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Spinnenkuss: Elemental Assassin 1 (German Edition)

Spinnenkuss: Elemental Assassin 1 (German Edition)

Titel: Spinnenkuss: Elemental Assassin 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Estep
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nicht mehr fähig.«
    Finn hob den Kopf. Unter dem geschwollenen roten Fleisch in seinem Gesicht konnte ich kurz ein Aufblitzen von Grün sehen. »Sie ist nicht tot, und ihr habt sie nicht gefangen, weil sie klüger ist als ihr. Besser. Stärker. Sie wird dich schon bald erwischen, Arschloch. Dich, und auch denjenigen, für den du arbeitest. Fang besser schon mal an, deine eigene Beerdigung zu planen.«
    »Sie ist nur eine einzelne Frau«, sagte der Kleine betont gleichgültig.
    Finn lachte wieder, ein tiefes, kehliges Glucksen, das mir das Herz zusammenzog. Mir war vorher nie aufgefallen, wie sehr sein Lachen dem von Fletcher ähnelte.
    »Sie ist nicht nur eine einzelne Frau – sie ist die verdammte Spinne. Deswegen habt ihr sie doch angeheuert, erinnerst du dich? Weil sie die Beste ist. Also nimm deine Fragen und Versprechungen und schieb sie dir sonst wohin. Weil ich kein weiteres Wort mehr sagen werde und dich schon bald in der Hölle wiedertreffe.«
    Ich stellte sicher, dass ich die Klingen fest in der Hand hielt. Ich hatte nur einen Versuch, bevor sie Finn töteten. Ich durfte ihn nicht verlieren. Nicht heute und niemals sonst.
    »Er wird nicht reden. Es ist sinnlos. Erledige ihn«, blaffte der Kleine.
    Der Große trat vor und riss seine Faust für den tödlichen Schlag in die Höhe. Finn sah dem nahenden Tod entgegen und lächelte. Mit einem einzigen Satz sprang ich durch die Durchreiche und kam auf der anderen Seite auf den Füßen auf.
    Der Große war zu sehr auf Finn konzentriert, um mich gleich zu bemerken. Mein erstes Messer traf sein Auge, eine der wenigen verletzlichen Stellen am Kopf eines Riesen. Der Große zuckte zusammen wie eine Marionette, deren Fäden man durchschnitten hatte. Sein anderes Froschauge wurde groß, und für einen Moment hatte ich das Gefühl, es könnte ihm aus dem Kopf fallen. Er sank auf die Knie, dann kippte er nach vorne. Sein Kopf landete in Finnegans Schoß. Er gab kein einziges Geräusch von sich.
    Der Kleine war aufmerksamer. Und schneller. Er schaffte es, eine der Waffen unter seinem Jackett hervorzuholen. Aber ich durchquerte mit schnellen Schritten den Raum und schlug die Waffe zur Seite, bevor er sie auf mich richten konnte. Er schlug nach mir, aber ich duckte mich unter seinem weiten Schwinger hindurch, durchbrach seine magere Deckung und rammte ihm das zweite Messer ins Herz. Er zuckte, wimmerte und versuchte, sich aus meiner tödlichen Umarmung zu lösen, während sein Blut meine Hand benässte.
    »Du hättest wirklich auf Finn hören sollen«, zischte ich ihm ins Ohr, während ich die Waffe tiefer in seine Brust rammte.
    Er starb ohne ein weiteres Wort.
    Der Körper des Kleinen wurde schlaff, und ich stieß ihn von mir. Sein Leichnam knallte auf den Boden. Was für ein wunderbares Geräusch.
    »Es wurde auch langsam Zeit, dass du kommst.« Finns Stimme war nur ein leises, schmerzerfülltes Keuchen.
    Ich zog mein Messer aus dem Kleinen, dann holte ich das andere aus dem Auge des Großen. Ich benutzte die blutigen Klingen, um Finns Fesseln zu durchschneiden, und schob die Leiche des Riesen von ihm herunter.
    »Und der Mann vor der Tür? Oder ist die Frage überflüssig?«
    Ich sah ihn wortlos an.
    »Okay. Ich halte schon die Klappe.«
    Ich starrte auf die Leichen auf dem Boden. Blut sickerte aus ihren Wunden und ruinierte damit den strahlend weißen Teppichboden. Noch mehr Blut klebte aber an mir. Ich sah aus, als hätte jemand einen Eimer roter Farbe über mir ausgegossen.
    Doch vor meinem inneren Auge erschien in diesem Moment Fletchers Leiche, zusammengeschlagen und geschunden und gefoltert im Pork Pit. Zerbrochen und tot. Meine Augen glitten zu Finn. Sein gut aussehendes Gesicht war nur noch ein blutiger Klumpen. Ich wurde nicht oft wütend, aber gerade pulsierte ein kalter harter Knoten in meiner Brust, genau an der Stelle, wo mein Herz sich laut anatomischer Ordnung befinden sollte.
    Mein Daumen glitt über den Knauf meines Messers. Zu schnell. Das war viel zu schnell gegangen. Diese Männer hatten nicht gelitten wie Fletcher. Sie hatten kaum etwas gespürt. Ein kurzes Aufflackern von brennendem Schmerz, die Welt verblasste, und schon waren sie tot. Einfach. Schnell. Verhältnismäßig gnädig.
    Der Knoten aus Wut in meiner Brust machte einen Sprung, und ich wollte mich auf die Leichen der Schläger werfen, um auf sie einzuhacken, sie zu entstellen und zu schänden, bis man nicht mehr wusste, was welches Körperteil war und wo es eigentlich hingehörte. Um

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