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Spinnenkuss: Elemental Assassin 1 (German Edition)

Spinnenkuss: Elemental Assassin 1 (German Edition)

Titel: Spinnenkuss: Elemental Assassin 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Estep
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und ließen die Welt sich drehen. Eine Welt, zu der Fletcher nicht mehr gehörte. Die kalte Wut pulsierte durch mich hindurch wie ein tiefer, gleichmäßiger Trommelschlag.
    Finn sprach als Erster. »Ich will ja nicht drängeln, aber wir brauchen irgendeinen Plan, Gin. Denn diese kleine Verschwörung, in die wir da verwickelt wurden, wird sich nicht einfach so in Luft auflösen, bevor wir nicht beide tot sind. Ich weiß, dass Dad uns immer gesagt hat, wir sollen die Stadt verlassen, wenn so etwas passiert. Einfach verschwinden, falls ihm oder einem von uns etwas zustößt. Aber ich – ich kann das nicht, Gin. Ich kann es einfach nicht. Nicht, bis derjenige, der hinter dieser Sache steckt, dafür bezahlt hat, was er Dad angetan hat. Ich verstehe vollkommen, wenn du abhauen willst …«
    »Halt den Mund«, knurrte ich. »Ich gehe nirgendwohin. Ich werde nicht weglaufen, und ich werde die Stadt nicht verlassen.«
    Finn blinzelte. »Wirst du nicht?«
    Das Bild von Fletchers Leiche erschien vor meinem inneren Auge. Sein gefolterter Körper. Sein Blut, das sich auf dem Boden des Pork Pit ausbreitete. Der eisige Knoten in meiner Brust wurde härter. »Nein, ich gehe nirgendwohin.«
    »Bist du dir sicher?«
    »Absolut. Uns zu hintergehen ist eine Sache. Wenn es nur darum gegangen wäre, die zweite Hälfte der Zahlung nicht zu leisten, nun, das hätte ich vielleicht verstanden. Ist früher schon passiert. Aber sie haben Fletcher umgebracht. Sie haben dich verletzt. Sie haben mir die Schuld in die Schuhe geschoben. Und das kann ich nicht akzeptieren.«
    Finn, der bislang verwundert aus dem Fenster gestarrt hatte, riss seine grünen Augen vom Anblick des flatternden Absperrbandes vor dem Pork Pit los und sah mich an. »Also, wie lautet der Plan? Wie finden wir heraus, wer hinter dieser Scheiße steckt?«
    »Eine Leiche nach der anderen.«
    Finn blinzelte bei der Entschlossenheit in meiner Stimme, aber ich hatte mich bereits praktischeren Dingen zugewandt.
    »Was ist mit der Arbeit? Was erzählst du den Geldschefflern bei der Bank?«, fragte ich.
    »Schon erledigt. Ich habe meinem Chef erklärt, dass ich wegen des Mordes an meinem Vater von Trauer überwältigt bin und mir eine Woche freinehme. Eigentlich keine Lüge.«
    »Zuerst müssen wir herausfinden, was Gordon Giles wirklich getrieben hat.«
    »Du glaubst, der Auftraggeber hat Dad in Bezug auf das Opfer angelogen? Das wäre ja ein echter Skandal !« Finns Stimme triefte förmlich vor Sarkasmus. »Aber wie sollen wir die Motive und Aktivitäten eines Toten zutage bringen? Gordon Giles wird uns sicherlich nichts mehr erzählen.«
    Ich verdrehte die Augen. »Ganz einfach: Wir müssen uns nur mit Donovan Caine treffen.«
    Schweigen. Finn musterte mich ein paar Sekunden. Dann schob er sich einen Finger ins Ohr, drehte ihn hin und her und zog ihn wieder heraus, als müsste er seinen Gehörgang putzen.
    »Tut mir leid, Gin, aber ich glaube, du warst ein bisschen zu lange in diesem Irrenhaus. Denn das ist die verrückteste Idee, die du je hattest. Dich mit Donovan Caine treffen? Bist du vollkommen wahnsinnig geworden?«
    Ich ignorierte Finns höher werdende Stimme. Manchmal kreischte er schlimmer als ein Fünfjähriger.
    »Es ist absolut einleuchtend. Caine war in der Oper, um sich mit Gordon Giles zu treffen. Jemand hat sich viel Mühe gegeben, Giles umzubringen, es mir anzuhängen und den ganzen Fall mit meiner Leiche zu Ende zu bringen. Das verrät mir, dass es um mehr geht als nur um veruntreute Gelder. Ich will mit Caine reden und rausfinden, was er weiß. Feststellen, warum er sich mit Giles getroffen hat.«
    Finn kratzte sich an der Brust und lehnte sich gegen die Wand. Bei der Bewegung traten die Muskeln in seinen Schultern deutlich hervor. »Und wie gedenkst du, Caine dazu zu bringen, dass er dir das alles erzählt?«
    »Wir wissen etwas, was er nicht weiß.«
    »Und das wäre?«
    »Dass jemand im Police Department mit drinsteckt.«
    »Wir sind in Ashland, Gin. Die Polizei steckt gewöhnlich immer mit drin. Es gibt ganze Karrieren, die darauf aufgebaut sind.«
    Ich starrte Finn an.
    Er seufzte theatralisch. »Schön. Raus damit.«
    »Bevor er starb, hat Brutus mir erzählt, dass die belastenden Dokumente, die mich mit Gordon Giles in Verbindung bringen, bereits existieren. Der Kerl in deiner Wohnung hat erklärt, die Cops würden überall nach mir suchen. Ein paar Stunden später veröffentlichen sie eine schlechte Phantomzeichnung von mir, zusammen mit der Nachricht

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