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Spiel unter Freunden

Spiel unter Freunden

Titel: Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
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aus dem Maul.
    «Hä? Was
meinst du?» Der Hund bellte zur Antwort und trottete zur
Tür.
    Roadrunner gähnte
und stand auf. Wenn nicht die widerspenstige Locke an seinem
Hinterkopf gewesen wäre, hätte er beinahe ausgeschlafen
gewirkt. «Ist es okay, wenn ich mit ihm
laufe?»
    «Aber klar
doch.» Mit verdrossener Miene blickte Harley von einem zum
anderen. «Was ist denn bloß in euch gefahren? Warum
sind alle hellwach und so verdammt gut gelaunt?»
    «Vielleicht
deswegen, weil keiner von uns gestern Abend ganz allein zwei
Flaschen Wein geleert hat», kommentierte Annie
bissig.
    «Zu Ihrer
Information, Fräulein Pharisäerin, es handelte sich nicht
um Wein, sondern um Bordeaux. Und bei zweihundert Dollar die
Flasche musste ich zu Ende bringen, was eure unzivilisierten Gaumen
nicht schaffen konnten. Man öffnet keine Flasche 89er
Lynch-Bages, gönnt sich ein Glas und kippt den Rest dann
weg.» Er griff in seine Gesäßtasche und zog eine
Geldbörse an einer Kette heraus. «Roadrunner, besorg mir
doch auf dem Rückweg bei Mell-O Glaze einen Karton von diesen
Apfelbeignets.» Roadrunner hob abwehrend die Hand. «Die
geb ich aus.» Harleys Augenbrauen sprangen in die Höhe.
«Du gibst was aus? Geht etwa die Welt
unter?»
    «Die Welt geht
erst unter, wenn du aufhörst, dich wie ein Arschloch zu
benehmen. Ich seh euch dann in einer halben Stunde.» Grace
nahm die Sachen fürs Frühstück aus dem
Kühlschrank. «Harley, leg dich doch oben im
Gästezimmer noch ein bisschen hin. Wir rufen dich dann zum
Frühstück.» Harley stand auf und reckte sich.
«Nee, nee, ist schon okay.
    Gib mir einen Karton
Orangensaft und zehn Aspirin, dann ist alles klar.» Grace hob
den Krug mit Orangensaft in die Höhe. «Komm und hol dir
was.» Harley kam in die Küche marschiert, nahm ihr den
Krug ab und stellte ihn auf den Frühstückstresen. Dann
packte er sie an den Schultern und drehte sie zu sich. «Du
musst wissen, dass ich nicht die geringste Angst vor Cholesterin
habe.» Grace feixte. «Trifft sich gut, denn ich war
gestern erst einkaufen. Es gibt Schinken, Speck, Eier,
Würstchen, Kartoffeln, Käse …»
    «Ich bin
gestorben und im Schlaraffenland wieder aufgewacht.» Er tat
so, als müsse er vor Begeisterung in Ohnmacht fallen, aber
steuerte dann geradewegs auf die Kaffeemaschine zu.
    Annie stand jetzt mit
aufgerollten Ärmeln und einem Messer in der Hand über
einen riesigen Schinken gebeugt. «Das hier erinnert mich an
die Zeiten auf dem College», sagte sie gut gelaunt und
säbelte die erste Scheibe ab. «Wisst ihr noch, wie wir
oft nach einer langen Nacht bei einem von uns gepennt haben? Am
nächsten Morgen sind wir dann über den Kühlschrank
hergefallen und haben uns aus den Resten was gezaubert.»
Grace machte sich daran, Eier in eine Keramikschüssel zu
schlagen. «Mein Gott, wir haben uns damals ziemlich eklige
Sachen reingezogen, oder?» Harley griff sich drei Becher aus
dem Küchenschrank und lauerte ungeduldig an der
Kaffeemaschine. «Welcher völlig abgedrehte Mensch hat
damals das Lo-Mein-Omelett mit Ziegenkäse gemacht? Wisst ihr
noch? Mein Gott, schmeckte das fies.»
    «Mitch»,
sagte Grace. «Er war der einzige ambitionierte Feinschmecker
in unserer Truppe.»    
    «Fehlgeleitete Feinschmecker»,
korrigierte Harley.
    «Obwohl ich ja
zugeben muss, dass er inzwischen allerhand dazugelernt hat. Und mal
ehrlich, ich finde, dass seine kulinarischen Fähigkeiten bei
Diane verschwendet sind. Die isst doch sowieso nur
ungeschältes Vogelfutter und makrobiotische
Grünkernbratlinge und solchen Mist.» Harley schenkte
Kaffee ein und gab eine großzügige Portion Sahne und
Zucker dazu. «Wo wir gerade von dem alten Jungen reden
… der ist bestimmt schon im Büro und hat ganz für
sich allein einen Nervenzusammenbruch. Ich ruf ihn lieber mal an
und sag, was los ist.»
    «Lad ihn doch
hierher zu einem Lo-Mein-Omelett ein», sagte
Grace.
    Harley ging ins
Arbeitszimmer, um Mitch anzurufen, während Annie sich daran
machte, Knack-und-Back-Brötchen zu backen, und Grace den Tisch
deckte. Als Harley fünf Minuten später wiederkam,
schüttelte er den Kopf.
    «Was?»,
fragten Annie und Grace wie aus einem Mund.
    «Schlechte
Nachrichten, Kinder. Die Verbindung von Monkeewrench mit den Morden
ist aufgeflogen, und Mitch ist durchgedreht. Wir sind in allen
Nachrichten.» Grace seufzte. «Das musste ja irgendwann
passieren.»
    «Nur eine Frage
der Zeit», sagte Annie und klatschte dabei den Teig von einer
Hand auf die andere. «Jeder,

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