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Spin

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Titel: Spin Kostenlos Bücher Online Lesen
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daneben.
    Dann weiter ins Innenleben der Maschine hinein. Irgendwie hatte sich Jason den richtigen Gebrauch von Schraubenzieher und -schlüssel selbst beigebracht oder wusste intuitiv, wie man es macht. Manchmal ging er vorsichtig testend vor, doch niemals zaghaft. Er arbeitete wie ein Künstler oder Sportler – nuanciert, einsichtig, immer im Bewusstsein der eigenen Grenzen. Gerade hatte er alle Teile, zu denen er Zugang hatte, ausgebaut und sie wie bei einer anatomischen Illustration auf den ölverschmierten Seiten der Post ausgelegt, da ging quietschend die Schuppentür auf. Wir fuhren zusammen.
    E. D. Lawton war früher als sonst nach Hause gekommen.
    »Scheiße«, flüsterte ich, was mir einen strengen Blick von E. D. eintrug. Er stand in der Tür, in einem makellosen grauen Anzug, und begutachtete die Wrackteile, während Jason und ich auf unsere Füße starrten, ebenso schuldbewusst, als wären wir mit einer Penthouse- Ausgabe erwischt worden.
    »Seid ihr dabei, das Ding zu reparieren oder es mutwillig zu zerstören?«, fragte er schließlich in einem Tonfall, der zu E. D. Lawtons stimmlichen Markenzeichen geworden war, eine Mischung aus Hochmut und Schärfe, über so lange Jahre perfektioniert, dass sie ihm zur zweiten Natur geworden war.
    »Sir«, sagte Jason ergeben. »Wir reparieren es.«
    »Verstehe. Ist es euer Rasenmäher?«
    »Nein, natürlich nicht, aber ich dachte, Mr. de Meyer würde es vielleicht gefallen, wenn ich…«
    »Aber es ist auch nicht der Rasenmäher von Mr. de Meyer, nicht wahr? Mr. de Meyer besitzt keine eigenen Werkzeuge. Er müsste von der Sozialhilfe leben, wenn ich ihn nicht jeden Sommer einstellen würde. Zufällig ist es mein Rasenmäher.« E. D. schwieg, bis es fast schmerzhaft wurde. Dann sagte er: »Hast du das Problem ausfindig gemacht?«
    »Noch nicht.«
    »Noch nicht? Dann solltest du dich lieber ranhalten.«
    Jason wirkte fast übernatürlich erleichtert. »Ja, Sir. Ich dachte, nach dem Abendessen könnte ich…«
    »Nein. Nicht nach dem Abendessen. Du hast ihn auseinander genommen, also wirst du ihn jetzt in Ordnung bringen und wieder zusammensetzen. Dann kannst du essen.« Jetzt wandte E. D. seine überaus unwillkommene Aufmerksamkeit mir zu. »Geh nach Hause, Tyler. Ich möchte dich nicht wieder hier drinnen sehen. Du solltest es eigentlich besser wissen.«
    Ich huschte hinaus, blinzelte in die grelle Nachmittagssonne.
    Er erwischte mich nie wieder im Schuppen, aber nur, weil ich ihm von da an sorgsam aus dem Weg ging. Später am Abend war ich schon wieder da – nach zehn Uhr, nachdem ich von meinem Zimmerfenster aus gesehen hatte, dass noch immer Licht durch den Spalt unter der Schuppentür drang. Ich nahm ein übrig gebliebenes Hühnerbein aus dem Kühlschrank, wickelte es in Alufolie und schlich im Schutze der Dunkelheit hinüber. Ich machte mich flüsternd bemerkbar, und Jase löschte das Licht so lange, dass ich ungesehen reinschlüpfen konnte.
    Er trug Maori-Tätowierungen aus Öl und Schmiere am Körper, und der Rasenmähermotor war erst halb wieder zusammengesetzt. Nachdem er gierig ein paar Bissen Hühnerfleisch verschlungen hatte, fragte ich ihn, warum es so lange dauerte.
    »Einfach zusammensetzen könnte ich das Ding in fünfzehn Minuten. Aber es würde nicht funktionieren. Das Schwierige ist, festzustellen, was genau da drinnen nicht in Ordnung ist. Und außerdem mache ich es immer schlimmer. Wenn ich versuche, die Benzinleitung zu reinigen, kommt Luft hinein. Oder das Gummi bricht. Kein einziges Teil ist in richtig gutem Zustand. Da ist ein Haarriss im Vergasergehäuse, aber ich weiß nicht, wie ich das dicht kriege. Ich hab keine Ersatzteile und nicht die richtigen Werkzeuge. Ich weiß nicht einmal, welches die richtigen Werkzeuge wären.« Sein Gesicht legte sich in Falten und für einen Moment dachte ich, er würde anfangen zu weinen.
    »Dann gib doch einfach auf. Sag E. D., dass es dir Leid tut, und lass es dir vom Taschengeld abziehen.«
    Er starrte mich an, als hätte ich etwas zwar Ehrenhaftes, aber auch völlig Naives gesagt. »Nein, Tyler. Danke, aber das werde ich nicht tun.«
    »Warum nicht?«
    Er antwortete mir nicht. Legte nur das Hühnerbein beiseite und kehrte zu den verstreuten Scherben seines Eigensinns zurück.
    Ich wollte gerade wieder gehen, als es ganz leise an der Tür klopfte. Jason bedeutete mir, das Licht zu löschen. Er machte die Tür einen Spalt auf und ließ seine Schwester herein.
    Sie hatte offensichtlich große

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