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Spitze Buben

Spitze Buben

Titel: Spitze Buben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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Körnerkiller randalierten unten im Gastraum.
    »Und das, obwohl er sich in aller Ruhe hätte abregen können. War irgendeiner dieser Kerle mit dir verwandt, Stoppel? Vielleicht dein Liebhaber oder sowas?«
    Der Kleine guckte nur böse.
    »Er gefällt mir.« Morpheus sah Poller an, der den Kurzen ziemlich unsanft nach irgendwelchen schmerzhaften Wunden absuchte.
    »Was?« wollte der Junge wissen.
    »Offiziell ist er noch immer unser Gast.«
    »Klar. Wenn ich hier mit dem Kerl zusammenhockte, der meine ganze Bande ausgelöscht hat, wäre ich auch ein bißchen mehr als nur beleidigt. Seht euch diesen Idioten an. Er denkt sich schon eine Folter für uns aus, obwohl er selbst bis zu den Haarspitzen in der Scheiße sitzt.«
    »Narzisio! Achte auf deine Sprache!«
    »Er hat nicht ganz unrecht, Morpheus«, mischte ich mich ein. »Dieser Clown sollte eigentlich mehr Angst haben.«
    »Das kommt schon noch, Garrett. Er ist eben nicht von hier.«
    Der Meinung schloß ich mich an. »Woher weißt du das?« Ich wollte nur herauskriegen, ob wir beide dasselbe dachten.
    »Eben weil er keine Angst hat. Siehst du, langsam dämmert ihm, wer ihn am Arsch hat. Er kriegt Muffensausen. Sie haben ihm nichts gesagt, als sie ihm den Job aufs Auge gedrückt haben. Sie haben ihm nur Gold in die Taschen gesteckt und erzählt, es ginge um einen einfachen Überfall.«
    »Vermutlich hast du recht.« Ich versuchte, wild zu lächeln, wie die Jungs auf der Station für gewalttätige Irre, wenn man sie zum Spielen rausläßt.
    Morpheus hatte recht. Der Kurze hatte wenigstens von Morpheus Ahrm gehört, wenn auch nicht von mir. Er quiekte vor Angst. Vielleicht lag Winger mit ihrer Einschätzung, was einen üblen Ruf anging, gar nicht so falsch.
    »Ich glaube, er hat uns einiges mitzuteilen«, stellte Morpheus fest.
    »Aha.« Ich wandte mich an den Kleinen. »Möchtest du gern eine glückliche Nummer Sieben sein, die Sieben, die davonkommt? Oder möchtest du kaltgemacht werden?«
    »Die Sieben ist doch eine Glückszahl, oder?«
    »Sieh mal einer an. Er hat seinen Humor nicht verloren, Morpheus. Großartig. Na dann, Stoppel, wie lautete der Plan?« Zu Morpheus gewandt sagte ich: »Wäre eine Schande, ihn zu verschwenden.«
    Morpheus grinste fies. »Der beste Gedanke, den du seit langem gehabt hast.« Er war bereit, loszulegen. Ich war überrascht, wie schnell er mir seine Hilfe angeboten hatte, und erinnerte mich an die Blicke zwischen ihm und Beißer und Paddel. Hatten die drei noch eine alte Rechnung mit dem Regenmacher offen?
    Es bereitet mir immer Sorgen, wenn Morpheus allzu hilfsbereit ist. Meistens endet es damit, daß man mich übers Ohr haut.
    »Wieviel willst du ausgeben, Garrett?«
    Ich überschlug kurz meine Vereinbarung mit Maggie Jenn und dann meinen Vorschuß. »Nicht sehr viel. Hast du was Bestimmtes im Sinn?«
    »Erinnere dich an den Ruf des Regenmachers. Wir könnten einige Spezialisten brauchen, die ihn ruhigstellen, wenn er sich aufregt.«
    »Spezialisten?« Das war ein typisches Verkaufsgespräch. »Wen denn?«
    »Die Roze-Drillinge.« Natürlich. Wie immer die arbeitslosen Verwandten.
    Ich würde sie zwar nicht als Spezialisten bezeichnen, aber sie konnten tatsächlich jeden ruhigstellen. Doris und Marsha Roze waren fünffünfzig groß und konnten ein Mammut mit einem Schlag flachlegen. Sie waren teils Gigant, teils Troll, und die einzige Chance, sie zu besiegen, bestand darin, ihre Entschlossenheit mit einer Brauerei zu ertränken. Sie ließen alles stehen und liegen, wenn sie sich besaufen konnten.
    Der dritte Drilling war ein nerviger kleiner Zwerg, der kaum Morpheus' Größe hatte. Er war nur zu einem gut: Als Dolmetscher für seine Brüder.
    »Nein, Morpheus. Das hier ist schon die reinste Freakshow. Ich will nur mit dem Kerl reden und rausfinden, warum er sich mit mir anlegt.«
    Morpheus starrte Stoppel an. »Garrett, Garrett, und das gerade in dem Augenblick, als ich dachte, du würdest Vernunft annehmen. Man unterhält sich nicht mit dem Regenmacher. Er versteht nur rohe Gewalt. Entweder kannst du ihn in den Arsch treten, oder er tritt dir in den Arsch. Es sei denn, er hätte sich über Nacht entschieden verändert.«
    Ich schnitt eine Grimasse.
    »Was?«
    »Mein Budget ist ziemlich begrenzt.«
    »Erzähl mir mal was Neues.«
    »He!«
    »Jetzt wirst du wieder knauserig, Garrett. Willst du Geld sparen? Dann nerv den Regenmacher nicht. Verrammel einfach deine Tür und kuschel dich an deine Geldbeutel und bete, daß er keine

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