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Spion der Liebe

Spion der Liebe

Titel: Spion der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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mir ein Vergnügen.«
    »Wo haben Sie so gut spielen gelernt, Miss Blythe?« fragte Massena sichtlich beeindruckt.
    »Auf den Knien meines Papas, General.«
    »In diesem riskanten Stil haben Sie noch nie gespielt, Miss Blythe«, bemerkte Beau kühl.
    »Weil noch nie zuvor um mich gefeilscht wurde, Rochefort«, entgegnete sie ironisch und erhob sich. »Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden – ich möchte meine Rückreise nach Florenz vorbereiten.«
    »Selbstverständlich stelle ich Ihnen eine Eskorte zur Verfügung. Solignac!« rief der General, sprang auf und winkte seinen Stabschef zu sich.
    »Das weiß ich sehr zu schätzen, Sir.« Serena war klug genug, das Angebot anzunehmen. In diesen unruhigen Zeiten durfte sich eine Frau nicht allein auf die Straße wagen.
    »Leider verläßt uns Miss Blythe, Colonel«, erklärte der General. »Begleiten Sie Mademoiselle nach Florenz zurück.«
    »Ja, General.« Solignacs Gesicht war ausdruckslos. Bald würde er die Einzelheiten erfahren.
    »Stellen Sie sofort eine Truppe zusammen«, befahl Massena, »und erwarten Sie Miss Blythe im Hof.«
    »Vielen Dank, General«, sagte Serena, während der Colonel davoneilte.
    »Bedauerlicherweise trifft Solignac nicht immer die richtige Wahl«, bemerkte Massena. »Aber vielleicht sehen wir uns eines Tages wieder, Mademoiselle.«
    »Vielleicht. Nochmals – besten Dank.«
    »Nehmen Sie die Smaragde mit, als Teil Ihres Gewinns. Und natürlich die Dukaten.«
    »Unmöglich …«
    »Ich bestehe darauf.« Nun hatte sich sein Tonfall geändert. Hoch aufgerichtet stand er vor ihr, ein Kommandant vom Scheitel bis zur Sohle.
    Weil sie fürchtete, er könnte sich doch noch anders besinnen und sie zurückhalten, gab sie nach. »Wie Sie wünschen, General. Sie sind sehr großzügig.«
    »Wenn Sie in Florenz ankommen, erinnern Sie Solignac daran, daß er hier gebraucht wird. Das vergißt er manchmal in seinem eifrigen Bestreben, Kunstschätze zu sammeln.«
    »Vermutlich wird er nicht auf mich hören.«
    »Ah, die Dame ist eine Realistin, nicht wahr, Rochefort?« Lachend wandte sich Massena zu Beau, der in lässiger Haltung am Tisch saß.
    »Nicht immer«, entgegnete er.
    Geflissentlich wich Serena seinem düsteren Blick aus. »Dann will ich mich jetzt verabschieden. Gute Heimreise, Lord Rochefort – und nochmals vielen Dank, General.« Als sie anmutig knickste, funkelten die Smaragde über ihren Brüsten. In einer Wolke aus Jasminduft verließ sie den Salon.
    »Rochefort, Sie nehmen das viel zu ernst«, mahnte Massena. »Soviel haben Sie doch gar nicht verloren – nur ein paar tausend Dukaten. Es gibt unzählige Frauen, die Miss Blythe ersetzen können, so schön sie auch ist. Solange eine Frau bereit ist, alle Wünsche eines Mannes zu erfüllen, spielt es keine Rolle, mit welcher man schläft. Das sollten Sie Pitt klarmachen – er säuft zuviel und bumst zuwenig. Deshalb ist er so fantasielos.«
    »Was sicher nicht Bonapartes Problem ist«, konterte Beau sarkastisch.
    »Allerdings nicht.« Nach einer kleinen Pause fügte Massena hinzu: »Soll ich Sie ein wenig aufheitern? Londes könnte Ihnen eine andere blonde Schönheit beschaffen. Und da wir demnächst einen neuen Friedensvertrag mit Österreich unterzeichnen, werde ich nicht einmal Ihr Gold konfiszieren.«
    In der gegenwärtigen Konstellation besaß er die Macht, das Gold zu beschlagnahmen und Beau gefangenzunehmen, da England immer noch Krieg gegen Frankreich führte. Aber im Augenblick hatte das Inselreich weder verläßliche Verbündete noch Landstreitkräfte auf dem Kontinent und würde sich vorerst nicht als gefährlicher Feind erweisen. Deshalb konnte er sich seine Großzügigkeit leisten.
    »Welche blonde Schönheit?« Grinsend schaute Beau zu Massena auf, einem der fähigsten französischen Feldherren.
    Der General brach in schallendes Gelächter aus und winkte seinen Adjutanten Londes zu sich. »Diese Nacht wird Lord Rochefort bei uns verbringen, und er bevorzugt Blondinen. Welche Dame wäre gerade verfügbar?«
    »Vielleicht die Contessa Figlio?« schlug Hippolyte Londes vor, der nur zu gern die Rolle des mâitre de plaisir in Massenas Hauptquartier spielte. In Mailand gab es genug schöne Frauen, die sich eifrig um die Gunst der Sieger bemühten. »Sie ist eindeutig blond und sehr leidenschaftlich.«
    »Gut, holen Sie die Dame hierher – sagen wir, in einer Stunde.«
    »Und für Sie, General?«
    »Bringen Sie mir irgendeine Zigeunerin – vielleicht Delfine …« Ein williges

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