgeben, Angst zu haben.» Gino stöhnte und fuhr sich
mit beiden Händen von der Stirn abwärts übers
Gesicht. «Wir drehen uns doch ständig im Kreis.»
Sein Handy kringelte, und er zog es aus der Tasche. Er lauschte
einen Moment und sagte: «Danke, David.» Dann klappte er
das Handy wieder zu und streckte beide Daumen in die Höhe.
«Die Kugeln passen perfekt.» Alle atmeten hörbar
durch.
    «Verdammt«, nuschelte
Halloran. «Es ist tatsächlich der Bursche. Was meint ihr
dazu?»
    «Und
…», Gino stand auf und fischte Scheine aus seiner
Brieftasche, «… außerdem kommen gerade zwei
Milliarden Faxseiten von der University of Georgia
durch.»
    «Was kommt da
aus Georgia?», fragte Sharon. Magozzi war ebenfalls schon auf
den Beinen und warf ein paar Geldscheine auf den Tisch. «Zwei
Listen von der dortigen Uni, ungefähr fünf- bis
sechstausend Namen auf jeder Liste.
    Brian Bradford
befindet sich nämlich auf der Liste mit den Zulassungen, hat
sich aber nicht offiziell immatrikuliert.
    Dennoch stimmt die
Anzahl der Studenten.» Zwei Sekunden lang dachte Sharon
darüber nach. Dann sprang sie ebenfalls auf und stopfte die
Ausdrucke zurück in die Kartons. «Er hat seinen Namen
geändert. Wurden die Gerichtsakten
überprüft?»
    «Ja. Hat man in
Atlanta gemacht. Keine Unterlagen darüber, dass ein Brian
Bradford in Georgia eine Namensänderung beantragt hat. Aber
vielleicht hat er es ja auch nicht offiziell getan. Könnte ja
auch einfach die Akten an der Uni manipuliert haben.» Sie
klappte den Kartondeckel zu und kramte in ihren Taschen nach
Kleingeld. «Ja, kann sein. Und auch in New York
nichts?» Gino und Magozzi sahen einander verdutzt an, und
dann griff Magozzi nach seinem Handy. Er gab Tommy Espinozas Nummer
ein und blickte zu Gino, während das Freizeichen ertönte.
«Wir sollten mehr Frauen einstellen.» Bonar grinste nur
und wollte Sharon den Kopf tätscheln. Sie stieß seine
Hand weg.

 
    Kapitel 42
    Tommy rief Magozzi an,
als der noch im Auto saß und mit Gino zur City Hall
zurückfuhr. Namensänderungen in New York wurden vom
jeweiligen County registriert und nicht staatenweit. Einige der
Counties waren vor so langer Zeit noch nicht computerisiert
gewesen. Es würde also einige Zeit in Anspruch
nehmen.
    «Mach auf jeden
Fall weiter», trug Magozzi ihm auf.
    «Kein
Glück?» Gino fuhr zu schnell um die Kurve an der City
Hall und musste dann Kunststücke am Lenkrad vollbringen, um
einer Kamera-Crew von Channel 10 auszuweichen, die über die
Straße ging. Oder vielleicht versuchte er auch, die Leute
umzufahren; Magozzi war sich da nicht sicher.
    Er sagte Gino, was er
von Tommy erfahren hatte. «Solange er noch nichts gefunden
hat, müssen wir die Ochsentour machen und die beiden

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