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Spione kuesst man nicht

Spione kuesst man nicht

Titel: Spione kuesst man nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ally Carter
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nicht sicher, ob wir dich auf diese Schule gehen lassen sollten.«
    Ich hatte schon eine Menge Verrücktes im Leben gehört, aber jetzt blieb mir glatt die Luft weg. »Aber … du warst ein Gallagher Girl … ich bin so was wie eine Nachfolgerin … es ist …«
    »Schätzchen«, unterbrach mich Mom. »Als wir herkamen, wusste ich, dass ich dir alles, was sich nicht innerhalb dieser Mauern befindet, wegnehmen würde. Ich wollte nicht, dass du nur dieses Leben kennenlernst.« Sie strich mir über die Haare. »Dein Vater und ich haben uns gefragt, ob es wirklich das Beste für dich wäre.«
    »Was … wie habt ihr euch entschieden?«, fragte ich, aber sobald die Worte draußen waren, wusste ich, dass es eine dumme Frage war.
    »Ja, meine Kleine, als wir deinen Vater verloren, wusste ich, dass ich die Einsätze aufgeben musste –«
    »Und du hast einen Job gebraucht?«, versuchte ich, ihren Satz zu beenden.
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich wollte nach Hause.«
    Wann fing ich an zu weinen? Ich wusste es wirklich nicht. Es war mir auch egal.
    Sie strich mir wieder über die Haare und sagte: »Am meisten hat mich gequält, dass du deine Kindheit damit verbringen würdest, hart und stark zu werden und nie zu erfahren, dasses okay ist, sanft und lieb zu sein.« Sie setzte sich gerade hin und zwang mich, ihr in die Augen zu sehen. »Das zu tun, was von uns erwartet wird, heißt noch lange nicht, dass wir den Teil von uns ausschalten müssen, der liebt. Ich habe deinen Vater geliebt … ich liebe deinen Vater. Und dich. Wenn ich mir vorstelle, dass du das aufgeben müsstest … das nie kennenzulernen …, dann würde ich dich so weit wie möglich von hier wegbringen.«
    »Ich weiß«, sagte ich. Keine Lüge.
    »Gut. Ich bin froh, dass du klug genug bist, das zu verstehen«, meinte sie und schubste mich. »Und jetzt geh. Du hast noch Tests zu schreiben.«
    Ich wischte mir mit den Händen übers Gesicht und suchte nach verirrten Tränen. Dann stand ich auf und ging zur Tür. Aber bevor ich den Raum verlassen konnte, hielt sie mich mit den Worten auf: »Du hättest auch das andere Kästchen ankreuzen können. Es wäre okay gewesen, meine Kleine.«
    Ich schaute sie an und sah nicht die Schulleiterin, die Spionin oder die Mutter, sondern die Frau, die ich beim Weinen beobachtet hatte.
    Ich hätte sie nicht noch mehr lieben können.
    »Das würde ich nicht anfassen, wenn ich du wäre.«
    Josh wirbelte herum, als er mich hörte. Trotzdem blieben seine Finger gefährlich nah an Gillys Schwert. »Wir passen hier nämlich ziemlich gut auf unsere Sachen auf«, sagte ich und kam näher.
    Er steckte die Hände in die Taschen, wahrscheinlich der sicherste Ort für sie, aber die Geste erinnerte mich an den Abend, an dem wir uns zum ersten Mal getroffen hatten. Ichsehnte mich nach der dunklen Straße und der Chance, alles noch einmal zu tun.
    »So«, sagte er. »Eine Spionin, wie?« Sein Blick blieb an dem Schwert haften. Ich konnte es ihm nicht verdenken. Ich wollte mich auch nicht ansehen.
    »Ja.«
    »Das erklärt vieles.«
    »Sie haben es dir also gesagt?«
    Er nickte. »Ja, und sie haben mir alles gezeigt.«
    Irgendwie fand ich das schwer zu glauben, aber ich konnte ihn auch nicht fragen: Hast du das atomgetriebene Hovercraft im Keller gesehen? Also nickte ich ebenfalls.
    »Josh, du weißt, du darfst nie –«
    »Jemandem was verraten?« Er sah mich an. »Ja, das haben sie mir gesagt.«
    »Ich meine nie, Josh. Niemals!«
    »Ich weiß«, sagte er. »Ich kann ein Geheimnis für mich behalten.«
    Seine Worte versetzten mir einen Stich. Das sollten sie auch.
    Wir waren in einem Raum, der geheimem Leben und geheimen Triumphen gewidmet war. Da, wo er stand, konnte er alles sehen. Meine Schwesternschaft lag offen vor ihm. Meine Karten waren aufgedeckt. Aber zwischen uns war mehr Distanz als je zuvor.
    »Tut mir leid. Es tut mir leid, dass ich nicht … normal bin.«
    »Nein, Cammie, die Sache mit der Spionage kapier ich ja«, sagte er. »Aber dass du mir nicht erzählt hast, auf welche Schule du gehst, ist nicht die einzige Lüge.« Seine Stimme klang hart und verletzt. Seine Augen sahen aus, als hätte jemand draufgeschlagen. »Ich weiß ja nicht mal, wer du bist.«
    »Doch«, sagte ich. »Du weißt alles, was wirklich wichtig ist.«
    »Was ist mit deinem Vater?«, fragte er.
    Ich erstarrte. »Das ist geheim – was passiert ist – ich kann’s dir nicht sagen. Ich wollte, aber –«
    »Dann sag doch einfach, dass er gestorben

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