Spione, die die Welt bewegten
bewegliches Massenheer zusammengestellt
und setzte dieses Mal noch rund 2000 Kampfwagen mit Sicheln an den Rädern ein; außerdem wurden 15 Kriegselefanten aufgestellt.
Er ließ sogar auf dem vorgesehenen Schlachtfeld Bäume und Unebenheiten beseitigen, um den Sichelwagen freie Fahrt zu gewähren.
Doch seine Truppen hatten einen entscheidenden Nachteil; sie waren in aller Eile rekrutiert und nur unzureichend ausgebildet
worden. Für eine rasche Beweglichkeit war das Heer viel zu groß. Die persische Übermacht war so erheblich, dass Alexander
seine Truppen gestaffelt platzierte, um ein Einkesseln zu verhindern. Wegen der Präsenz der Sichelwagen hatte er darüber hinaus
seine Soldaten defensiv aufgestellt. Seine Truppen sollten auf alle Fälle leicht wiederholbare Schwenkbewegungen ausführen
können, um eventuell rasch in die Offensive überzugehen.
Da die Perser das vorgesehene Schlachtfeld für die Sichelwagen planiert hatten, war sich Alexander sicher, dass das Schlachtfeld
nicht plötzlich von ihnen verlagert werden würde. Er ließ deshalb in der Nacht vor dem Kampf sein Heer entspannt ausruhen,
während die Truppen des Großkönigs in einer ständigen Alarmbereitschaft blieben. Am folgenden Morgen waren deshalb die persischen
Truppen übermüdet. Alexander selbst hatte die Nerven, vor der Schlacht fest zu schlafen und ließ sich erst am Morgen wecken.
Darius III. begann die Schlacht mit dem Angriff seiner Sichelwagen. Alexanders Reiterei wich sofort auf, so dass die Sichelwagen
auf die dahinter |38| stehenden Fußtruppen stießen. Diese öffneten jeweils eine Gasse und kesselten durch ihre gestaffelte Stellung die Sichelwagen
sofort ein. Anschließend schossen Bogenschützen und Speerwerfer die Besatzungen der Sichelwagen ab. Die Reiterei des Großkönigs
griff nun die ausweichende Reiterei Alexanders an, so dass von ihm ständig Truppenreserven herbeigeführt werden mussten. Schließlich
gelang den Reitern des Großkönigs ein Durchbruch, der allerdings von den rückwärts aufgestellten Truppenverbänden Alexanders
abgefangen wurde. Durch ihr rasches Vordringen wurden die Perser unaufmerksam und hinterließen plötzlich in ihrer Schlachtordnung
eine Lücke, die Alexander sofort erkannte und ausnutzte. Seine eigene Reiterei ging umgehend durch diese Lücke von der Defensive
in eine Offensive über. Sie drangen bis zu Darius III. vor, der wie in Issos erneut die Nerven verlor und floh. Genau wie
in Issos zerriss er dabei wieder die eigene Schlachtordnung und der Kampf ging verloren. Damit sich das persische Heer nicht
wieder zu einem Gegenangriff sammeln konnte, verfolgte Alexander es über eine Strecke von rund 55 Kilometern und zerstreute
die Reste der Truppen in ungefährliche, kleinere Verbände. Anschließend besetzte er die Zentren des persischen Reiches und
rückte in die Städte Babylon, Susa und Persepolis ein. Den enormen persischen Staatsschatz nahm er an sich, und als Rache
für die Zerstörungen des Xerxes in Griechenland ließ er Persepolis niederbrennen. Das Grab von Kyros, den er sehr verehrte,
ließ er dagegen renovieren. Das einst so mächtige Perserreich war nun endgültig untergegangen. Großkönig Darius III. wurde
später von seinen eigenen Leuten ermordet.
Alexanders Geheimdienstaktivitäten
Alle Schlachten, die Alexander schlug, waren sorgfältig vorbereitet. Kleine Reitergruppen, die stets vorzüglich getarnt waren,
ritten weit vor seinem Heer und meldeten alle Beobachtungen. Manchmal befanden sich Alexanders Späher viele Tagesreisen von
den Truppen entfernt, so dass zur raschen Nachrichtenübermittlung Kundschafterketten notwendig waren. Vor der Schlacht bei
Issos kannte Alexander beispielsweise bereits den Anmarschweg des Darius III., dennoch waren damals die Heere zunächst aneinander
vorbeimarschiert. Oft war es schwierig, die Meldungen der Späher zu interpretieren. Vor der Schlacht von Gaugamela meldeten
Späher einmal feindliche Truppenverbände und Alexander ließ seine Truppen sofort in Kampfstellung bringen. Doch es war nur
die persische Vorhut beobachtet worden, die Alexander ohne einen Angriff passieren ließ.
Der persische Großkönig konnte sich während der Kämpfe noch lange auf eine funktionierende eigene Gegenspionage verlassen.
Dabei wurde versucht, abzulenken und auch Fallen zu stellen. Alexanders Späher ergriffen einmal persische Kundschafter und
verhörten sie. Die Männer verrieten, dass das
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