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Spinnenkuss: Elemental Assassin 1 (German Edition)

Spinnenkuss: Elemental Assassin 1 (German Edition)

Titel: Spinnenkuss: Elemental Assassin 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Estep
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durchgescheuerten Stellen an seinen Jeans und die Flecken auf seinen ausgewaschenen Stiefeln. Annahmen wurden gemacht, Urteile getroffen, Schwänze verglichen.
    Nach ungefähr zwanzig Sekunden intensiver Musterung streckte Finn seine Hand aus. Caine blickte mit seinem ausdruckslosen Cop-Blick auf sie herab.
    »Kein Händeschüttler, hm? Zu dumm.« Finn ließ die Hand wieder sinken.
    »Die hintere Wache?«, fragte ich.
    »Natürlich erledigt.«
    Finn konnte nicht viel mit Messern anfangen, aber wann immer er mir bei Aufträgen Rückendeckung gab, hatte er mehrere Pistolen dabei. Gewöhnlich gepaart mit einem Schalldämpfer, was erklärte, warum ich nicht gehört hatte, wie er den Wachmann erledigt hatte. Neben seinen ganzen Schrullen war Finnegan Lane glücklicherweise auch ein herausragender Schütze.
    Er deutete auf den toten Mann zu seinen Füßen. »Ich gehe davon aus, dass alle anderen wie dieser hier ihr Ende gefunden haben, Gin?«
    »Natürlich.«
    Finn grinste mich an. »Gratuliere.«
    Donovan Caine starrte mich an. »Gin? Ist das Ihr echter Name?«
    Ich begriff, dass ich dem Detective nie gesagt hatte, wie ich heiße, sondern immer nur meinen Decknamen. Die Spinne. Aber er würde mich bei irgendeinem Namen nennen müssen, nachdem wir nun zusammenarbeiteten, und es war zu spät, um irgendeine Art von Pseudonym zu erfinden. »Mehr oder weniger.«
    »Gin?«, fragte Caine wieder.
    »Ja, wie der Schnaps.«
    »Gin.« Diesmal sprach Caine das Wort sehr bewusst aus, als wäre es ein guter Wein, den er kosten wollte, statt einfach nur eine verfälschte Form meines echten Namens. »Passt zu Ihnen.«
    Trotz der Situation, in der wir uns befanden, mochte ich seine tiefe warme, einladende Stimme. »Danke für die Blumen. Und jetzt lassen Sie uns verschwinden.«
    Wir schlichen durch den Hinterhof und den Hügel hinunter. Die Party nebenan lief immer noch auf Hochtouren, obwohl aus der Anlage jetzt »Free Bird« schallte. Ein paar Jungs waren nach draußen gekommen und schliefen auf dem Gras ihren Rausch aus. Niemand schien die Schüsse gehört oder mitbekommen zu haben, dass fünf Männer in und um Caines Haus gestorben waren. Der Südstaatenrock war so laut und durchdringend, dass ich bezweifelte, dass irgendjemand in der Straße auch nur seine eigenen Gedanken hören konnte. Laute Nachbarn. Manchmal waren sie doch ein Segen.
    Wir erreichten den Geländewagen. Finn kletterte auf den Fahrersitz, während ich neben ihm einstieg. Donovan Caine zögerte und starrte in die dunklen Tiefen des Wagens. Dann atmete er einmal tief durch, öffnete die Tür und kletterte auf den Rücksitz. Kein Weg zurück . Das musste er gerade denken. Die Kurzversion von: Warum zur Hölle steige ich in den Wagen einer Auftragsmörderin?
    Aber der Detective schien seine Entscheidung nicht revidieren zu wollen. Und unseren Waffenstillstand zu ehren. Er schob seinen Seesack vor den Sitz und schnallte sich an. Das Geräusch erinnerte mich an das Klicken von Handschellen.
    »Und jetzt?«, fragte Caine.
    Ich drehte mich um, um ihm zu antworten, und entdeckte zwei Scheinwerfer, die von hinten auf uns zukamen.
    »Ducken! Da kommen sie.«
    Wir rutschten auf unseren Sitzen nach unten, bis der Wagen uns passiert hatte. Eine weitere Luxuslimousine. Sie stoppte neben der ersten, die vor Caines Einfahrt stand.
    »Sind das noch mehr von unseren neuen Freunden?«, spottete Finn. »Sie kommen ein bisschen spät zur Party. Es tut mir ja so leid, dass wir sie immer verpassen.«
    »Lass es uns rausfinden«, sagte ich.
    Ich griff nach dem Nachtsichtgerät und spähte hindurch. Die Fahrertür öffnete sich, das Innenlicht ging an und beleuchtete drei Kerle. Sehr nachlässig, das nicht auszuschalten. Ich erkannte zwei der Männer. Charles Carlyle, der Vampir, der heute vor dem Cake Walk die Studentinnen angebaggert hatte, und sein zeitungslesender Freund. Den dritten kannte ich nicht, aber er trug wie die anderen einen teuren Anzug.
    »Drei weitere Gorillas«, murmelte ich.
    Die Männer stiegen aus der Limousine und unterhielten sich über die breite Motorhaube hinweg. Eine vierte Figur blieb in Dunkelheit gehüllt auf dem Rücksitz sitzen. Ich kniff die Augen zusammen, und der kalte Knoten der Wut in meiner Brust formte sich zu einer Henkersschlinge.
    Komm raus , dachte ich. Steig aus und zeig dich, du sadistisches Miststück.
    »Was ist mit der Luftmagierin?«, fragte Caine leise. Erneut spürte ich seinen Atem in meinem Nacken.
    »Sie sitzt auf dem Rücksitz«,

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