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Spielwiese: Peter Nachtigalls siebter Fall

Spielwiese: Peter Nachtigalls siebter Fall

Titel: Spielwiese: Peter Nachtigalls siebter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Steinhauer
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Manuela. Wenn du Roland heißt und suchst nach einem coolen Kürzel, was wirst du nehmen, Ro? Das war mal ein Autoname. Andy klang modern, amerikanisch.«
    »Und dann wurde Manuela schwanger – von Roland Keiser.«
    »Genau. Ich denke mir das so: Roland Keiser starb sofort. Er war nicht bereit, die Verantwortung für das Baby zu übernehmen, ließ die Mutter mit der behinderten Tochter im Stich. Dafür musste er bezahlen.«
    »Und all die anderen Opfer?«
    »Mussten sterben, weil sie Manuela nicht geholfen haben. Ich wette mit dir, wir werden herausfinden, dass Manuela mit den anderen befreundet war«, erklärte Nachtigall aufgeregt. »Leider ist der wahre Mörder nicht zu Hause. Er jagt Frau Schybulla. Aber mit ein bisschen Glück kriegen wir jetzt raus, wen wir suchen müssen.«
    »Warum jetzt?«
    »Da kann ich nur spekulieren. Aber ich glaube, wir waren schon ziemlich früh auf der richtigen Spur. Wenn wir uns die Opfer unter dem Blickwinkel Manuela ansehen, ergibt sich deutlich ein Motiv aus dem Frauenfußball. Dieser Hype um all die tollen Frauen in diesem Sport, ihre Fairness, ihr von Freundschaft geprägter Umgang miteinander – all das muss die Familie getroffen haben wie giftige Pfeile. Ich glaube, deshalb wurden sie auch gekreuzigt – für den Verrat an Manuela.«
    »Heuchelei als Motiv?« Mangold blieb skeptisch.
    »Ja, genau. Und keines der Opfer schöpfte Verdacht. Die Eltern einer alten Freundin, von denen ging doch keine Gefahr aus. Michael, wissen wir eigentlich, wo Frau Winter arbeitet?«
    »Nein. Aber ich schau zu, dass ich’s rausbring.«
    Wieners Handy dudelte.
    »Peter, bei den Winters öffnet niemand. Durchsuchungsbeschluss?«
    »Das dauert zu lang. Schließlich könnte einer von ihnen schwer verletzt in der Wohnung liegen. Gefahr im Verzug. Sie sollen reingehen!«
     
    Während Wiener noch mit den Kollegen sprach, wählte Nachtigall Kiris Nummer.
    Marnie meldete sich.
    »Alles ruhig?«
    »Ja. Und gerade ist Frau Schybulla nach Hause gekommen! Wir haben dem Beamten draußen Bescheid gesagt. Der Akku von ihrem Handy muss kaputt sein und sie hat es noch nicht einmal bemerkt!«
    »Marnie, wir glauben, wir kennen den Täter. Es könnten die Eltern einer ehemaligen Freundin von Frau Schybulla sein. Lasst also besser niemanden rein. Ihr seid noch immer in großer Gefahr«, mahnte er und erfuhr zu seinem Entsetzen: »Zu spät. Frau Schybulla hat eine Bekannte zum Tee mitgebracht.«
     
    »Zur Wohnung von Kiri! Die Mutter ist nicht allein nach Hause gekommen!«
    Das Funkgerät knackte. »Wir sind jetzt drin. Hier in der Küche sitzt ein Mann. Wahrscheinlich der Mieter der Wohnung, Herr Gustav Winter. Er spricht nicht. Wir glauben, er hat vielleicht was eingenommen.«
    »Notarzt?«, fragte Nachtigall knapp.
    »Schon verständigt.«
    »Gib Gas, Michael!«
    »Was glaubsch du wohl – Marnie ist bei dene!«
    Was wohl heißen sollte, er war zu allem entschlossen und bereit, den Geschwindigkeitsrekord zu brechen.
     
    Marnie versuchte, die anderen auf die drohende Gefahr aufmerksam zu machen.
    Schnell musste sie einsehen, dass sie ohne Worte nichts erreichen konnte. Mit einem Mal schien Kiri zu begreifen, dass sie die Wohnung verlassen mussten – gut, dachte Marnie, das war immerhin besser als keine Reaktion. Sicher war Michael schon auf dem Weg hierher, redete ihre innere Stimme beruhigend auf sie ein.
    »Mama, denkst du dran, dass wir gleich den Termin mit Frau Schramm haben?« Kiri probierte eine neue Taktik. »Sie will noch ein paar Fitnesstests mit mir durchführen. Für ›Turbine‹.«
    »Heute? Ich dachte, der sei erst morgen, hm. Na ja. Bis wir losmüssen, bleibt noch genug Zeit für eine gemütliche Tasse Tee«, gab die Mutter ungehalten zurück.
    »Zu spät Kommen macht sicher keinen guten Eindruck!«, legte Kiri nach.
    »Kiri! Dein Verhalten ist indiskutabel! Das muss an deiner Verletzung nach diesem Sturz liegen!«
    Marnie dachte schuldbewusst, es wäre doch besser gewesen, Frau Schybulla die Wahrheit über den Überfall zu erzählen.
     
    Die Augen des unerwarteten Gastes wanderten interessiert von einem Gesicht zum anderen. »Ich komme einfach ein andermal vorbei. Mir scheint, heute passt es euch nicht so recht.«
    Frau Schybulla warf ihrer Tochter einen zornigen Blick zu und kommentierte deren Verhalten mit einem einzigen Wort: »Fußballfieber!«
    Marnie begriff, dass sie etwas unternehmen musste.
    Von den anderen unbemerkt, schob sie ihr Handy in den Handteller.
     
    Wieners

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