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Spinnenkuss: Elemental Assassin 1 (German Edition)

Spinnenkuss: Elemental Assassin 1 (German Edition)

Titel: Spinnenkuss: Elemental Assassin 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Estep
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etwas Essbarem weiter mit den Ratten um Müll zu streiten. Hatte mich davor bewahrt, meinen Körper an die Vampir-Zuhälter zu verkaufen. Hatte mir beigebracht, wie man stark war. Hatte mir gezeigt, wie man überlebte – und alles Nötige tat, damit es so blieb.
    Während ich mich so über Fletchers Körper beugte und um ihn trauerte, hörte ich ein leises Schlurfen. Ein winziges kratzendes Geräusch, das meinen Kummer durchdrang. Mehr als genug, um meine kalte ruhige Kontrolle wieder zu aktivieren. Ein Schatten fiel über die Pfützen von Fletchers langsam antrocknendem Blut, das inzwischen nicht mehr rot, sondern fast schwarz wirkte.
    Schlampig, schlampig, schlampig.
    Ich fasste das Messer in meiner Hand fester. Dann drehte ich mich um und schleuderte es auf den Mann hinter mir. Das Metall sauste durch die Luft und versenkte sich in seinem rechten Arm. Er schrie schmerzerfüllt auf und warf sich auf mich, um mit einem Springmesser nach mir zu stechen. Ich wich seinem ungeschickten Angriff mühelos aus und nutzte seinen eigenen Schwung, um ihn nach vorne zu stoßen. Er knallte gegen den Tresen und donnerte zu Boden. Ich sprang ihn an und schlug ihm die Klinge aus der Hand. Dann setzte ich mich rittlings auf ihn, sodass ich seine Rippen zwischen meinen Knien einquetschte.
    Ich schenkte der pulsierenden Wunde an meinem Arm und dem brennenden Riss an meiner Schulter keine Aufmerksamkeit. Beachtete weder die Kälte, die meinen Körper immer noch im Klammergriff hielt, noch die Erschöpfung, die meine Bewegungen verlangsamte. Ich schlug stattdessen auf ihn ein – wieder und wieder und wieder rammte ich ihm meine Knöchel ins Gesicht, bis die Haut an meinen Händen zerplatzte und ich zu bluten anfing.
    Es tat so gut, ihn zu verletzen. So verdammt gut.
    Der Mann stöhnte vor Schmerz. Ich zwang mich dazu aufzuhören, bevor ich ihn umbrachte. Noch nicht. Zitternd atmete ich durch. Der metallische Geruch seines Blutes sammelte sich wie Spucke in meinem Mund und machte mich hungrig auf mehr. Ich riss mein Messer aus dem Arm des Mannes. Er knurrte. Ich lehnte mich vor und presste meinen Unterarm gegen seine Kehle, bis er keine Luft mehr bekam.
    Dann hob ich die blutige Spitze hoch, bis er sie sehen konnte. »Du wirst mir genau berichten, was heute Abend in diesem Raum geschehen ist. Du wirst mir erzählen, für wen du arbeitest und welche Pläne sie verfolgt. Du wirst mir alles sagen, was ich wissen will und du wirst es gerne tun.«
    »Und wieso … sollte ich das … tun Miststück?«, presste der Mann hervor.
    Ich lehnte mich vor, bis meine grauen Augen direkt über seinen schwebten.
    »Weil dich der erste Schnitt nicht töten wird«, erwiderte ich mit ruhiger, tödlicher Stimme. »Auch nicht der zweite oder dritte. Nicht einmal der zehnte. Aber du wirst dir bei allen Geistern, zu denen du betest, wünschen, sie hätten dich umgebracht.«

7
    Der Kerl gab keinen Namen oder überhaupt eine nützliche Information preis. Und ich war zu wütend und hatte es zu eilig, um die nötige Finesse für eine anständige Folter aufzubringen. Außerdem war er nur der angeheuerte Muskelprotz, der losgeschickt worden war, um im Restaurant nach mir Ausschau zu halten. Er hatte die offene Hintertür gesehen und war mir nach drinnen gefolgt. Aber der Kerl bestätigte meinen Verdacht: Finnegan stand als Nächstes auf der Liste. Was bedeutete, dass ich mich in Bewegung setzen musste, wenn ich überhaupt eine Chance haben wollte, ihn zu retten.
    Sosehr es auch schmerzte, ich ließ Fletchers Körper hinter dem Tresen liegen. Sophia Deveraux, die Zwergenköchin, die jede Morgen in der Frühe ins Restaurant kam, um das Sauerteigbrot für die Sandwiches zu backen, würde Fletcher finden. Sie würde die Cops rufen. In Anbetracht der Scherben und der umgeworfenen Registrierkasse würde die Polizei davon ausgehen, dass es sich hier um einen aus dem Ruder gelaufenen Überfall handeln musste. Dafür hielten sie eigentlich jedes Verbrechen in Ashland. Fletcher war nicht mehr als eine Ziffer in der Statistik, eine zusätzliche Fallnummer, ein weiterer ungeklärter Mord unter Hunderten jedes Jahr.
    Bevor ich das Restaurant verließ, wusch ich mir das Blut von Händen und Gesicht, zusammen mit den Spuren meiner Tränen. Außerdem schleppte ich die Leiche des Schlägers in den Kühlraum und verfrachtete ihn in eine leere Kühltruhe. Ich klebte einen pinkfarbenen Notizzettel auf den Deckel, um Sophias Aufmerksamkeit zu erregen. Sie würde wissen, was mit

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