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Spitze Buben

Spitze Buben

Titel: Spitze Buben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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Regenmacher, stopf ihn in besagte Perücke, und du hast eine Doppelgängerin der kleinen Süßen, die mich engagiert hat, ihre Tochter zu finden – vorausgesetzt, daß du sie noch wie ein Mädchen anziehst. Eine Doppelgängerin für eine Kleine, die mich geradezu mit vorgehaltener Armbrust hierher eingeladen hat...«
    Morpheus grinste, dann kicherte er. Schließlich lachte er laut heraus. »Oh-oh! Das ist die Super-Garrett-Geschichte aller Garrett-Geschichten! Dagegen ist selbst die Garrett-Geschichte mit der alten Oma und der Katze nichts.« Er schnippte mit den Fingern und grinste wieder. »Ich wette, daß Winger es wußte. Darauf würde ich wetten. Zumindest hat sie es vermutet. Vielleicht wollte sie es ja nur herausfinden. Schick einfach Garrett vor, hat sie gedacht. Er steht auf Rothaarige. Und er wird schon funktionieren, wenn man ihm eine in den Schoß fallen läßt.« Jetzt übertrieb er wirklich, der kleine Scheißer. »Oh, Garrett. Sie ist erheblich in meiner Wertschätzung gestiegen. Auf diese Schliche wäre nicht mal ich gekommen.«
    »Du neigst einfach dazu, zu kompliziert zu denken«, protestierte ich. »Winger denkt nicht so.« Ich fuhr fort, zu streiten, ohne daß ich genau wußte, mit wem eigentlich. Meine Stimme wurde immer lauter, während ich mir die Myriaden von Horrorerlebnissen vorstellte, die über mich gekommen waren, nur wegen meiner Wertschätzung des anderen Geschlechtes. Und das alles, weil Maggie Jenn, die mich heißgemacht hatte wie einen Wasserkessel, vielleicht eine Perücke getragen hatte.
    Ich starrte die Perücke an. Aber mein wilder Blick änderte nichts an den Tatsachen. Sie ähnelte aufs Haar Maggie Jenns Lockenpracht.
    »Hast du es endlich kapiert?« fragte Morpheus, als wäre nicht ich als erster auf die Idee gekommen. »Hacker Hackebeil hat eine Perücke aufgesetzt und dich absolut tausendprozentig reingelegt.« Sein anzüglicher Blick trieb mir die Schamröte ins Gesicht.
    »Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht. Nehmen wir mal an, er hätte es getan. Nur mal so, sagen wir, er war Maggie Jenn, die mich engagiert hat. Ignorieren wir dabei einmal die Tatsache, daß die Dinge dann noch weniger Sinn ergeben als vorher. Hackebeil wird sich kaum selbst einen Dolch an die Kehle setzen. Also, was kommt unter dem Strich dabei raus? Wir müssen in Erfahrung bringen, was mein Arbeitgeber wirklich will, ganz gleich, ob es ein Er oder eine Sie ist.«
    »Sei nicht so empfindlich, Garrett.« Er kämpfte immer noch gegen sein Kichern an.
    »Die Frage, Morpheus. Die entscheidende Frage. Man hat mir einen Vorschuß gezahlt. Warum?«
    »Du kannst ruhig annehmen, daß du tun solltest, wofür du engagiert worden bist. Such das Mädchen. Wenn du über diese ganze Angelegenheit nachdenkst, dann macht es nur Sinn, wenn Maggie Jenn gar nicht Maggie Jenn ist.«
    »Hä?«
    »Paß auf: Wenn sie der verkleidete Hackebeil war, dann gibt es keine Widersprüche mehr in dem, was die alten Experten dir über diese Frau erzählt haben.«
    »Das war mir schon klar, als du mir noch diese alberne Perücke unter die Nase gerieben hast. Die echte Maggie Jenn sitzt vermutlich auf ihrer Insel und hat die Füße hochgelegt. Dabei ahnt sie nicht, daß Hacker Hackebeil ihren Ruf damit ruiniert, daß sich für sie ...«
    »Man muß sich fragen, wie oft er damals eigentlich in ihre Rolle geschlüpft ist. Während sie ihre Affäre mit dem Kronprinzen hatte.«
    »Nicht in der Nähe des Prinzen, das hätte er nicht gewagt. Der Prinz bevorzugte Mädchen und hatte keine Geduld mit Mädchen, die sich zu lange zierten. Er kannte die echte Maggie Jenn.«
    »Aber eine gefälschte Maggie hätte herumlaufen und sich Plätze ansehen können, an denen der Regenmacher interessiert war.«
    »Jemand hat mir erzählt, daß Hackebeil ihr Bruder sein könnte. Vielleicht sind sie ja Zwillinge.«
    »Er war der Zuhälter seiner Schwester?«
    »Wäre es das erste Mal, daß ein Kerl seine Schwester verschachert?«
    »Du hast recht. Ich hatte es eine Sekunde lang vergessen. Wunschdenken. Dachte, ich hätte es hinter mir. Ich darf einfach nicht vergessen, was für Schweine Menschen manchmal sein können.«
    »Wir haben noch ein paar Zimmer vor uns.« Ich wollte das Thema nicht vertiefen, obwohl Morpheus hätte Maulwurf spielen müssen, um eine noch finsterere Meinung von meiner Spezies als ich zu haben. .
    Für eine Notlage habe ich immer Verständnis. Not verurteile ich nicht. Ich verachte nur die, die ihre Frauen, Töchter und Schwestern

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