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Spion der Liebe

Spion der Liebe

Titel: Spion der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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eifrig bestrebt, mehr über die geheimnisvolle Fremde zu erfahren. Dann beobachtete sie, wie Serena ihre Finger in Beaus Arm grub.
    »Sagt doch ja!« bat Tom, ohne Serenas Unbehagen zu bemerken. »Seit Felicias Hochzeit haben wir dich nicht mehr gesehen, Beau. Und du weißt doch, wie sterbenslangweilig der Kriegsdienst in Portugal ist, obwohl uns Napoleon mit seinen Manövern ständig in Alarmbereitschaft hält. Du mußt uns unbedingt die neuesten Londoner Klatschgeschichten erzählen.«
    »Tut mit leid, wir sind verabredet«, erwiderte Beau.
    »Vielleicht ein andermal?« fragte Jane.
    »Ja, möglicherweise«, antwortete er höflich. »Wenn es unsere Zeit erlaubt, werde ich euch benachrichtigen.«
    »Hast du das gehört? ›Wenn es unsere Zeit erlaubt …‹« Atemlos starrte Jane der Kutsche nach, in der Beau und Serena davonfuhren. »Noch nie hat er eine Frau in seine Privatsphäre einbezogen. Seine Gespielinnen waren immer nur ein vorübergehender Zeitvertreib. Wie hieß sie doch gleich? Und hast du das Kleid gesehen? Mindestens fünf Jahre alt, obwohl der Stoff von guter Qualität war. Ich muß mit Emma über dieses Mädchen reden. Unglaublich! Sie paßt gar nicht zu Beau, so unschuldig – und doch faszinierend«, fügte sie langsam hinzu. »Findest du ihre Naivität nicht erstaunlich?«
    »Um Himmel willen, Janie, wir haben sie doch nur ein paar Minuten lang gesehen! Gewiß, sie ist verdammt hübsch. Aber so, wie ich Beau kenne, wird sie bald wieder aus seinem Leben verschwinden, spätestens in vierzehn Tagen.«
    »Das bezweifle ich. Ist dir nicht aufgefallen, wie er sie angeschaut hat? Und sogar Beau muß irgendwann heiraten.«
    Ungläubig hob Tom die Brauen. »Wenn sie ihn interessiert, dann nur aus einem ganz bestimmten Grund. An deiner Stelle würde ich nicht mit einer Hochzeitseinladung rechnen.«
    »Wer weiß? Du wolltest mich ja auch nicht heiraten – am Anfang.«
    »Und dann mußte ich blitzschnell zugreifen«, entgegnete er lächelnd, »bevor dir Darcy Montague den Kopf verdrehen konnte.«
    »Warum sollte Beau keine ähnlichen Gefühle hegen?«
    »Weil er die einzelnen Frauen gar nicht auseinanderhalten kann, liebste Gemahlin. Zu viele haben seinen Weg gekreuzt. Und sie stehen immer noch Schlange.«
    »Vielleicht irrst du dich«, gab sie zu bedenken und zog einen reizvollen Schmollmund.
    »Und Napoleon besitzt ein goldenes Herz … Darauf möchte ich ebensowenig wetten wie auf Beaus Entschluß, einer einzigen Frau treu zu bleiben.«
    »Ihr Männer seid kein bißchen romantisch.«
    »Inklusive Beau St. Jules«, betonte Tom.
    Jane hatte jedoch gar nicht so unrecht, was Beaus Gefühle betraf. Während Serena in der schwankenden Kutsche auf seinem Schoß saß und ihm lachend die Arme um den Hals schlang, erwog er, das Dinner im Haus seines Onkels abzusagen und ihre Gesellschaft mit niemandem zu teilen. »Möchtest du heute abend zu Damien gehen?« flüsterte er und drückte sie an sich, von Emotionen erfaßt, die er nie zuvor gekannt hatte.
    »Was immer du willst.« Zärtlich knabberte sie an seinem Ohrläppchen.
    »In diesem Augenblick steht ein Dinner in der britischen Botschaft nicht auf meiner Wunschliste.«
    »Gut, ich bin mit allem einverstanden.«
    »Wie leicht man dich zufriedenstellen kann …«
    Lächelnd hob sie den Kopf. »Wie ich bereits sagte – mit der Zeit werden meine Ansprüche steigen.«
    »Keine Bange, daran werde ich rechtzeitig denken.«

9
    Nie hätte er erwartet, daß es ihm so viel Freude bereiten würde, Serena die Sehenswürdigkeiten von Lissabon zu zeigen. Sie durchstreiften die Alfama, die Altstadt – ein Gewirr aus schmalen Gassen, steilen Treppen und kleinen Plätzen. Hin und wieder entdeckten sie zwischen halbverfallenen Häusern die Fassaden prunkvoller Paläste.
    Se Patriarchal, die älteste Kathedrale der Stadt, erhob sich am Südhang der Alfama. In ihrer ursprünglichen Form war sie während des zwölften Jahrhunderts entstanden. Später hatte man den strengen romanischen Stil des Gebäudes mit gotischen und barocken Elementen aufgelockert. Der Schloßplatz, einer der schönsten Plätze Europas, bot einen ungehinderten Ausblick auf den Tejo, ebenso wie die Ruinen des Castelo de São Jorge. Als Teil einer Siedlung in der Eisenzeit errichtet und später von Römern, Goten und Arabern besetzt, war das Kastell 1300 in einen königlichen Palast umgewandelt worden. Serena und Beau standen im Eingang und bewunderten von dort die ganze Stadt zu ihren Füßen.
    Schließlich

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