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Spinnenkuss: Elemental Assassin 1 (German Edition)

Spinnenkuss: Elemental Assassin 1 (German Edition)

Titel: Spinnenkuss: Elemental Assassin 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Estep
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meinem Angebot, einfach zu verschwinden, etwas offener gegenüber. Aber vor allem hatte sie Angst vor dem gehabt, was ich tun würde, wenn sie meinen Forderungen nicht nachkam. Haley befürchtete, dass ich die Informationen an Mab Monroe weiterleitete und es der Feuermagierin überließ, sich um sie und ihre Schwester zu kümmern. Haley wollte nicht von der Magierin umgebracht werden, wollte nicht dasselbe Schicksal erleiden wie ihr Vater Lawrence.
    Aber Alexis war nicht Haley. Sie war zu machtgierig, um noch vernünftig zu denken oder Angst vor Mab zu haben. In ihrer Stimme lag ein Hauch von Wahnsinn, ein kleines irres Zittern, das ich unter der Selbstgefälligkeit hören konnte. Alexis war benebelt von ihrer eigenen Macht, und sie wollte diesen Rausch nie wieder aufgeben. Kein Wunder, dass sie glaubte, Mab Monroe erledigen zu können. Sie hielt sich wahrscheinlich auch für Wonder Woman.
    Und jetzt hatte Alexis etwas, was ich wollte, etwas, was mir wichtig war – Finn. Das würde nicht gut ausgehen. Für keinen von uns.
    »Haley ist weg«, sagte Alexis.
    Ich kniff die Augen zusammen. »Was meinst du mit weg ?«
    »Das Miststück hat sich entschlossen zu fliehen«, höhnte Alexis. »Hat mir von Ihren sogenannten Bedingungen erzählt. Sie hat erklärt, die Dinge würden zu kompliziert, und dann ist sie abgehauen.«
    Das erklärte, warum Haley im Country Club vor ihrer Schwester geflohen war.
    »Und Sie haben sie nicht verfolgt?«
    Alexis lachte. Wieder hörte ich diesen irren Anklang in ihrer Stimme. Neben mir legte Caine den Kopf schräg. Er hatte es auch gehört.
    »Warum sollte ich? Haley hat mich doch nur zurückgehalten, mich ständig ermahnt, vorsichtig und vernünftig zu sein. Soll sie doch fliehen und sich vor Ihnen und Mab Monroe und all den anderen furchterregenden Leuten da draußen verstecken! Ich bin ohne sie besser dran.« Bitterkeit legte sich auf ihre Stimme. »Also haben Sie es jetzt mit mir zu tun, nicht mehr mit meiner Schwester.«
    Ich sagte nichts. Im Hintergrund hörte ich leises Rumpeln. In der Ferne hupte ein Auto. Sie saßen immer noch in der Limo und entfernten sich mit jeder Sekunde weiter vom Country Club. Und ich hatte keine Ahnung, welche Richtung sie eingeschlagen hatten, keine Möglichkeit, sie aufzuspüren oder zu verfolgen.
    »Und mit wem habe ich das Vergnügen?«, fragte Alexis.
    »Sie wissen genau, mit wem Sie sprechen. Sie und Ihre Jungs jagen mich jetzt schon seit Tagen.«
    »Ich will hören, wie Sie es sagen.«
    Ich holte tief Luft. »Ich bin die Spinne. Die Auftragsmörderin, die Sie angeheuert haben und dann aufs Kreuz legen wollten.«
    Caine zuckte bei der Erwähnung meines Decknamens zusammen. Er erinnerte ihn wieder daran, wer und was ich war, selbst wenn er das für eine kurze Zeit vergessen hatte. Seine Miene wurde undurchdringlich, und die Schuldgefühle kehrten wieder zurück. Caine dachte an Cliff Ingles, seinen Partner, und wie er ihn verraten hatte, indem er mit mir geschlafen und es doch so genossen hatte. Die Lippen des Detectives, die noch vor Kurzem so warm und fordernd auf meinen gelegen hatten, bildeten eine harte gerade Linie. Zur Hölle damit. Jetzt war beileibe nicht der richtige Zeitpunkt, mich wieder zu hassen und zu schwören, dass er mich vor Gericht bringen würde, egal wie die Sache ausging.
    »Was wollen Sie, Alexis?«, fragte ich.
    »Die Festplatte und alle Kopien, die Sie vielleicht davon angefertigt haben.«
    »Und im Gegenzug?«
    »Bekommen Sie Ihre Freunde zurück – mehr oder weniger in einem Stück.«
    Ich hörte mehrere klatschende Geräusche, gefolgt von einem Stöhnen. Es war Finn, der zum zweiten Mal in dieser Woche verprügelt wurde, diesmal wahrscheinlich von Captain Wayne Stephenson. Ein schmerzhafter, zweifelhafter Erfolg. Dann hörte ich ein Klatschen, gefolgt von einem hohen unterdrückten Schrei. Roslyn. Der Riese hatte die Vampirin so fest geschlagen, dass sie den Aufschrei nicht unterdrücken konnte.
    Ich ballte die freie Hand zur Faust. »Hören Sie mal, Sie verdammtes Miststück! Ich bezahle nicht für beschädigte Ware. Sagen Sie Stephenson, er soll sofort aufhören, meinen Mann zusammenzuschlagen. Und falls er oder Ihre zwei anderen Schläger auch nur daran denken, die Frau anzufassen, dann werde ich Mab Monroe die Festplatte persönlich übergeben und zuschauen, wie sie Sie aufspürt! Verdammt noch mal, wahrscheinlich bringt sie den Bürgermeister dazu, mir einen Orden zu verleihen, weil ich sie auf Sie aufmerksam gemacht

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