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Spinnenkuss: Elemental Assassin 1 (German Edition)

Spinnenkuss: Elemental Assassin 1 (German Edition)

Titel: Spinnenkuss: Elemental Assassin 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Estep
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Das hier ist ein anderes Meeting. Du wirst wieder verschwinden müssen.«
    Ich machte einen Schmollmund. »Aber Finny und ich treffen uns immer am Sonntagabend! Ich bin sein Feierabendmädchen.«
    Der Wachmann sagte nichts, doch seine Augen huschten immer noch verräterisch zwischen meinen Brüsten und Beinen hin und her. Wenn er so weitermachte, würde ihm schwindlig werden. Ich schmollte noch einen Moment, dann riss ich die Augen auf und lächelte, als wäre mir gerade ein unglaublich erstaunlicher Gedanke gekommen.
    Ich trat nach vorne. Der Wachmann versteifte sich, wich aber nicht zurück. Ich musterte ihn durch meine falschen Wimpern und ließ meine Finger über seine breite Brust streifen. Er trug nicht das Geringste unter seinem blauen Hemd. Keine Schutzweste, keine Ausrüstung. Schlecht für ihn, gut für mich.
    »Also, was ist dann mit dir, Süßer? Kann ich dich dafür erwärmen, heute Nacht ein bisschen von der köstlichen Candy zu kosten? Ein Mädchen muss schließlich auch seine Miete zahlen, wenn du verstehst, was ich meine.«
    Der Wachmann öffnete den Mund, aber er bekam keine Chance mehr, mir zu antworten, weil ich meine rechte Hand nach oben riss und ihm die Klinge in meiner Hand in die Brust rammte. Seine Augen traten vor Überraschung fast aus den Höhlen. Ich legte ihm die linke Hand über den Mund, um jeden Schrei zu ersticken, riss das Messer aus seinem Oberkörper und stach noch einmal zu.
    Der Wachmann hätte mich in dem Moment erschießen müssen, als ich aus dem Aufzug getreten war. Ganz abgesehen davon, dass er mich tatsächlich in seine Nähe gelassen hatte.
    Schlampig, schlampig, schlampig. Aber ein hübsches Mädchen ist ein hübsches Mädchen, und Männer wollen hübsche Mädchen immer anschauen, mit ihnen reden und sie ficken. Selbst wenn sein Boss ihn explizit vor jeder Frau gewarnt hatte, die heute Nacht vielleicht in seine Nähe kam.
    Die Augen des Wachmannes wurden stumpf, und er wehrte sich nicht mehr. Ich ließ seinen schweren großen Körper auf den Boden gleiten und holte mir mein Messer wieder. Außerdem durchsuchte ich seine Taschen, zog Geldbörse und Handy heraus und legte sie auf den Walnusstisch, um sie später mitzunehmen. Er trug keinerlei Schmuck, nicht einmal eine Uhr.
    Das leise, anmutige Flüstern unter meinen Füßen wurde lauter, als sich die Blutpfützen auf dem Marmor ausbreiteten. Ein Geräusch, mit dem ich nur allzu vertraut war.
    Nachdem ich den Wachmann erledigt hatte, richtete sich meine Aufmerksamkeit auf die Wohnungstür. Da die Wände aus Metall und Holz bestanden, nicht aus Stein, konnte ich meine Elementarmagie nicht einsetzen, um herauszufinden, was sich dahinter abspielte. Aber ich würde nicht verschwinden, ohne in Erfahrung zu bringen, was gerade mit Finn geschah oder schon geschehen war. Ich würde es einfach darauf ankommen lassen müssen.
    Ich drehte den Türknauf und öffnete die Tür einen winzigen Spalt. Stimmen drangen an meine Ohren, ein entferntes, leises, unverständliches Murmeln. Sie mussten im Wohnzimmer sein.
    Ich schob mich durch den schmalen Spalt und hielt inne. Der Grundriss von Finns Wohnung, das wusste ich von früheren Besuchen, glich einem großen F. Der Aufzug öffnete sich im schmalen Empfangszimmer, das zu dem Flur führte, in dem ich jetzt stand. Dieser Flur erstreckte sich über die gesamte Länge der Wohnung, bis er am Ende nach rechts in ein großes Wohnzimmer abbog. Finns Schlafzimmer und Bad lagen hinter dem Wohnzimmer. Auf der Hälfte der Strecke den Flur entlang öffnete sich rechts eine weitere Tür, die in die Küche führte.
    Ich schlich vorwärts, jetzt mit Klingen in jeder Hand, und schob mich langsam in die Küche. Küchengeräte, Arbeitsplatten aus Marmor, mehrere Waschbecken. Ich schob mich an der Wand vorbei, um tiefer in den Raum zu gelangen.
    Ich hielt an, als ich die Durchreiche erreichte, die Küche und Wohnzimmer miteinander verband. Gegenüber der Öffnung im anderen Raum hing ein großer Spiegel an der Wand. Er verschaffte mir ein klares, wenn auch spiegelverkehrtes Bild auf das Wohnzimmer.
    Sie hatten ihn an einen Stuhl mit gerader Rückenlehne gefesselt. Finnegan Lane war eindeutig der Sohn seines Vaters, mit blasser Haut, einem breiten, muskulösen Körper und dunklem, walnussfarbenem Haar. Eine robuste Mischung aus Schottland und Irland, genau wie ich und so viele andere in den Appalachen. Seine Augen hätten ein fröhliches Grün gezeigt, wenn sie nicht fast vollkommen zugeschwollen gewesen

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