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Spione kuesst man nicht

Spione kuesst man nicht

Titel: Spione kuesst man nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ally Carter
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es mir ging: Macey McHenry kennt sich mit Typen aus!! Das hätte mich natürlich nicht verwundern sollen, aber ich konnte nicht anders – ich kroch vor ihr auf dem Bauch und verehrte sie wie Kajal, Push-up-BHs und Partys ohne elterliche Aufsicht.
    Selbst Liz sagte: »Wahnsinn!«
    »Du musst mir helfen«, flehte ich Macey an.
    »Oooh, tut mir leid. Nicht mein Ding.«
    Natürlich nicht. Es war mir klar, dass Macey McHenry schon immer zu den Leuten gehört hatte, die man belauschte, und nicht zu denjenigen, die selbst lauschten. Sie konnte das Leben draußen unmöglich verstehen. Dann fiel mir ein, wie viel Zeit sie in der Stille ihrer Kopfhörer verbracht hatte, und ich fragte mich: Vielleicht doch?
    Vor mir stand eine Person, die in der Lage war, den Y-Chromosomen-Code zu knacken. So leicht würde ich sie nicht davonkommen lassen.
    »Oh, bitte!«, sagte ich
    »Red mit jemandem, der nicht das verflixte Maskottchen der siebten verflixten Klasse ist!« Sie setzte sich auf ihr Bett und schlug die Supermodelbeine übereinander. »Wenn du willst, dass ich mich um deine Jungsprobleme kümmere, dann gibt es nur eins.«
    Streng dich an, Hirn, streng dich an!, flehte ich im Stillen, aber mein Hirn war wie ein Auto, das im Schlamm steckte.
    »Ich will aus der Neulingsklasse raus«, sagte Macey, »und du wirst mir dabei helfen!«
    Das passte mir überhaupt nicht, aber ich brachte es trotzdem fertig zu fragen: »Und was springt für mich dabei raus?«
    »Erstens wird es kein Gespräch zwischen mir und unserer Freundin Jessica Boden über einen frühmorgendlichen Ausflug ins Labor mit einer Cola-Flasche oder einen nächtlichen Ausflug außerhalb des Schulgeländes geben, bei dem jemand mit Blättern im Haar nach Hause kam.« Sie grinste Liz an. »Oder über einen gewissen Vorfall während der Fahrstunde.«
    Zum ersten Mal hatte ich keine Zweifel, dass Macey doch ein Gallagher Girl war. Die Blicke, die Liz und Bex mir zuwarfen, sagten das Gleiche.
    »Habt ihr gewusst, dass Jessicas Mutter zur Verwaltung der Schule gehört?«, fragte Macey voller Sarkasmus. »Jessica hat diese Tatsache nämlich ungefähr einhundertfünfzig Mal erwähnt und –«
    »Okay, okay«, sagte ich. »Was krieg ich sonst noch?«
    »Eine Seelenverwandte.«
    »Meine Damen, hier geht es um Bündnisse«, sagte Mr Solomon, als er am nächsten Morgen vor unserer Klasse stand. »Vielleicht mögen Sie diese Leute nicht. Vielleicht hassen Sie diese Leute sogar. Vielleicht vertreten diese Leute alles, was Sie hassen, aber es ist nur Eines nötig, meine Damen – ein winziger Bestandteil an Gemeinsamkeit, um ein Bündnis in unserem Leben zu formen.« Er schlenderte zu seinem Pult zurück. »Um einen Verbündeten zu gewinnen.«
    Das war es also, was zwischen Macey und mir bestand – ein Bündnis. Wir waren keine Freundinnen, aber auch keine Feindinnen. Ich hielt mir nicht das Wochenende des Vierten Juli frei, um den Feiertag mit ihrer Familie in der Nähe vonNew York zu verbringen, aber ich hatte mir vorgenommen, trotzdem nett zu ihr zu sein.
    Zur Mittagszeit schlenderte Macey zu uns an den Tisch, und ich wappnete mich. Wenn die Kommunisten und Kapitalisten die Nazis gemeinsam bekämpfen konnten …, sagte ich mir. Wenn Spike an der Seite von Buffy kämpfen konnte, um die Welt von Dämonen zu befreien … Wenn Zitronen sich mit Limonen verbinden konnten, um etwas so Köstliches und Erfrischendes wie Sprite herzustellen, dann werde ich es doch wohl schaffen, mich an der Seite von Macey McHenry für die wahre Liebe einzusetzen!
    Sie setzte sich neben mich. Sie aß Kuchen. Ich musste noch mal hinschauen. Macey isst Kuchen?! Und dann redete sie sogar, aber ich konnte wegen eines Streitgesprächs am Nachbartisch (auf Koreanisch), bei dem es darum ging, ob Jason Bourne es mit James Bond aufnehmen könnte und warum es eine Rolle spielte, ob es sich um einen Sean-Connery-Bond oder einen Pierce-Brosnan-Bond handelte, nichts verstehen.
    »Hast du was gesagt, Macey?«, fragte ich, und sie warf mir einen Blick zu, der beinahe tödlich war. Sie griff in ihre Tasche, riss ein Stück Evapopapier ab und kritzelte Folgendes darauf:
    Können wir heute Abend lernen? (Wenn du’s jemandem verrätst, erwürg ich dich im Schlaf!)
    »Sieben Uhr?«, fragte ich. Macey nickte. Wir beide hatten ein Date.
    Der Kuchen hatte gut ausgesehen, weshalb ich aufstand, um mir selber welchen zu holen. Dabei streifte ich die Vogue, die Macey gelesen hatte, mit einem Blick, aber ich konnte nicht viel

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