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Spionin in High Heels

Spionin in High Heels

Titel: Spionin in High Heels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Halliday
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vertragen.
    Die Wachen mit den steinernen Gesichtern, die an den Wänden standen, beruhigten meine Nerven nicht gerade, also setzte ich mich lieber an einen Tisch in der Nähe des Ausgangs. Fünf Minuten später wurde Richard durch die selbstschließende Tür am anderen Ende des Raumes hereingeführt. Beinahe hätte ich Mitleid mit ihm gehabt, als er mir gegenüber Platz nahm. Seine Augen waren dunkel gerändert, als hätte er nicht geschlafen, und auf seinem Kinn wuchsen blasse Stoppeln. Nur dass die mich nicht an eine Gillette-Werbung erinnerten. Eher an das Polizeifoto von Nick Nolte.
    »Danke, dass du gekommen bist«, sagte er.
    Ich nickte und wusste nicht recht, was ich sagen sollte.
    »Hat Abrahams dir gesagt, dass ich nicht auf Kaution rauskomme?«
    Ich nickte wieder. »Tut mir leid.«
    »Mir auch.« Er sah sich um, als könnte er immer noch nicht glauben, dass er hier war.
    Tatsächlich ging es mir genauso. Aber ich rief mir in Erinnerung, warum ich hergekommen war.
    »Richard, ich muss mit dir über deine Frau sprechen.«
    Er mied meinen Blick und sah hinunter auf seine Hände. »Es tut mir leid, dass ich dir nicht von ihr erzählt habe, Maddie. Ich wollte dir nicht wehtun.«
    »Du meinst, ich sollte eigentlich nie von ihr erfahren?«
    »Nein. Ic h … wir leben getrennt.« Er seufzte und sah mich immer noch nicht richtig an. »Ich lebe in meiner Wohnung hier, und sie lebt in Orange County. Ich habe die Scheidung nur noch nicht eingereicht, weil ich im Moment nicht will, dass ihre Anwälte in meinen Finanzen herumschnüffeln.«
    Ich betrachtete ihn nachdenklich. Glaubte ich ihm? Ich wusste es nicht. »Und was ist mit dem Sportwagen?«
    »Gott, woher weißt du den n … ?« Er brach ab, als sein Blick den meinen traf. Er schüttelte den Kopf und fuhr sich mit der Hand durch das Haar, sodass es in kleinen Büscheln hochstand. Vermutlich gehörte Haargel nicht zur Standardausstattung eines Gefängnisses. »Ich habe Amy den Sportwagen gekauft, damit sie mich für eine Weile in Ruhe lässt. Sie wollte die Scheidung jetzt einreichen, aber das konnte ich nicht riskieren. Ihr Anwalt hätte eine genaue Aufstellung von jedem Penny, der durch meine Hände gegangen ist, verlangt. Bei den Schwierigkeiten, die Greenway macht e … na ja, ich dachte eben, dass es im Moment keine gute Idee wäre.«
    »Also ist sie auf dein Geld aus?« Die Aschenbrödeltheorie sah wieder vielversprechender aus.
    »Nein. Nein, so ist Amy nicht. Geld ist ihr nicht wichtig.«
    Na klar!
    Er schüttelte den Kopf. »Der Sportwagen war meine Idee.«
    »Richard, wusste Amy, dass du mit mir zusammen warst?«
    Er sah schuldbewusst in die Runde, überallhin, nur nicht mir in die Augen. »Nein. Das habe ich ihr nicht gesagt.«
    Was nicht bedeutete, dass sie es nicht selbst herausgefunden hatte. Und dann total ausgerastet war. Ich fragte mich, was Richard wohl von Aschenbrödel halten würde, wenn sie die Mörderin wäre? Würde er ihr den Sportwagen wieder abnehmen? Denn es störte mich, dass er sie verteidigte, obwohl er mir eben gesagt hatte, dass sie getrennt lebten. Was meinte er, wenn er sagte, Aschenbrödel wäre Geld nicht wichtig? Wem war denn Geld nicht wichtig?
    Ich hatte ehrlich vor, ihn noch weiter nach seiner möglicherweise gemeingefährlichen Frau auszufragen. Ich wollte wirklich die kühle und sachliche Faktensucherin sein, die ihre einzige Aufgabe darin sieht, sie einzubuchten. Aber je mehr ich über das perfekte Aschenbrödel und ihren perfekten Z3 nachdachte, desto mehr überkam mich die typische Unsicherheit der »anderen Frau«. Ich würde es gerne auf die Hormone schieben, dass ich erst fragen wollte: »Glaubst du, deine Frau ist zu einem Mord fähig?«, mir dann aber etwas völlig anderes über die Lippen kam.
    »Liebst du sie immer noch?« Mein Herz klopfte heftig vor Aufregung, denn ich wusste, wie viel mir seine Antwort bedeutete.
    »Nein. Mein Gott, nein! Denkst du wirklich, ich würde dir das antun, Maddie?« Seine blauen Augen suchten meine, als er über den Tisch griff und meine Hand nahm. Er begann, mit dem Daumen kleine Kreise in die Innenseite zu malen und sah mich dabei flehend an. »Ich schwöre dir, Mäuschen, du bist die einzige Frau für mich.«
    Ich begann, weich zu werden. Er sah aus, als würde er es wirklich ernst meinen. »Woher kam die Kondomhülle auf deinem Schreibtisch?«
    »Was?«
    Ich musste ihm zugutehalten, dass er ehrlich verwirrt aussah.
    »Ich habe dein Büro durchsucht und eine leere Kondomhülle

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