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Spiel unter Freunden

Spiel unter Freunden

Titel: Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
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VOM KILLER. Übermittelt
von einem jener Megaserver, die allen Interessierten kostenlosen
E-Mail-Service boten.
    Sie starrte lange,
lange auf den Monitor, bereit, jederzeit das Feld «Neue Mail
lesen» anklicken zu können.
    Sie wusste nicht
genau, ob eine Minute oder eine Stunde verstrichen war, bevor sie
schließlich die Nachricht öffnete.
    Fast schon unheimlich
langsam fügten sich vertraute rote Pixel auf dem Monitor
zusammen. Es war die zweite Oberfläche von SKID, auf der es
eigentlich heißen sollte: «Ein Spiel
gefällig?» Nur lautete dieser Text ein wenig anders, und
er war auch niemals in SKID programmiert worden.
    Du spielst ja nicht
mit.
    Grace begann zu
zittern, und es wurde so schlimm, dass sie es kaum schaffte,
Harleys Telefonnummer herauszusuchen.

 
    Kapitel 23
    Am Mittwoch um
fünf Uhr morgens läutete das Telefon an Michael Hallorans
Bett und wollte nicht wieder aufhören. Er streckte eine Hand
unter der Decke hinaus und spürte sogleich, wie sich
Gänsehaut auf seinem Arm ausbreitete. Blind wanderte seine
Hand auf der Suche nach dem Telefon über den Nachttisch und
warf dabei sowohl den Wecker als auch das Wasserglas um. Das
brachte seinen Kopf unter dem Daunenkopfkissen ebenfalls zum
Vorschein. Es war so kalt im Schlafzimmer, dass ihm die Haare
wehtaten. «Hallo?», krächzte er in den Hörer
und vergaß dabei, dass er sich eigentlich immer mit seinem
Titel melden sollte. Doch im Moment war ihm der nicht
gegenwärtig ­ Sheriff oder so ähnlich.
    «Mikey, bist du
es?» Nur eine Person auf der Welt würde ihn Mikey
nennen.
    «Father
Newberry», stöhnte er.
    «Es ist
fünf Uhr, Mikey. Zeit aufzustehen, wenn du es zur
Sechs-Uhr-Messe schaffen willst.
    Den Hörer noch am
Ohr, schloss er die Augen und schlief auf der Stelle wieder
ein.
    «MIKEY!»
Das riss ihn sofort wieder aus dem Schlaf. «Rufen Sie alle
Leute in der Stadt an, um sie rechtzeitig zur Messe zu
wecken?», brachte er heraus.
    «Nur
dich.»
    «Ich komme doch
gar nicht mehr zur Messe, Father, haben Sie das vergessen? Was sind
Sie bloß für ein sadistischer alter Furz. Weswegen
wecken Sie mich bloß?»
    «Gott ist die
beste Medizin gegen Brummschädel, glaub mir.» Halloran
stöhnte nochmals und schwor sich, in eine Großstadt
umzuziehen, in der nicht jeder über alle seine
Aktivitäten minutiös Bescheid wusste. «Wie kommen
Sie darauf, dass ich einen Brummschädel haben
könnte?»
    «Weil das Auto
des protestantischen Ketzers die halbe Nacht in deiner Auffahrt
stand …»
    «Und woher
wissen Sie das?»
    «… was ja
wohl bedeutet, dass ihr beide euch die Nacht um die Ohren
geschlagen und dabei Scotch getrunken habt, und jetzt ist dein Kopf
so schwer, dass du ihn kaum vom Kissen heben
kannst.»
    «Was Sie nicht
alles wissen. Ich weiß nämlich nicht einmal, wo mein
Kissen ist.» Er sah sich auf dem Bett nach dem desertierten
Kissen um, die Augen zu Schlitzen zusammengekniffen. Aber dennoch
erkannte er nichts.
    «Außerdem
bin ich blind.»
    «Es ist dunkel.
Mach das Licht an, setz dich auf und hör mir
zu.»
    «Das sind zu
viele Anweisungen auf einmal.»
    «Aber du hast
doch Bonar letzte Nacht nicht selbst nach Hause fahren lassen,
oder?» Halloran stöberte in seinem benebelten Kopf nach
Erinnerungen an die vergangene Nacht. Sie hatten sich Ralph bis zum
letzten Bissen einverleibt, er hatte den Arzt in Atlanta angerufen,
und danach hatten sie richtig zugeschlagen …
    Mike fand endlich den
Schalter an seiner Lampe und hätte beinahe aufgeschrien, als
das Licht anging. Jetzt war er wirklich erblindet.
«Natürlich nicht. Wir haben noch eine Pyjamaparty
gefeiert.»
    «Ist ja
allerliebst. Also hör mal, Mikey, wie lange willst du noch
diese alberne Bewachung der Kirche beibehalten? Seit Montag
lässt du jetzt schon einen Deputy auf dem Platz
parken.»
    «Reine
Vorsichtsmaßnahme.»
    «Ist aber
schlecht fürs Geschäft.» Mike wollte schlucken,
aber er hatte das Gefühl, als steckte ihm ein Haarklumpen in
der Kehle. Er hoffte inständig, nicht letzte Nacht irgendwo
eine Katze gefunden und deren Fell geleckt zu haben. «Und
darum rufen Sie mich morgens um fünf Uhr an? Um mir zu sagen,
dass ich Ihrem Profit schade?»
    «Nein, wie ich
schon gesagt habe, wollte ich dich nur zur Messe
einladen.»
    «Ich komme aber
nicht. Wiedersehen.»
    «Ich habe
nämlich was gefunden.» Halloran hob den Hörer
wieder ans Ohr. «Was haben Sie da eben
gesagt?»
    «Es war in einem
der Gesangbuchständer, zwei Kirchenbänke hinter der
Stelle, wo die

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