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Spionin in High Heels

Spionin in High Heels

Titel: Spionin in High Heels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Halliday
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Ramirez, als wenn er gar nicht da wäre. »Geht er in die Messe?«
    »Ä h … « Da war ich überfragt.
    »Meine Familie geht in die St. John Vianney«, sprang mir Ramirez bei.
    Er war katholisch? Oh mein Gott! Meine Großmutter würde glücklich sterben können. Maddie hatte doch tatsächlich einen anständigen, katholischen Jungen mit nach Hause gebracht. Na ja, auf jeden Fall einen katholischen Jungen. Ob er anständig war, musste die Jury erst noch entscheiden.
    Meine Großmutter machte schmale Augen wie eine Katze. »St. John Vianney? Kennen Sie Vater Michael?« Sie stellte ihn auf die Probe.
    »Aber ja. Letztes Jahr habe ich sogar mit ihm zusammen an einem Präventionsprogramm gegen Kriminalität bei Jugendlichen gearbeitet. Ich richte ihm aus, dass Sie nach ihm gefragt haben.«
    Großmutters Falten glätteten sich, als sie nun leicht lächelte und nickte, und mich überkam der Verdacht, dass sie im Geist bereits die St. Mark’s Chapel für die Springer-Ramirez-Hochzeit buchte.
    Ramirez beugte sich zu mir. »Ich glaube, deine Großmutter mag mich.« Dann zwinkerte er mir zu, und ich spürte, wie sich seine Hand auf mein Knie legte.
    Ich zuckte zusammen. Mir war nicht ganz klar, ob Ramirez mein Fahrer oder meine Verabredung war oder ob er mich nur im Auge behalten wollte für den Fall, dass Richard versuchte, mit mir Kontakt aufzunehmen. Okay, ich hatte gerade die ganze Nacht auf seine Brust gesabbert. Und er war hier, auf der Hochzeit meiner Mutter, und wickelte sogar meine Großmutter mit seinem Charme ein. Und wenn es eine Olympiade im Küssen gäbe, wäre ihm die Goldmedaille jetzt schon sicher gewese n – davon hatte ich mich gestern Abend selbst überzeugen können.
    Aber als die Wirkung des Wodkas langsam verflog, zeigte die Realität wieder ihre hässliche Fratze: Ramirez arbeitete an einem Fall, Richard war auf der Flucht, und ich befand mich zwischen zwei Stühlen und wusste nicht, auf wessen Seite ich war.
    Mittlerweile glaubte ich schon, Richard zu hassen. Es war schwer, einen Mann, der eine Disneyfigur geheiratet hatte, nicht zu hassen. Aber aus irgendeinem Grund war ich auch noch nicht bereit, ihn fallen zu lassen. Wenigstens nicht, ohne seine Version der Geschichte gehört zu haben. Auch abgesehen von meiner möglichen Schwangerschaft, hatten Richard und ich eine gemeinsame Geschichte. Und das wollte ich nicht einfach so wegwerfen. Die ganze Grübelei verursachte mir ein mulmiges Gefühl im Magen, wie das eine Mal in der zweiten Klasse, als ich einen schlechten Burrito gegessen und einen Überschlag zu viel auf dem Klettergerüst gemacht hatte.
    Aber ich schob Ramirez’ Hand nicht fort.
    »War es nicht eine wunderbare Zeremonie?«, zwitscherte Molly.
    Großmutter schnaubte. »Kein Priester. Anständige Menschen heiraten in einer Kirche, mit einem Priester, nicht auf irgendeinem Rasen.« Sie wandte sich an Ramirez. »Molly hat in St. Mark’s geheiratet. Alle unsere Mädchen haben in St. Mark’s geheiratet«, betonte sie.
    Ramirez sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. Ich tat so, als hätte ich eine interessante Fluse auf dem lila Menschenfresser gefunden.
    »Unsere Hochzeit war ja so schön«, schwärmte Molly. »Überall die herrlichen weißen Rosen, und mein Kleid war aus weißer Spitze und hatte eine lange, wunderschöne Schleppe, di e – Stan, hol deinen Sohn, er klettert schon wieder auf das Podium. Also, die Schleppe war endlos. Ich brauchte einen Schleppenträger, unglaublich, was? Ich habe mich wie eine Prinzessin gefühlt un d – Stan, hol ihn, er reißt noch das ganze Ding um! Was sagte ich gerade? Ach ja, St. Mark’s. Die Trauung war einfach hinreißend. Ihr müsst unbedingt Vater Jacobs für eure Hochzeit nehmen, er ist wirklich gan z – Stan, wenn du dem Jungen noch mehr Kuchen gibst, kastriere ich dich! Hol ihn jetzt endlich da runter! Also, wo war ich?«
    Ich starrte sie wie gebannt an, und mein Kinnladen hing herunter wie in einem Zeichentrickfilm. Es war wie ein furchterregender Blick in meine Zukunft. Wie der Geist der noch kommenden Schwangerschaftshormone. Ich hob mein Wasserglas und nahm einen kräftigen Schluck, um die aufkommende Hysterie niederzukämpfen. Und ich nahm mir fest vor, sobald ich zu Hause war, den Test zu machen.
    Stan murmelte etwas, das sich anhörte wie: »Noch vier Monate«, bevor er den Tisch verließ, um seine Kuchen essenden Monster zu bändigen.
    »Molly hat schon drei Kinder«, informierte Großmutter Ramirez. »Wenn Sie eine große

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