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Spitze Buben

Spitze Buben

Titel: Spitze Buben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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Dem Gottverdammten Papagei den orthodoxen, transzendentalen Indizienbeweis zu erklären. Der Gottverdammte Papagei gab dazu einige Bemerkungen von sich, mit denen ich absolut übereinstimmte.
    Ich begann die Suche nach Schmeichler. Das Geräusch von oben, das ich als Schnarchen identifizierte, schien einer näheren Untersuchung wert.
     
    Schmeichler lag rücklings ausgebreitet auf Deans Bett. Sein Schnarchen klang wie das Paarungsgegrunze von Donnerechsen. Vor Ehrfurcht blieb ich wie angewurzelt stehen. Das konnte kein Mensch sein. Sein Schnarchen hätte einem Halbgott alle Ehren gemacht. Er gab eine ganze Sinfonie von Schnarchtönen, Brummen, Fauchen, Schnauben, Schmatzen und Gurgeln von sich. Er konnte offenbar die verschiedensten Schnarchlaute hervorbringen, und das in einem einzigen Atemzug.
    Als ich mich wieder rühren konnte, ging ich in mein Zimmer. Ich störe ungern einen Künstler bei der Arbeit. Nachdem ich die Tür geschlossen hatte, trat ich ans Fenster und warf einen prüfenden Blick auf Morpheus und seine Leute sowie den wirklich erstaunlichen Betrieb auf der Macunado. Wohin mochten alle diese Geschöpfe gehen? Was trieb sie zu dieser Stunde hinaus? Brodelte es nur in meinem Viertel? Ich erinnerte mich nicht, schon einmal in einer anderen Gegend soviel Betriebsamkeit gesehen zu haben, auch wenn zur Zeit die ganze Stadt überfüllt zu sein scheint.
    Ich konnte jeden einzelnen von Schmeichlers Schnaufern hören. Was bedeutete, daß ich sein Schnarchen glasklar hören würde, solange er in meinem Haus nächtigte.
    Das hat man von seinen guten Taten!
     
    Morpheus warf seinen Jungs einen vielsagenden Blick zu und hielt ansonsten die Klappe. Dafür schüttelte er bedeutsam den Kopf. Selbst ich fragte mich mittlerweile, ob sie sich die Geschichten über ihren Dienst als Marines nicht ausgedacht hatten. Vor allem Efeu. Er trug D. G. Papagei auf der Schulter, der seine derbsten Gossensprüche mit Erklärungen wie: »Kräh, Alterchen! Wir sind wilde Piraten!« mischte. Das erregte natürlich eine Menge Aufmerksamkeit. Genau das Richtige, wenn man sich an einen Burschen wie den Regenmacher anschleichen will.
    Mein Gefangener deutete auf eine Monstrosität aus Ziegel und Stein, von der er behauptete, es sei das Hauptquartier des Regenmachers. »Du hast bekommen, wofür du gezahlt hast, Garrett«, verkündete Ahrm überflüssigerweise.
    Sein Blick glitt über Efeu und Schmeichler. »Du wolltest ja für die Roze-Brüder nicht löhnen.«
    »Erinnere mich nicht daran.« Schmeichler war zwar wach, aber in seinem Oberstübchen war eindeutig niemand zu Hause. Efeu stritt sich immer noch mit D.G. Papagei. Der gefiederte Teufel glaubte anscheinend, er habe Efeu durchschaut und erging sich erneut in Schilderungen seiner Zeit als Seefahrer.
    Morpheus sah sich nach Poller um. Er knackte mit den Fingern, als quälte ihn dieselbe Versuchung wie mich. »Nur zu«, ermunterte ich ihn.
    Er runzelte die Stirn. »Das geht nicht. Aber mir fällt schon noch was ein.«
    »Im Laufe unserer Beziehung sind mir ein paar Dinge über unseren heißgeliebten Mr. Big klargeworden.« Ich war umsichtiger gewesen als sonst und hatte vorhergesehen, daß D. G. Papagei eine Beule am Hintern werden konnte. Deshalb hatte ich ein kleines Fläschchen Brandy eingesteckt, das Efeu entgangen war.
    Morpheus kicherte. Er wußte es also auch. »Wir müssen nur Efeu lange genug ablenken, um den kleinen Drecksack zu betäuben.«
    »Er war doch Scout, oder? Dann schick ihn auf Erkundungsgang. Zusammen mit Poller.«
    »Du Heimtücker.« Ich warf einen Blick auf Hackebeils Hütte. »Was hat man wohl mit dem Kerl angestellt, der dieses Haus entworfen hat?« Das Gebäude war einmal eine kleine Fabrik gewesen. Und zweifellos hatten dort Blinde gearbeitet. Es war abgrundtief häßlich. Ich war verblüfft, daß sich eine derartige Monstrosität mit einfachen Baumaterialien errichten ließ.
    »Vermutlich haben sie ihn auf dem Scheiterhaufen verbrannt, weil sie sich keine Strafe ausdenken konnten, die diesem widerlichen Verbrechen angemessen gewesen wäre.« Ahrm lachte leise. Es amüsierte ihn anscheinend, mir den hochnäsigen Elfen vorzuspielen.
    Sein Geschmack in Kunst und Architektur war natürlich nicht menschlich. Soweit ich wußte, war der Irre, der diese Fabrik verbrochen hatte, einer seiner Vorfahren gewesen.
    Ich äußerte diese Meinung und fügte hinzu: »Vielleicht steht es auf der elfischen Liste historischer Bauwerke.«
    Morpheus runzelte die Stirn. Das fand

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