Spionin in schwarzer Spitze (Baccara) (German Edition)
„Ja, die Familien sind auch über den Tod meines Vaters hinaus befreundet geblieben. Aber was soll das, Jack? Was willst du von mir?“
„Ich muss meinen Namen wieder reinwaschen“, sagte er angespannt. „Meinen guten Ruf wiederherstellen. Und dabei … musst du mir helfen.“
3. KAPITEL
„Jack, ich weiß, dass du deinen Vater nicht getötet hast“, versuchte Nikki ihn zu beruhigen. „Wenn ich nur den geringsten Zweifel hätte, wäre ich sicher nicht mit dir ins Bett gegangen.“
„Leider sehen das nicht alle so wie du“, erwiderte Jack und lockerte seine Krawatte, die ihn plötzlich einzuengen schien. „Die Polizei hat mich auf dem Kieker. McDonough hat mich schon mehrmals vernommen. Ich habe das Gefühl, für ihn bin ich der Hauptverdächtige.“
„Er tut nur seine Pflicht“, sagte sie verunsichert. „Das heißt noch lange nicht …“
„Ja, ich weiß, dass die Polizei nichts gegen mich in der Hand hat. Dass mein Auto in der Mordnacht in der Nähe vom Firmengebäude der Kincaid Group geparkt war, besagt gar nichts. Aber trotzdem – mein Vater ist ermordet worden, und du sollst mir helfen herauszufinden, wer es war. Oder wenigstens meine Unschuld zu beweisen.“
Bedauernd schüttelte sie den Kopf. „Nein, die Polizei ermittelt, und da kann und will ich mich nicht einmischen. Charles mag ein guter Freund der Familie sein, aber da wird er nicht mitspielen. Nicht mal mir zuliebe.“
„Du sollst dich in die Ermittlungen ja auch nicht einmischen, Nikki. Aber deine Dossiers haben gezeigt, wie gründlich, logisch und analytisch du arbeitest. Genau diese Art von Hilfe brauche ich.“
Hilflos zuckte sie mit den Schultern. „Wieso sollte ich mehr herausfinden als die Polizei mit all ihren Leuten?“
„Vielleicht will die Polizei gar nicht so genau hinsehen, wenn sie schon einen Verdächtigen hat, der ihr gut in den Kram passt.“
„Jetzt hör aber auf, Jack“, entgegnete sie empört. „So ist Charles nicht. Auf gar keinen Fall.“
Jack sah ihr tief in die Augen. „Den Kincaids würde es auf jeden Fall gut in den Kram passen, wenn die Polizei mir den Mord an meinem Dad anhängt. Wer weiß, vielleicht haben sie McDonough sogar in diese Richtung gedrängt. So könnten sie mich elegant loswerden. Und in der Firma würde wieder Ruhe herrschen.“
„Charles lässt sich nicht in eine Richtung drängen“, widersprach Nikki. „Sonst hätte er bestimmt nicht Reginalds Frau als Tatverdächtige festgenommen. Sie ist erst wieder freigekommen, als sie Cutter Reynolds erlaubt hat, zuzugeben, dass sie beide in der Mordnacht zusammen waren – und dass sie schon seit drei Jahren eine Affäre haben.“
Jack nickte. „Stimmt, das spricht für Charles’ Unbestechlichkeit und Unabhängigkeit. Trotzdem, der Kreis der Verdächtigen ist in den letzten fünf Monaten immer mehr zusammengeschrumpft. Eigentlich bin nur noch ich übrig. Und ich werde bestimmt nicht einfach abwarten und tatenlos zusehen, bis sie irgendwann ein gefälschtes Beweisstück aus dem Hut ziehen und mich einbuchten. Wenn du mir nicht helfen willst, gehe ich der Sache eben alleine nach.“
Nikki runzelte die Stirn. „Du lässt mir keine Wahl, oder?“
„Das ist eben der Craig in mir.“
„Du wirst niemals so ein Schuft wie Craig sein“, beruhigte sie ihn lächelnd.
Sie sagte das so gefühlvoll und zärtlich, dass er gar nicht anders konnte, als sie in die Arme zu ziehen und zu küssen. Sie leistete keinen Widerstand.
„Habe ich dir schon mal gesagt, dass du von allen Frauen, die ich je geküsst habe, die perfektesten Lippen hast?“
„Ach ja?“
„Ja. Sie haben genau die richtige Form und die richtige Größe. Üppig, aber ohne einen Mann zu ersticken. Groß, aber ohne einen Mann als Ganzes zu verschlingen.“
Sie musste lachen. „Gott bewahre!“
„Und sie wissen genau, was sie tun. Exakt wie die Frau, der sie gehören.“
„Danke. Ich kann dir das Kompliment zurückgeben. Nicht nur, dass deine Lippen perfekt sind, auch die Art und Weise, wie du sie benutzt, ist vollkommen.“ Zärtlich fuhr sie mit dem Zeigefinger seinen Mund entlang. „Anders als andere Männer – an die ich natürlich schon längst nicht mehr denke – eroberst du nicht einfach so meinen Mund.“
„Wenn ich mich recht erinnere, habe ich das aber auch schon mal getan.“
„Ja, aber nur wenn es zu der Situation passte“, entgegnete sie. „Meistens fängst du ganz sanft und verführerisch an. So etwa …“ Zärtlich machte sie es ihm vor,
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