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Spitze Buben

Spitze Buben

Titel: Spitze Buben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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Blechbüchsen durch die Luft fliegen, oder Killer, die aufhören, nur weil wir sie umgelegt und verbrannt haben. Ich habe bisher keine Gestaltwandler zu Gesicht bekommen, und niemand beißt keinem in den Hals.«
    »Aber irgendwie hat die Geschichte einen okkulten Dreh.«
    »Ich glaube, den hat Hackebeil reingebracht. Er hat das Mädchen. Dieser okkulte Müll soll nur Maggie von der Spur ablenken.«
    »Wollen wir weitergehen?«
    Ich hatte nachgedacht. »Vorerst. Für die hinter uns. Es könnte interessant sein zu sehen, was sie machen, wenn ihnen klar wird, was wir vorhaben.« Wir befanden uns jetzt in der Oberstadt und schritten aus, als wären wir ehrenwerte Burschen. Wenn man sich benimmt, als gehöre man hierher, wer achtet dann noch auf einen? Selbst in der Oberstadt herrscht viel Betrieb. Die örtliche Schutztruppe kann nicht riskieren, jeden zu vertreiben. »Irgendwann werden sich diese Clowns an ihre Ausbildung erinnern und überall Grenzübergänge errichten und Paßkontrollen einführen.«
    »Das wird nie passieren«, erwiderte Morpheus verächtlich. Er hielt nicht viel von den Hügel-Brunos. »Die Leute, die hier wohnen, würden diese Unbequemlichkeit niemals dulden.«
    »Wahrscheinlich hast du recht.« Das ist das Problem mit der öffentlichen Sicherheit. Sie ist so unbequem.
    »Rechnest du damit, daß diese Kerle hinter uns so hinterhältig sind wie du? Das ist fast so schlimm, wie darauf zu zählen, daß alle anderen ehrlich sind.«
    »Hinterhältig?« protestierte ich, obwohl ich wußte, was er meinte.
    »Du weißt, was ich meine. Einer könnte auch von der Geheimpolizei sein.« Die Geheimpolizei war ein neues Problem für die Unterwelt von TunFaire. Morpheus jedoch, flexibel wie eh und je, schien keine Schwierigkeiten zu haben, sich dem anzupassen.
    »Möglich.« Aber ich glaubte es nicht und bezweifelte, daß Morpheus selbst davon ausging. Die Wache war weniger scheu als diese Leute. Sogar Relways Spione benahmen sich nicht so verstohlen.
    Morpheus mußte es natürlich aussprechen. »Winger.«
    Verdammt. »Ja. Wenn es Gewinn verspricht.« Würde Winger den Mann, der einem Freund für sie am nächsten kam, gegen Geld verraten? Es war unheimlich. Ich konnte diese Frage nicht beantworten.
    »Du hast mir einmal einen Rat gegeben: Geh nie mit einer Frau ins Bett, die verrückter ist als du.«
    »Und ich hatte recht, oder?«
    »Ja, und wie.«
    Wir bogen in die Gasse ein, die hinter Maggie Jenns Haus vorbeiführte. Bis jetzt war uns das Glück hold gewesen und hatte uns freie Bahn gewährt. Von einer Patrouille war nicht das geringste zu sehen. Wir waren wie Geister für die Augen der Obrigkeit.
    »Sei vorsichtig, was Winger angeht, Garrett. Sie ist verrückter als du.« Er spähte in die unglaublich saubere Gasse. »Wenn auch nicht viel. Es ist nicht abgeschlossen. Jeder könnte hier reinmarschieren.« Er schnaubte verächtlich. Diese Zurschaustellung impertinenten Selbstbewußtseins konnte er kaum glauben. Auch in der Oberstadt stand niemand so weit über den Dingen, daß er immun gewesen wäre. Selbst die großen Hexen und Zauberer, die Sturmwächter und Feuerlords, die Herzöge und Grafen erbeben ließen, wurden beklaut.
    »Über Winger mache ich mir später Gedanken. Jetzt sollten wir lieber schnell in die Bude einsteigen, bevor unsere Fans sich blicken lassen. Da rauf.« Ich deutete auf einen Balkon mit schmiedeeisernem Gitter. Er diente als Abwurfstelle für Müll. Die Rattenmänner zogen ihre Müllwagen unter den Balkonen vorbei, und die Hausangestellten warfen den Haushaltsmüll hinunter. Ähnliche Balkone zierten die übrigen ansonsten schmucklosen Steinhäuser in der Gasse.
    »Abgesehen von der Sauberkeit, kümmern sie sich nicht viel um ihre Rückseite, was?« fragte Morpheus.
    »Willst du sagen, sie hätten hübsche Stuckarbeiten für Leute wie uns anbringen sollen?«
    Morpheus schnaubte und machte sich eilig an den Aufstieg. Er fand Lücken für die Hände im Mauerwerk, mit deren Hilfe er sich hinaufzog, auf den Balkon stieg und sich über das Geländer beugte, um mich hochzuziehen. Der Balkon knackte unheilvoll. Ich kraxelte hinauf. Einen Augenblick später waren Morpheus und ich drinnen. Wir spähten durch eine Schießscharte von Fenster hinaus und suchten nach Zeugen. Es dauerte eine Minute, bis unsere Schatten in die Gasse einbogen.
    Morpheus kicherte.
    Ich seufzte. »Nur Winger.«
    »Wo kriegt sie nur diese Klamotten her?«
    »Wenn ich das wüßte, würde ich die Näherin erwürgen. Das

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