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Spinnenkuss: Elemental Assassin 1 (German Edition)

Spinnenkuss: Elemental Assassin 1 (German Edition)

Titel: Spinnenkuss: Elemental Assassin 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Estep
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selbst von meinen Fähigkeiten überzeugt. Ich hoffte nur, dass es ausreichte, um seine verbissene Entschlossenheit zu zügeln, mich für Cliff Ingles’ Tod zahlen zu lassen.
    »Oder?« Der Detective rieb sich weiter die Handgelenke, aber seine Augen lösten sich nicht von der Waffe zu seinen Füßen.
    »Oder wir erklären einen Waffenstillstand, und Sie kommen mit mir. Arbeiten mit mir zusammen, um dieser Sache auf den Grund zu gehen. Diese Leute wollen jetzt auch Sie umbringen. Sie wollen uns alle tot sehen.«
    Donovan Caine starrte auf die Waffe. Eine Sekunde verging. Fünf weitere. Zehn. Fünfzehn. Dreißig. Er bewegte die Finger wie ein Sheriff in einem alten Western, der kurz davor war, die Waffe gegen den schäbigen, nichtsnutzigen Abtrünnigen zu ziehen, der seine Stadt, seinen Seelenfrieden, seinen Lebensstil bedrohte. Ich war hoch konzentriert, bereit zum Angriff.
    Der Detective sah auf und suchte meinen Blick. Seine Augen hatten die Farbe von rauchigen Topasen, vielleicht auch von einem alten Whisky. Sie wechselten von reinem Gold zu Kupferbraun und wieder zurück. Gefühle huschten durch die bernsteinfarbenen Tiefen, eines nach dem anderen, wie Glühwürmchen, die aufflackerten und wieder verblassten. Abscheu. Wut. Misstrauen. Argwohn.
    Und schließlich: Neugier.
    »Warum sind Sie hergekommen?«, fragte er. »Sie hätten auch zulassen können, dass die Kerle mich umbringen.«
    Ich zuckte mit den Achseln. »Wie ich schon sagte, ich brauche Sie. Ich muss wissen, was Sie über Gordon Giles erfahren haben. Ich habe da etwas über Akten und eine Festplatte gehört?«
    Caine fuhr sich mit einer Hand durch die schwarzen Haare. »Ja. Sie scheinen verschwunden zu sein. Meine Freunde hier gingen davon aus, dass ich sie habe.«
    »Aber Sie haben sie nicht?«
    Er antwortete nicht. Caine war ebenfalls gut darin, seine Miene ausdruckslos zu halten.
    Ich bewegte mich durch den Raum, sammelte meine Messer ein und schob sie zurück an ihre ihnen zugewiesenen Orte. Außerdem durchsuchte ich die Taschen der Toten, zog ihre Geldbeutel und Handys heraus und nahm ihnen den Schmuck ab. Keiner von ihnen trug eine Kette mit dem dreieckigen Zahn daran, aber einer der Männer hatte das Symbol auf das linke Handgelenk tätowiert. Ich entdeckte es, als ich ihm die Uhr abnahm.
    Ich runzelte die Stirn. Diese verdammte Rune schon wieder. Ich war es langsam wirklich leid, ihr ständig zu begegnen, ohne den Schimmer einer Ahnung zu haben, zu wem sie gehörte.
    Caine folgte meinem Blick und ging in die Hocke, um sich die Tätowierung genauer anzusehen. Dabei achtete er sorgfältig darauf, nicht in meine Reichweite zu kommen. Kluger Mann.
    »Ist das eine Rune?«, fragte er.
    »Allerdings. Eine, die mir in letzter Zeit ständig über den Weg läuft.« Ich zog mein Handy aus der hinteren Hosentasche meiner Jeans, schoss damit ein Bild von der Rune und verstaute das Gerät wieder.
    Caine sagte nichts mehr, aber er griff nach dem Handgelenk des Kerls, hielt es ins Licht und starrte das Symbol an, um es sich einzuprägen.
    Ich richtete mich auf. »In Ordnung, Detective. Zeit für eine Entscheidung. Sind Sie dabei? Oder nicht?«
    Er sah auf. »Was passiert, wenn ich nicht mitmache?«
    »Sie gehen Ihres Weges und ich meines. Ich werde Ihre Kollegen im Blick behalten, weil sie sicher schon bald Ihre Leiche aus dem Aneirin ziehen werden.«
    Er schüttelte den Kopf. »Das wird nicht passieren.«
    »Wirklich?«, fragte ich. »Ich habe das Haus beobachtet. Mir ist aufgefallen, dass Sie am Telefon mit jemandem diskutiert haben, kurz bevor diese Jungs hier auftauchten. Ich würde wetten, dass es jemand aus der Truppe war. Wollen Sie mir vielleicht verraten, mit wem Sie geredet haben?«
    Caine senkte den Blick, und ich entdeckte ein Handy, das in einer Blutlache schwamm. Musste wohl seines sein.
    »Stephenson«, murmelte er. »Ich habe mit Wayne Stephenson, meinem Captain, gesprochen.«
    Der übergewichtige Riese, der die Pressekonferenz gegeben hatte. Derjenige, der Caine einen Maulkorb verordnet hatte. Ich machte mir im Geiste eine Notiz, Finn auch auf ihn anzusetzen. Wenn die Luftmagierin ihn bestochen hatte, hatte sie vielleicht eine Spur zu sich hinterlassen.
    »Und was wollte Stephenson? Sicherstellen, dass Sie zu Hause sind, bevor er die Hunde loslässt?«
    »Er wollte mit mir über den Giles-Fall reden«, sagte Caine. »Das ist alles. Das beweist gar nichts.«
    »Nein«, meinte ich. »Es beweist nichts. Aber es ist ein ziemlich seltsamer

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