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Spionin in High Heels

Spionin in High Heels

Titel: Spionin in High Heels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Halliday
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Bauch zu Mollys.
    »Nicht schlimm«, sagte ich schnell und zog den Bauch ein. »Das ist nur Wasser. Ich hatte ein üppiges Frühstück. Und ich war länger nicht mehr im Fitnessstudio.« Ich weiß, es wäre überzeugender gewesen, wenn ich mich für nur eine Entschuldigung entschieden hätte.
    »Weißt du, was diesem Kleid noch fehlt?«, fragte Molly und betrachtete mein Spiegelbild.
    Hmm m … ein Feuerzeug und ein Kanister Benzin?
    »Perlen. Auf ein Brautjungfernkleid gehören Perlen.«
    Ich öffnete den Mund, um zu protestieren, aber ich glaube, der Modeschock verlangsamte meine Reaktionen.
    »Eine wunderbare Idee!«, kreischte Mom, bevor ich etwas sagen konnte. »Maddie, du bleibst hier, wir sind gleich zurück.«
    Alle drei wuselten aus dem Anproberaum (mit Ausnahme von Mrs Rosenblatt, die watschelte) und machten sich auf die Suche nach Perlen.
    Ich starrte in den Spiegel. Und versuchte, nicht in Panik zu geraten. Ich rief mir die vielen Stunden in Erinnerung, die meine Mutter mit mir in den Wehen gelegen hatte. Es war ja nur ein Tag. Ich musste es nur einen einzigen Tag tragen, und dann konnte ich es ganz hinten in meinen Schrank stopfen und musste es nie wieder ansehen. Ich meine, wie viele Leute würden mich darin schon zu Gesicht bekommen?
    »Niedlich«, sagte eine tiefe Stimme hinter mir.
    Oh! Mist!
    Ich fuhr so schnell herum, dass mein Busen beinahe aus dem Ausschnitt gesprungen wär e …
    Und stand Ramirez gegenüber.
    Vulkanartige Hitze schoss mir in die Wangen. Am liebsten hätte ich mir die Hände vors Gesicht geschlagen und geschrien »Sehen Sie mich nicht an!« Stattdessen rang ich mir ein würdevolleres »Danke!« ab.
    »Lila steht Ihnen.« Seine Mundwinkel zuckten.
    »Es passt zu meiner Aura.« Na toll, das hörte sich wirklich intelligent an.
    Ramirez hob eine dunkle Augenbraue.
    »Eigentlich ist meine Aura nicht rein lila. Sie hat nur lila Streifen. Das bedeutet, ich habe Sorgen. Das sagt zumindest das Medium. Was gut ist. Immer noch besser, als sich gar keine Gedanken zu machen, stimmt’s? Außerdem habe ich nicht zugenommen. Das ist nur Wasser.« O h – mei n – Gott! Sei still, Maddie!
    Ich holte tief Luft und riss mich zusammen, bevor ich ganz zu einer Karikatur der dummen Blondine mutierte. Stattdessen fragte ich: »Was machen Sie denn hier?« Ramirez wirkte in einem Geschäft für Brautmoden so fehl am Platz wie Stiefpapa bei einem Footballspiel. Er trug wieder diese gut sitzenden Jeans, dieses Mal aber ein weißes T-Shirt, das sich gegen seine natürliche Bräune abhob. Aber, weißes Shirt hin oder her, er sah so dunkel und gefährlich aus, dass ich nicht wusste, ob ich mich ein bisschen näher zu ihm stellen oder lieber vor ihm zurückweichen sollte.
    »Bei unseren Ermittlungen hat sich etwas Neues ergeben«, sagte er. »Ich muss Ihnen noch ein paar Fragen stellen.«
    »Hier? Sofort?«
    »Warum nicht?«
    »Wie haben Sie mich gefunden?«
    Er lächelte. »Ihr Wagen steht im Parkverbot.«
    Grrr. Ich wusste, ich hätte nicht in der roten Zone parken sollen. »Seit wann ist L.A. denn eine so kleine Stadt?«
    Sein Lächeln wurde breiter, und das sexy Grübchen zeigte sich. »Seitdem ich im Rückspiegel nach kleinen roten Jeeps Ausschau halte.«
    Damit hatte er mich. Es stimmte ja, ich war ihm tatsächlich gefolgt. Huch, wie schrecklich stalkerisch sich das anhörte!
    Ramirez betrat den Raum und lehnte sich lässig an die Wand. Auf einmal war der Raum viel zu eng, und ich fühlte mich unsicher in meinem lila Menschenfresser. »Ich bin nicht gerade für eine Vernehmung gekleidet.«
    »Ich finde, Sie sehen gut aus.« Seine Augen wanderten an mir hinunte r … und dann langsam wieder nach oben.
    Instinktiv bedeckte ich meinen Ausschnitt.
    »Ich habe Ihnen alles gesagt, was ich weiß. Richard hat das Mittagessen mit mir am Freitag abgesagt. Seitdem habe ich ihn nicht mehr gesehen.«
    »Also waren sie seitdem nicht mehr in seinem Büro?«
    Ich versuchte seinem Blick nicht auszuweichen. »Eigentlich nicht.«
    Ramirez sah mich prüfend an. »Hm-hm. Wollen Sie mir diese Antwort erklären?«
    »Nein«, antwortete ich ehrlich.
    Seine Lippen zuckten wieder. »Das habe ich mir gedacht.«
    Er machte eine Pause und wartete darauf, dass ich etwas sagte. Vielleicht hoffte er, dass ich unter dem Druck des Schweigens zusammenbrechen würde. Was sehr wahrscheinlich war. Unter seinem espressobraunen Blick begann ich zu zappeln, als würde ich statt lila Polyester auf einmal durchsichtige Unterwäsche

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