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Spielzeugsoldaten

Spielzeugsoldaten

Titel: Spielzeugsoldaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Filipa Leemann
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jubeln, dann spürte sie den Boden unter ihrem Rücken.
    „Oh, verflucht!“ 
    Das Pferd hatte sie abgeworfen. Nicht dass es ihr peinlich war... doch, gut es war ihr peinlich. Major Raku Avis ließ sich doch nicht von irgendeinem Gaul abwerfen! Sie ließ sich ins kalte Gras sinken und hoffte, dass es irgendwie niemand bemerkt hatte. Sie hörte das Schnauben des Pferdes neben sich, es hatte sich wieder beruhigt und schien nun nach seinem Reiter zu suchen. I m Hintergrund grölten Ser und Cha, die sich diebisch darüber freuten, dass Raku nun doch das Schicksal jedes Nomaden ereilt hatte: Der erste Sturz vom Pferd. Und warum das G anze? Jul i! N atürlic h! . Raku grinste. S eit Wochen hatte sie nichts Schöneres gesehen, als die Szene am Feuer eben, mit Juli und Sen. Sie war unaufmerksam geworden. Juli war sofort aufgesprungen, als sie sah, wie der Wallach Raku in hohem Bogen auf die Erde beförderte. Sen und seine Albereien waren vergessen. Sie kniete sich ins Gras neben Raku, die wie erstarrt am Boden lag, und schüttelte sie.
    „Raku? Raku? Ist alles in Ordnung?“
    Dann sah sie Raku schmunzeln und wusste, dass ihr nichts geschehen war. Rakus Augen öffneten sich und alles erschien ihr nicht mehr ganz so schlimm, als sie bemerkte, dass Juli sich über sie gebeugt hatte. Der Sturz war vergessen, das Pferd, die Nomadenfamilie, absolut egal: Juli war da und sie lächelte. Ihre Stimme, ihre Augen, die zerstrubbelten Haare. Ein Anblick für die Götter. Raku wusste, was sie tat, sie starrte Juli an wie ein liebeskranker Teenager, aber noch etwas benommen vom Aufprall war ihr das völlig egal. Im selben Moment hatte das Pferd Raku wieder gefunden und tauchte urplötzlich über ihrem Gesicht auf. Raku erschrak als statt de s Funkeln s von Julis grünen Augen auf einmal die schnaubenden Nüstern des Wallachs vor ihr erschienen. Blitzschnell sprang sie auf, weg vom Pferd und von Juli, die sich vor Lachen den Bauch hielt.
     
    ~*~
     
    Sie hatten den Tag bis zum letzten Sonnenstrahl ausgenutzt. Raku hatte es sich nicht nehmen lassen, trotz des Sturzes noch einmal aufs Pferd zu steigen. Cha und Ser behaupteten zwar standhaft, dass es normal war beim ersten Mal von Pferd zu fallen. Raku jedoch belächelte ihre Erklärungsversuche nur, denn sie wusste sehr genau, warum sie gefallen war. Hätte Julis Anblick sie nicht in ihren Bann gezogen, dann wäre sie mit absoluter Sicherheit nicht vom Pferd gefallen, soviel stand für Raku fest.
    Später hatten sie noch gegessen, was Mut am Feuer vorbereitet hatte. Juli und Raku hatten die letzten Tage immer wieder die Einladungen zum Essen ausgeschlagen, um der Familie nicht zur Last zu fallen. Sie hatten ja noch die Marschverpflegung. An diesem Abend jedoch bestanden Ser und seine Familie sehr hartnäckig darauf, so dass Raku und Juli einwilligten.
    Als die Sonne bereits lange untergegangen war, kehrten Raku und Juli in ihr Zelt zurück. Völlig erschöpft ließ Juli sich in die Felle fallen und schloss die Augen. Was für ein Tag! Sie spürte, dass Raku sich neben sie legte und sie beobachtete. Juli hatte es aufgegeben, sich zu fragen warum. Noch immer war sie sich nicht sicher, ob das, was sich da entwickelte gut war und sie wusste auch noch nicht wo es her kam, aber es fühlte sich gut an, auch wenn es sie nervös machte, und daher ignorierte sie jeden Gedanken, der in Frage stellte, was gerade mit ihnen passierte. Es schien sich sowieso darüber hinweg zu setzen. Die letzten Tage waren keine Offenbarung gewesen, sie versprachen nichts, sie schlossen aber auch nichts aus. Obwohl Raku und sie sich in relativer Sicherheit befanden, war noch nicht ganz von der Hand zu weisen, dass Raku sich nur so verhielt, wie sie es tat, weil sie Juli beschützen wollte. Was auch immer sie an ihr gut machen wollte, es ließ sie nicht los, soviel hatte Juli verstanden und ließ sie gewähren.
    „Du hattest Spaß heute, oder?“  Raku lächelte. Juli sah zufrieden aus, das gefiel ihr.
    „Ja, ich hätte fast vergessen was wir hier gerade tun. Schlimm?“
    Juli öffnete die Augen und richtete sich auf, um Raku ansehen zu können.
    Raku schüttelte den Kopf.
    „Nein, natürlich nicht. So lange wir hier sind, betrachte es als Urlaub. W as macht dein Arm?“
    „Viel besser. Aber nach der Arbeit mit Ser heute Mittag tut er wieder etwas mehr weh. Ich glaube die Anstrengung war nicht gut.“
    Rakus Gesichtsausdruck wurde etwas besorgter.
    „Ich werde mit Ser sprechen. Ich glaube, es ist nicht gut für

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