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Spinnenkuss: Elemental Assassin 1 (German Edition)

Spinnenkuss: Elemental Assassin 1 (German Edition)

Titel: Spinnenkuss: Elemental Assassin 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Estep
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Ordnung, würde ich sie umbringen.
    Es gab einen guten Grund dafür, dass meine Mutter mir die Spinnenrune zugewiesen hatte. Selbst als Kind war ich schon geduldig gewesen. Fähig zu warten … bis ich dran war, bis es an der Zeit war, etwas zu sagen. Himmel, selbst auf Weihnachten hatte ich jedes Jahr geduldig gewartet. Irgendwie hatte ich immer schon die nötige Zurückhaltung besessen. Ich mochte wegen Fletchers Tod kalte Wut empfinden, aber ich konnte sie kontrollieren – egal wie lange es dauern würde.
    Eine Stunde später lehnte sich Finn in seinem Stuhl zurück und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. Er saß am Küchentisch, mit einer Tasse desselben Kaffees neben seinem Laptop, den sein Vater immer getrunken hatte.
    »Laut einer meiner Quellen und seinen Kreditkartenabrechnungen isst Caine jeden Mittag im Cake Walk.«
    »Diesem schmierigen Schuppen auf der St.   Charles Avenue?«
    »Genau dort.«
    Der Cake Walk ähnelte dem Pork Pit in vielerlei Weise. Es war ein einfaches, kleines Restaurant, das besseres Essen auf den Tisch stellte als viele Fünf-Sterne-Lokale. Im Gegensatz zu Fletchers Laden war es auf Desserts spezialisiert, zusammen mit Suppen, Sandwiches und Eistee, der so süß war, dass man den Zucker zwischen den Zähnen knirschen hören konnte. Es lag in der Nähe des Community College, und ich hatte dort schon öfter gegessen. Für meinen Geschmack taten sie zu viel Mayonnaise auf den Hühnchensalat.
    Ich googelte das Restaurant mit meinem eigenen Laptop und sammelte alle Informationen, die ich finden konnte. Das Cake Walk lag gegenüber einem der weiten Plätze, die das College umgaben, und ging auf eine viel befahrene vierspurige Straße hinaus, die durch die Innenstadt führte. Ich musterte eine Straßenkarte im Netz, die das Restaurant und andere Orientierungspunkte anzeigte.
    »Beschaff mir die Pläne des Restaurants und ein paar bessere Karten der Umgebung«, wies ich Finn an.
    Er nickte, tippte eine Nummer in eines meiner Prepaid-Handys und unterhielt sich leise mit jemandem. Ein paar Minuten später hob Finn den Daumen nach oben und legte auf.
    »Wird uns gleich direkt aus dem Büro der Stadtplanung gemailt«, sagte er, während er die SIM -Karte aus dem Handy nahm und zwischen den Fingern zerbrach. Sollte er nur, ich hatte genug davon …
    Ich zog eine Augenbraue hoch. »Büro der Stadtplanung? Nicht dein üblicher Umgang. Welche der Sekretärinnen dort hast du gevögelt?«
    Finn grinste. »Bethany. Schon ein wenig älter. Ihr Ehemann hat sie für eine Jüngere verlassen. Ich habe ihr dabei geholfen herauszufinden, was sie den guten Männern von Ashland zu bieten hat.«
    »Und das wäre?«
    »Die schönsten Beine, die ich je gesehen habe.« Finn seufzte. »Wunderbare Beine, die scheinbar niemals enden, besonders, wenn man neben ihr im Bett liegt und sie …«
    »Erspar mir die Details und zeig mir einfach die Pläne.«
    Ich ging zum Küchentisch und lehnte mich über seine Schulter. Finns Hand glitt über die Tastatur, als er eines seiner anonymen E-Mail-Konten aufrief. Die beste Erfindung von allen war immer noch das Internet. Es erleichterte es ungemein, Informationen auszutauschen und doch vollkommen unbekannt zu bleiben.
    Der Computer piepte, und Finn öffnete eine neue E-Mail. Pläne und Karten erschienen auf dem Bildschirm, zusammen mit einigen Bildern der Straße. Bethany hatte ihre Zeit mit Finn wirklich genossen, wenn sie ihm so schnell so viele Informationen zukommen ließ. Ich verglich die Zeichnungen mit der Straßenkarte, die ich gerade studiert hatte.
    »Sieht machbar aus«, meinte Finn und fasste damit meine Gedanken in Worte. »Ein paar Ausgänge, jede Menge Laufpublikum zum Mittagessen, mehrere Seitenstraßen und Nebengebäude, um zu verschwinden, ganz zu schweigen vom Campus. Aber trotzdem gehst du ein großes Risiko ein. Caine ist schließlich ein Polizist. Wer auch immer Brutus angeheuert hat, wird ihn wahrscheinlich beobachten lassen, nur um sicherzustellen, dass er sich auch brav benimmt.«
    »Ich weiß. Aber ich muss mit Caine reden. Mich mit ihm zu treffen ist die einzige Möglichkeit, wie wir dieser Sache auf den Grund gehen und herausfinden, wer uns in die Falle gelockt hat – und warum.«
    »Wann willst du das durchziehen?«, fragte Finn.
    »Morgen«, antwortete ich. »Morgen nehmen wir zum ersten Mal Kontakt auf.«

12
    »Lass mich mitkommen«, bettelte Finn.
    Wir saßen in einem schwarzen Cadillac Escalade ein Stück von der schmuddeligen

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