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Spitfire: Kühler Tod

Spitfire: Kühler Tod

Titel: Spitfire: Kühler Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Sandoval
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Boxsack verwechselt hat. Ich war es, die den Notruf gewählt und damit die Polizei alarmiert hat. Doch das muss er ja nicht unbedingt wissen. Ich setze meine argloseste Miene auf. »Wenn ich irgendetwas für Sie tun kann …«
    »Danke. Das weiß ich wirklich zu schätzen«, sagt er und bleibt stehen, weil wir an der Straße angekommen sind.
    Mit einem letzten Winken zurück gehe ich unsere Einfahrt hoch und steige in Papas Truck.
    »Was war das denn?«, fragt Papa.
    »Das weiß ich auch noch nicht so recht.«
    Als Papa auf die Straße einbiegt, steht der prügelnde Ehemann noch immer, wo er war, als wolle er sichergehen, dass ich seinem Grundstück fernbleibe. Ich beuge mich zur Fahrerseite und drücke auf die Hupe. Iggy hat sie vor langer Zeit ein wenig frisiert und jetzt ist sie genauso laut wie er. Der Prügelknabe macht einen Satz. Papa wirft mir einen missbilligenden Blick zu. Und ich versuche mir das Grinsen zu verkneifen, während wir davonfahren.

KAPITEL 18
    Zu Hause angekommen, sammle ich meine Schmutzwäsche zusammen und mache mich auf den Weg in die
Gehirnwäsche.
Nachdem ich einige Maschinen gefüllt habe, setzte ich mich in das Café. Während ich auf Whim warte, studiere ich die Speisekarte. Zu meiner Enttäuschung lese ich, dass es das
Dein-Gehirn-auf-Drogen-Sandwich
nur an Wochentagen gibt.
    Whim ist eine notorische Zuspätkommerin, also warte ich nicht auf sie, sondern bestelle die
Wäscheladung-Nachos.
Kurz darauf wird ein Korb mit Nachos an meinen Tisch gebracht, dazu Bohnenmus, zwei Sorten Käse, kalte Tomatensoße, Jalapenos und frische Guacamole. Um Bauchschmerzen zu vermeiden, beschließe ich nur die Hälfte zu essen und mir den Rest für heute Abend einpacken zu lassen.
    In der Praxis versagt der Plan dann allerdings. Gerade verspeise ich den letzten soßetriefenden Nacho, als ich Herpes hereinschlendern sehe. Dieser Typ hat mir weisgemacht, Justin sei einen autoerotischen Erstickungstod gestorben, was ich dann den Polizisten gegenüber erwähnt und mich damit zum absoluten Volldeppen gemacht habe. In der Hand hält er ein zerlesenes Taschenbuch.
Held wider Willen
von Donald Westlake.
    »Ist der Stuhl noch frei?«, fragt Herpes.
    »Ja. Und dieser hier wird es auch sein, wenn du dich setzt.«
    »Ach, komm schon, Tomi. Du kannst doch nicht immer noch wütend auch mich sein. Irgendjemand hat mir falsche Informationengegeben. Das passiert schon mal.« Weil Herpes ja angeblich ein Spitzel der Polizei ist, dachte ich, seine Informationen kämen von dort.
    Ich stehe auf, um zu gehen. »Ich kann’s wiedergutmachen«, ruft er schnell.
    »Danke«, gebe ich gehässig zurück. »Aber ich steh nicht so auf Schmuddelheftchen.«
    »Nein. Ich habe mehr Infos über Justin.«
    Ich erstarre. »Raus damit«, sage ich und lasse mich langsam wieder auf den Stuhl sinken.
    Er setzt sich mir gegenüber und beugt sich vor. »Justin hat seinen Killer gekannt.«
    Meine Knochen werden zu Pudding. »Woher weißt du das?« Meine Stimme ist kaum ein Flüstern.
    »Es gibt einen Zeugen … irgend so ein Nachofresser mit einem Laubsauger.«
    »Pass auf, was du sagst!«, warne ich ihn.
    Da erinnert sich Herpes wieder daran, mit wem er da spricht. »Tschuldigung. Wie auch immer, der … Hispanoamerikaner, der da so den Rasen mäht und Sachen durch die Gegend pustet, hat einen Typen an Justins Tür klopfen sehen. Sie haben kurz geredet und dann hat Justin ihn reingelassen.«
    »Konnte er ihn gut sehen?«
    »Ziemlich gut.«
    »Und?«
    »Und das ist alles, was ich weiß.«
    Ich breche meinen Vorsatz, Herpes niemals anzufassen, und packe ihn am Kragen. »Das ist alles! Was soll das heißen, das ist alles!«
    »Ich war bei der Arbeit und hab so nen Typen belauscht, der in sein Handy gefaselt hat. Hat erzählt, dass der Kerl mit dem Laubsauger nicht deportiert wird, wenn er eine Aussage macht.«
    Ich mustere ihn misstrauisch. »Woher willst du wissen, dass es überhaupt um Justin ging? Und woher willst du wissen, dass sich dieser Kerl mit dem Fall auskennt? Ist er ein Cop?«
    Herpes befreit sich aus meinem Griff. »Weil er Justins Namen gesagt hat … Justin Thyme … so hat er es gesagt. Und ich kenne ihn. Er ist kein Cop …« Herpes legt eine dramatische Pause ein. »Er ist der Bezirksstaatsanwalt.«
    »Der Bezirksstaatsanwalt hat in einem Pornoschuppen über Justins Fall gesprochen? Das ist so billig.«
    »Nicht so richtig. Er ist nach draußen gegangen. Ich habe eine Kamera und ein Mikrofon vor der Tür installiert

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