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Spitze Buben

Spitze Buben

Titel: Spitze Buben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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Tochter sei tot. Vielleicht ist dieser ganze Plan ja noch viel komplexer, als wir alle gedacht haben. Vielleicht hat Hackebeil in der Oberstadt nicht nur Spuren gelegt. Vielleicht hat er ja eine ganze Rolle erfunden.«
    »Du bist verrückt, Garrett«, schnarrte Morpheus.
    Eierkopf stimmte ihm zu. »Ja.« Es war ihm so ernst, daß er sogar die Kelle weglegte. »Ich weiß, daß ich nicht so schlau bin wie ihr beide, aber ich weiß, daß man sich in neunhundertneunundneunzig von tausend Fällen an die einfachste Erklärung halten kann. So laufen die wahren Geschichten nun mal.«
    Was sollte nur aus der Welt werden, wenn Eierkopf anfing, so klug daherzureden? »Streite ich das ab? Ich stimme euch sogar zu. Manchmal ist so ein Gehirn wie meins ein Fluch. Danke, Morpheus. Für alles. Selbst, wenn du es nicht meinst.« Ich ließ genug Geld da, um auch Eierkopfs Essen zu bezahlen, obwohl ich es auch bis zur Straße geschafft hätte, bevor ihnen aufgefallen wäre, daß die Rechnung noch offen war. Vermutlich hatte Eierkopf es verdient. Er war nicht so vom Glück verfolgt wie ich. Er lebte selten anders als von der Hand in den Mund.
     
    Ich, Garrett, war draußen. Was auch immer es für ein Spiel gewesen sein mochte. Ich würde nach Hause gehen, aufräumen, ein paar Bier trinken, ein Bad nehmen und mir einen Plan machen, der beinhaltete, mich häufig mit Schatz Blaine zu treffen.
    Aber ich blieb wachsam, nachdem ich Morpheus' Kneipe verlassen hatte. Als erwartete ich, daß die alte Bande draußen wartete und mich wieder den Freuden des Aderlaß-Spitals ausliefern würde. Ich paßte den ganzen Heimweg über auf.
    Das Aderlaß-Spital war sehenswert, so sagte man. Angeblich verschwand es hinter immer größeren Gerüsten.
    Meine Aufmerksamkeit war Verschwendung. Keiner hatte was mit mir vor. Ich wurde nicht mal verfolgt. Ich fühlte mich richtig vernachlässigt.
    Ich hatte noch nie einen so aufregenden Fall gehabt wie diesen hier, aber einige kleinere Jobs waren ähnlich gelaufen. Normalerweise endeten sie damit, daß ich vergeblich auf mein Honorar wartete. Stolz rief ich mir ins Gedächtnis, daß ich diesmal auf eine Anzahlung bestanden hatte.
    Ich würde zwar vom Toten Mann keine Pluspunkte bekommen, aber er mußte wenigstens zugeben, daß ich manchmal auch in der Lage war, mich sachlich zu benehmen, selbst wenn ich einer lüsternen Rothaarigen gegenübersaß.
    50. Kapitel
     
    Obwohl ich gut geschlafen hatte, wachte ich auf und war rastlos. Ich schrieb es der Tatsache zu, daß ich vor Mittag aufgestanden war, obwohl mich Efeu diesmal nicht belästigte. Ob sich der Tote Mann gerührt hatte? Ich ging kurz in sein Zimmer, aber dort gab es keinerlei Anzeichen dafür, daß er erwacht war. Was hatte ich erwartet? Ob er nun wach ist oder schläft: Sein Aussehen verändert sich nur über sehr große Zeitspannen.
    Schmeichler und Efeu waren ungewöhnlich devot. Sie spürten, daß ich sie rauswerfen wollte. Und ich hatte auch schon eine Vorstellung, wo ich sie unterbringen konnte. Aber die alte Cordonlos glaubte kein Wort von dem, was ich ihr über die beiden an positiven Eigenschaften ins Ohr flüsterte, Miststück!
    Also fragte ich nach dem Essen jemanden um Rat, dem ihr Wohlergehen vielleicht etwas mehr am Herzen lag. Immerhin, Lou Latsch hatte eine Idee. Nach kurzer Zeit hatten meine beiden Kriegskameraden vorübergehende Jobs und eine vorübergehende Behausung, und ich hatte, o Wunder!, mein Haus wieder für mich allein. Abgesehen vom Toten Mann und Dem Gottverdammten Papagei natürlich. Dieser verfluchte Vogel hatte sich versteckt, bevor Efeu ihn aufspüren und mitnehmen konnte. Meine großzügige Selbstaufopferung war verschwendet gewesen.
    Es würde eine Weile dauern, bis Dean wiederkam. Ich schöpfte Hoffnung. Was war mit Schatz ...?
     
    Ich besprach es mit Eleanor. Sie hatte keine Einwände. Also schrieb ich einen Brief und beauftragte ein Kind aus der Nachbarschaft, ihn Schatz zu bringen. Er bestand aus einem Bonus, weil er sich dem Haus eines Zauberers nähern müßte.
    Immer wieder musterte ich die Straße, während ich dem kleinen Söldner seinen Marschbefehl gab. Niemand schien auch nur im Entferntesten an Garretts Haus interessiert zu sein. Selbst meine Nachbarn ignorierten mich. Trotzdem fühlte ich mich unwohl.
    Ich stritt mit dem Gottverdammten Papagei, bis das langweilig wurde, und sprach dann mit Eleanor. Ich war einsam. Man hat keinen besonders abwechslungsreichen Bekanntenkreis, wenn dieser aus einem

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