Spielintelligenz im Fußball - kindgemäß trainieren
Vorstellungskraft und Fantasie, sondern auch ihre Selbstverantwortung, ihre Eigeninitiative, ihr Mut zum Improvisieren und ihre Kreativität , die genauso stimuliert wurden wie die Herausformung von möglichen Führungspersönlichkeiten (Leader) in der Mannschaft.
7. Mit Risiko und Mut zur Improvisation spielen können – keine Angst vor möglichen Folgen
Die jungen Spieler sollten mit dem Ball groß werden , wobei sich die Größe und das Gewicht des Balls in jeder Altersphase den körperlichen Fähigkeiten des jungen Fußballers anpassen sollte (Spiel mit Ball Nr. 3 und 4 sowie mit Bällen aus verschiedenen Materialien, Flug- und Prelleigenschaften).
Junge Spieler, besonders die zwischen sieben und 12 Jahren, sollten vom Trainer nicht dazu angehalten werden, bei ihrem Wettkampf am Wochenende auf der Suche nach dem Erfolg, den Ball schnell abzuspielen, sondern es sollte ihnen häufig die Gelegenheit gegeben werden, ballverliebt oder spielverliebt zu sein, Mut zur Improvisation zu zeigen, Risiken einzugehen, mit Selbstvertrauen und ohne Angst wegen der möglichen Folgen zu spielen (was es leider nicht mehr gibt, weil das Gewinnen, selbst bei den Kleinsten, zu wichtig geworden ist).
Ballverliebte junge Spieler sind häufig kreativer als jene Spieler, die sich vom Trainer alles vorschreiben lassen. Um wirkliche Fortschritte in seiner kreativen Spielweise zu erreichen, sollte ein junger Spieler häufiger ungehorsam sein! Oder er sollte häufig trainieren und spielen, ohne dass sein Trainer dabei ist.
„ Nur wenn du wagst, Dinge zu tun, die du noch nicht beherrscht, wirst du wachsen.
Ralph Waldo Emerson “
8. Dem „auf die rechte Gehirnhälfte ausgerichteten“ Training mehr Bedeutung zukommen lassen
In der Schule wird, wie alle wissen, vor allem die linke Hemisphäre des Gehirns stimuliert oder gefördert, die sich z. B. mit dem analytischen Denken und hier besonders mit sprachlichen und logischen Vorgängen (Zahlen) beschäftigt. Kreativität wird aber vor allem durch Stimulation der rechten Gehirnhemisphäre freigesetzt, die hauptsächlich für die Raumorientierung, für künstlerisches Vermögen, für das Körperbewusstsein und für das Wiedererkennen von Gesichtern verantwortlich ist. Deshalb sollten im Fußballtraining mehr Aktivitäten (Übungen undbesonders Spiele) angeboten werden, für die es mehrere Lösungswege bzw. Lösungen gibt und welche die rechte Hemisphäre des Gehirns stimulieren.
Solange der Schulunterricht und auch das Fußballtraining auf die Stimulierung der linken Gehirnhälfte ausgerichtet sind, werden sich weniger junge kreative Spieler herausbilden. Immer noch wird von ihnen im Training, genauso wie in der Schule, erwartet, dass sie die vom Trainer gestellten Aufgaben (meist „geschlossene” und perfekt definierte und keine „offenen“, weniger beschränkten Aufgaben) korrekt, gemäß dem vom Lehrer vorgegebenen Weg, lösen können, ohne dabei anders oder kreativ zu sein.
Das intentionale und konvergente Denken und Lernen auf dem Fußballfeld muss häufiger durch die Möglichkeit, auch inzidentell und divergent zu denken oder zu lernen, erweitert werden (Roth, 2008). Der Trainer muss nicht immer alles vorschreiben. Anstatt Hauptdarsteller zu sein, sollte er die Verantwortung und Entscheidungsfindung durch entsprechende Frage- und Problemstellungen fast immer den jungen Spielern überlassen. Ein Trainer, der viel weiß, gibt nicht alles Preis!
„ Die Kreativität seiner Schüler ist die Quelle, aus der der Trainer täglich trinken sollte. “
Schließlich sollte er stets bedenken, dass das Spiel der Meister sein sollte und nicht der Trainer!
Johann Wolfgang von Goethe sagt es mit anderen Worten: „Unsere Jugend sollte mehr stimuliert und weniger instruiert werden.” Durch zu viel Instruieren, Einüben oder Anleiten wird die Entwicklung der Kreativität junger Spieler limitiert.
9. Mehr kreative Trainer = mehr kreative Spieler
Um in Zukunft mehr kreative Spieler auf unseren Fußballfeldern zu sehen, die die schöpferische Fähigkeit haben, etwas Neues und anderes als das Gewohnte zu tun, müssen unsere Trainer umdenken, z. B.:
Beim Üben und Spielen sollten die Fehler nicht immer zu sehr kritisiert werden, weil das die Risikobereitschaft des Spielers, es anders zu machen, eindämmt.
In jedem Training sollten auch bewertungsfreie Zeiten vorhanden sein, in denen der junge Spieler neue Dinge, die ihm gerade in den Sinn kommen, ausprobieren kann, d. h. eine fehlerfreundliche
Weitere Kostenlose Bücher