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Spiel unter Freunden

Spiel unter Freunden

Titel: Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
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entdeckte den Zusammenhang zwischen einem
zerschmetterten Kürbis und der Tatsache, dass sich Elton
vierzehn Tage später eine Kugel durch den Mund ins Hirn jagte.
In jenem Jahr hatte der Hauptpreis 15.000 Dollar betragen, gerade
genug, um die Wucherrate zu zahlen, die für Eltons Farm
fällig war. Und es bestand nicht der geringste Zweifel, dass
er gewonnen hätte.
    Sein härtester
Konkurrent hatte nur kümmerliche 265 Kilo Kürbisgewicht
aufzuweisen.
    Nicht gerade eine
Geschichte, der man mit Ironie begegnen sollte, dachte Sheriff Mike
Halloran. Eher schon eine amerikanische Tragödie, aber eben
das entging den Medien.
    Und diesmal verhielt
es sich nicht anders.
    Das Knattern von
Rotoren irgendwo draußen drang kaum in sein Bewusstsein. Er
hatte sich inzwischen an die Hubschrauber der Nachrichtenleute
gewöhnt; hatte sich daran gewöhnt, dass die Vans mit den
Satellitenschüsseln auf dem Dach in den Straßen seiner
Stadt patrouillierten und man jede Person anhielt, die trauernd
oder verängstigt genug aussah, um ein paar sendefähige
O-Töne abzusondern; hatte sich sogar schon an das zeternde
Geräusch der Reporter auf der Vordertreppe des Gebäudes
gewöhnt, das stets anschwoll, wenn ein Deputy draußen
auftauchte, um zu seinem Streifenwagen zu gelangen.
    Laut Autopsiebericht
waren John und Mary Kleinfeldt am Montagmorgen zwischen Mitternacht
und ein Uhr gestorben.
    Weniger als acht
Stunden später war ihr Tod der Aufmacher bei sämtlichen
TV-Kanälen in Wisconsin, und austauschbare Moderatoren
berichteten aufgeregt über die Kleinstadttragödie, bei
der «… ein gottesfürchtiges älteres Ehepaar
während des Gebets in der Kirche brutal ermordet
wurde».
    Die blutigen Kreuze,
die man ihnen in die Brust geschnitten hatte, wurden nicht
erwähnt ­ Halloran war es gelungen, diese grausige
Einzelheit unter Verschluss zu halten-, aber auch ohne sie konnte
kein Reporter dieser Geschichte widerstehen, und das Publikum war
fasziniert. Der Gedanke, dass jemand ältere Leute erschoss,
war bereits schlimm genug. Fand das Verbrechen zudem in der
vermeintlichen Zufluchtsstätte Kirche statt, gesellte sich
Empörung zum Entsetzen, und zudem vielleicht auch ein wenig
Angst. Schlechte Nachrichten, gute Einschaltquoten.
    Deputy Danny Peltier
war erst knapp eine halbe Stunde tot, da wurde diese Nachricht auch
schon als Eilmeldung über den Äther geschickt. Halloran
stand noch immer über der furchtbar zugerichteten Leiche,
konnte trotz aller Mühe die Sommersprossen des jungen Burschen
nicht mehr erkennen und weinte wie ein kleines Mädchen. Bis
zum Sonnenuntergang am Montag hatten Zeitungsreporter und
TVNachrichtenteams die Einwohnerzahl von Calumet um mindestens
einhundert Personen vergrößert, und jetzt, einen vollen
Tag später, waren sie allesamt noch immer da. Aber auch ihnen
entging die wirkliche Geschichte, ihnen allen; ihnen entging die
Tragödie hinter der Tragödie, das Verbrechen hinter dem
Verbrechen. Keiner von ihnen erfuhr, dass Danny Peltier,
sommersprossig, unverbraucht und herzerfrischend unschuldig, ums
Leben gekommen war, weil Sheriff Michael Halloran den
Schlüssel zur Vordertür der Kleinfeldts vergessen
hatte.
    «Mike?»
Bevor er aufschaute, löschte er aus dem Gesicht jeglichen
Gefühlsausdruck und schaute gefasst in Richtung der Tür,
wo Bonar stand.
    «Hallo,
Bonar.» Sein alter Freund trat näher und warf ihm einen
finsteren Blick zu. «Du siehst beschissen aus,
Buddy.»
    «Danke.»
Halloran schob einen der sich gefährlich zur Seite neigenden
Aktenberge auf seinem Schreibtisch beiseite, zog eine Zigarette aus
der Tasche und steckte sie an.
    Bonar setzte sich und
wedelte den Rauch weg, der über den Tisch hinweg in seine
Richtung zog. «Ich nehme Sie wegen Rauchens in einem
öffentlichen Gebäude fest, haben Sie gehört?»
Halloran nickte nur und nahm noch einen tiefen Zug. Seit Jahren
hatte er nicht mehr im Büro geraucht, und er konnte sich auch
nicht erinnern, wann ihm eine Zigarette zum letzten Mal so gut
geschmeckt hatte. Ein Genuss, der durch die Gesetzeswidrigkeit der
Tat noch gesteigert wurde. Kein Wunder, dass die Menschen
Verbrechen begingen. «Ich feiere. Ich hab den Fall
gelöst.» Bonar betrachtete ihn von oben bis unten,
registrierte, dass die Uniform aussah, als habe Halloran darin
geschlafen, und dass die Ringe unter den Augen des Sheriffs fast
schon so dunkel waren wie dessen Haar. «Du siehst jedenfalls
nicht so aus, als würdest du feiern. Außerdem ist das eh
Blödsinn. Ich hab den

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