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Spion der Liebe

Spion der Liebe

Titel: Spion der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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zärtlicher Glanz.
    »Wär’s dir sehr unangenehm, noch ein Kind zu bekommen?«
    »Was?« Verdutzt richtete er sich auf.
    »Nun? So antworte doch.«
    »Liebling, ich möchte nicht, daß du dein Leben aufs Spiel setzt. Gewiß, manche Frauen können jedes Jahr ein Kind gebären – mühelos. Aber du bist nicht dafür geschaffen.« Ihr erstes Kind hatte sie verloren. Und die letzte Schwangerschaft war schwierig gewesen.
    Ihr Herz schlug wie rasend. »Während jener Nacht in Oakham benutzte ich kein griechisches Schwämmchen.«
    »Hast du mich belogen?« fragte er stirnrunzelnd.
    »O Sinjin, es ging so schnell – und wir waren so ungeduldig und leidenschaftlich. Da konnte ich nicht mehr klar denken. Verzeih mir.«
    Er holte tief Atem. »Also bist du schwanger?«
    »Ja«, flüsterte sie und las bedrückt die bittere Anklage in seinen Augen. »Ich hatte gehofft, du würdest dich freuen.«
    »Wie könnte ich!« Erregt strich er mit allen Fingern durch sein dichtes dunkles Haar. Dann sprang er auf und begann umherzuwandern. »O Gott! Sicher hätte ich in jener Nacht andere Mittel und Wege gefunden, um dich glücklich zu machen. Warum hast du mir nichts gesagt?«
    »Diesmal werde ich nicht reiten«, versprach sie hastig. »Hätte ich damals auf das Rennen verzichtet, wäre Sallys Geburt problemlos verlaufen.«
    »Das kannst du nicht wissen. Vielleicht hing deine Teilnahme an diesem Rennen gar nicht damit zusammen.« Verzweifelt blieb er vor ihr stehen. »Glaubst du, ich will dich verlieren? Bist du auch wirklich schwanger? Wenn du dich irrst …«
    »Nein. Und – ich wünsche mir dieses Kind.«
    Er trat ans Fenster und starrte auf die kahlen Zweige der Bäume, die sich vor dem grauen Regenhimmel abzeichneten. Wie gut dieses Wetter zu meiner Stimmung paßt, dachte er. »Das hättest du nicht allein entscheiden dürfen.« Wie sollte er ohne sie weiterleben?
    »Aber ich hatte es nicht geplant. Wir blieben doch nur im Gasthaus, weil es auf einmal zu schneien begann. Tut mir leid – ich war leichtsinnig.«
    »Also freust du dich auf das Kind?« Sinjin wandte sich wieder zu ihr.
    »Schau mich nicht mit diesen kalten Augen an, wenn du solche Fragen stellst!« fauchte sie, von plötzlichem Zorn erfaßt. »Ja, ich freue mich auf das Kind, und es ist mir egal, was du denkst.«
    »Morgen engagiere ich Hebammen«, erklärte er, als hätte sie nichts gesagt. Und du wirst nicht mehr ausreiten.« »Wage es bloß nicht, mir Befehle zu erteilen!« Empört sprang sie auf und eilte zur Tür. »Wenn du zu einem vernünftigen Gespräch bereit bist, komm zu mir!«
    Ehe sie hinauslaufen konnte, holte er sie ein und packte ihren Arm.
    »Zum Teufel, wie kann ich denn vernünftig sein? Vielleicht wirst du im September sterben. Soll ich mich darauf freuen?«
    »Du tust mir weh.« Auf ihren Wagen erschienen zwei rote Flecken.
    Widerstrebend ließ er sie los. »Bleib hier«, bat er und fühlte sich so schwach, so hilflos.
    »Ich will doch nur das Risiko verringern.«
    »Und ich wünsche mir, daß du meine Freude teilst. Immerhin ist es unser Kind.«
    Sein Blick fiel auf das Bild eines Ahnherrn, der in einem Triumphwagen zum Himmel fuhr – eine unglückselige Szene, die Sinjins Kummer noch vertiefte. »Aber ich kann mich nicht freuen.«
    »Versuch’s doch wenigstens!« Chelsea berührte seine Hand, voller Angst um ihre Liebe. Dieses Glück war selten und kostbar in einer Welt, wo so viele Ehen aus politischen und finanziellen Gründen arrangiert wurden.
    Fast schmerzhaft drückte er ihre Finger. »Wenn ich mich bemühe, damit fertigzuwerden – wirst du den Hebammen gehorchen?«
    »Wie viele willst du ins Haus holen?« fragte sie und lächelte schwach.
    »So viele ich finden kann.«
    »Gut, ich füge mich in mein Schicksal.«
    »Wenn dir etwas zustößt …«
    »Still, du erschreckst das Baby.«
    Zum erstenmal stellte er sich das Kind vor. An diesen Gedanken, der ihr bereits vertraut war, mußte er sich noch gewöhnen. »Sally wird eifersüchtig sein.«
    »Nun, du mußt dich eben ein bißchen mehr um sie kümmern. Du weißt doch, daß sie dich vergöttert.« »Natürlich wird sich Nell furchtbar ärgern. ›Wie kannst du mir das nur antun?‹ wird sie jammern. Und Jack …«
    »… wird die Neuigkeit ignorieren – was ich der Eifersucht und Wut meiner Töchter entschieden vorziehe. Vielleicht sollten wir einen italienischen Tanzlehrer für Nell engagieren. Sobald ein hübscher junger Mann auftaucht, vergessen die Mädchen doch alles

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